
Camassia: Pflanzen, Pflegen und Gartengestaltung mit der Prärielilie
Inhaltsverzeichnis
Der Camassia, in wenigen Worten
- Die Camassia ist eine frühlingsblühende Zwiebelstaude, die sich leicht verwildert. Sie ist DIE hohe, prächtige Blüte für halbschattige Standorte und schwere Böden.
- Auf hohen, stabilen Stängeln trägt sie große Ähren mit zahlreichen sternförmigen Blüten in Blau oder Weiß.
- Die Camassia ist pflegeleicht: sehr winterhart und anspruchslos gedeiht sie sowohl im Halbschatten als auch in nicht zu heißer Sonne. Sie kommt mit allen Bodentypen zurecht, sogar mit lehmigen.
- Diese noch wenig bekannte Zwiebelpflanze findet mühelos ihren Platz im Garten: pflanzen Sie sie in Gruppen wie eine Blumenwiese, in gemischten Rabatten mit Stauden oder anderen Frühlingszwiebeln, sogar im Topf oder am Teichrand mit üppigen Hostas… Sie macht auch in Sträußen eine hervorragende Figur.
- Manchmal auch „Quamash“, „Camassie“ oder „Indianerhyazinthe“ genannt, stammt sie ursprünglich aus den feuchten Prärien Nordamerikas.
Das Wort unserer Expertin
Der Camassia ist eine Zwiebelstaude, die jedes Jahr im Frühling spektakuläre blaue oder weiße Blüten an hohen Stielen entfaltet. Seine Blütenstände bestehen aus einer Vielzahl von charmanten sternförmigen Blüten, die in Ähren angeordnet sind.
Der Camassia ist eine sehr winterharte Pflanze. Er gedeiht ideal in frischem und feuchtem Boden. Anspruchslos passt er sich allen Bodentypen an, sogar lehmigem Untergrund. Was die Lichtverhältnisse betrifft, bevorzugt er besonders Halbschatten, kommt aber auch in der Sonne gut zurecht, solange diese nicht zu heiß ist.
Absolut unverwüstlich, ist der Camassia die perfekte Pflanze für Blumenwiesen, da er den Vorteil hat, sich zu verwildern. Innerhalb weniger Jahre kann er schöne Flächen auf ganz natürliche Weise besiedeln – ganz ohne Zutun des Gärtners.
Der Camassia gehört zu unseren Lieblingsstauden. Lange Zeit wenig bekannt, freuen wir uns, dass er endlich aus der Anonymität heraustritt. Geschätzt für seine Robustheit und schöne Erscheinung, trifft man ihn mittlerweile häufig in Parks und öffentlichen Gärten unserer Städte an.
Botanik
Steckbrief
- Lateinischer Name Camassia
Die Camassia stammt aus den meist feuchten Ebenen des westlichen Nordamerikas, von Oregon bis Kalifornien. Sechs Arten sind dort verzeichnet: Camassia angusta, Camassia cusickii, Camassia howellii, Camassia leichtlinii, Camassia quamash, Camassia scilloides.
Es handelt sich um eine mehrjährige Zwiebelpflanze, die sich etabliert und dann über viele Jahre blüht. Sie bildet einen Horst aus leuchtend grünen, 20 bis 60 cm langen Blättern. Diese sind lanzettlich (lanzenförmig) und aufrecht. Das Laub ist sommergrün und verschwindet im Sommer, um im Frühjahr wieder auszutreiben.
Die Camassia blüht in der Regel von Mai bis Juni. Ein langer, stabiler Stängel erhebt sich aus dem Laub. Obwohl er bis zu 1,3 Meter hoch werden kann, ist er so robust, dass er keine Stütze benötigt. An seiner Spitze entwickelt sich eine spektakuläre Blütenähre, 10 bis 30 cm lang, bestehend aus zahlreichen sternförmigen Blüten (5 bis 7 cm Durchmesser). Diese haben die Besonderheit, dass sie nach und nach von unten nach oben über etwa zwei Wochen aufblühen.
Diese Blüten entfalten eine schöne Farbpalette von Elfenbeinweiß über Azurblau und Mauve bis hin zu Violett. Lange, schöne gelbe oder weiße Staubblätter heben sich von jeder sternförmigen Blüte ab und bieten einen harmonischen Kontrast.
Die Camassia eignet sich ausgezeichnet als Schnittblume und ermöglicht die Gestaltung prächtiger Sträuße. Obwohl sie nicht duftet, zieht diese nektarreiche Pflanze bestäubende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an, die für die Bestäubung von Blütenpflanzen, Obstbäumen oder Gemüse unerlässlich sind…
Im Laufe der botanischen Klassifikationsentwicklung wurde die Camassia verschiedenen Pflanzenfamilien zugeordnet. Zunächst zu den Liliengewächsen: Sie galt somit als Verwandte der Tulpe, der Zwiebelpflanze schlechthin. Dann wurde sie den Hyazinthengewächsen zugerechnet, deren offensichtlichste Vertreter die Hyazinthen sind, wahrscheinlich wegen ihrer vielen Gemeinsamkeiten: Farbe, Laub, Zwiebel… Da Botaniker Pflanzen heute nach ihrer DNA klassifizieren, gehört die Camassia nun zur Familie der Spargelgewächse, wie die Spargel. Das ist nicht so überraschend, denn die Camassia gilt auch als Gemüsepflanze!
Tatsächlich ist die Zwiebel essbar, roh, gekocht oder getrocknet. Früher war sie bei den Indianern der Ebenen sehr beliebt. Übrigens kommt das Wort Camassia von „Kamash“, was auf Indianisch „süß“ bedeutet. Je nach Quelle ähnelt der Geschmack entweder Süßkartoffel, Esskastanie oder gekochter Birne. Um die Sache zu klären, müssen Sie selbst die geschmacklichen Qualitäten der Indianerhyazinthe testen. Beachten Sie jedoch, dass sie die gleichen Verdauungsnachteile wie Topinambur hat. Achtung, der Rest der Pflanze ist giftig!
Sorten
Hauptsorten:

Camassia leichtlinii subsp. suksdorfii Caerulea - Prärielilie
- Blütezeit Mai, Juni
- Höhe bei Reife 80 cm

Camassia leichtlinii Alba - Prärielilie
- Blütezeit Juni, Juli
- Höhe bei Reife 90 cm

Camassia cusickii - Prärielilie
- Blütezeit Juni, Juli
- Höhe bei Reife 80 cm

Camassia cusickii Zwanenburg - Prärielilie
- Blütezeit Juni, Juli
- Höhe bei Reife 70 cm
Unsere Favoriten:

Camassia quamash - Prärielilie
- Blütezeit Juni, Juli
- Höhe bei Reife 60 cm

Camassia leichtlinii Semiplena - Prärielilie
- Blütezeit Juni, Juli
- Höhe bei Reife 90 cm
DéEntdecken Sie andere Camassia - Präriekerze
Pflanzung
Wann pflanzen?
Der Herbst ist die ideale Zeit, um Ihre Camassia-Zwiebeln zu pflanzen. Wie Tulpen und alle anderen Zwiebelblumen werden sie im folgenden Frühjahr blühen.
Falls Sie etwas spät dran sind, können Sie dennoch den Pflanzkalender erweitern und auch später pflanzen (bis Dezember, solange der Boden nicht gefroren ist), und zwar ohne Probleme.
Wie pflanzen?
Um Ihre Camassias zu pflanzen, graben Sie einfach ein 10 bis 15 cm tiefes Loch, lockern den Boden gut auf und setzen die Zwiebel mit der Spitze nach oben hinein. Füllen Sie das Loch wieder mit Erde und drücken Sie sie leicht an. Das war’s!
Für mehr Effizienz können Sie sich gerne dieses Video-Tutorial ansehen:
Die Zwiebeln bleiben den ganzen Winter über problemlos in der Erde, sie sind sehr frosthart bis -20 °C, selbst in feuchtem Boden.
Wo pflanzen?
Wir empfehlen Ihnen, sich Zeit zu nehmen, um den idealen Standort im Garten zu wählen, wo Sie sie später nicht mehr stören werden – das mögen sie nämlich gar nicht!
Ob in der Sonne oder im Halbschatten, Ihre Camassias werden in einem nährstoffreichen und frischen Boden prächtig gedeihen und über viele Jahre hinweg üppige Horste bilden.
- Im Beet: In Kombination mit anderen Frühlingszwiebeln wie Tulpen, Zierlauch oder Schachbrettblumen… die große Auswahl wird jeden Geschmack und jede Farbvorliebe befriedigen. Für die beste Wirkung pflanzen Sie sie in Gruppen von 4 oder 5 Zwiebeln mit einem Abstand von 20 cm. Denken Sie auch daran, den Standort zu markieren: Ihr Laub ist sommergrün und verschwindet im Sommer, sodass man leicht vergisst, wo genau sie gepflanzt wurden. Schade, wenn sie durch einen unbedachten Spatenstich beschädigt würden!
- In einer Wiese: Für einen natürlichen Look ist die einfachste Methode, eine Handvoll Zwiebeln zu nehmen und sie über die Schulter zu werfen, um allzu künstliche Reihen zu vermeiden. Pflanzen Sie sie dort, wo sie zufällig gelandet sind, mit etwa 6 Zwiebeln pro m². Da sie verwildern, werden die Camassias mit den Jahren den Raum einnehmen und im Frühling einen beeindruckenden Teppich bilden… Um diesen Effekt zu verlängern, kombinieren Sie ruhig mehrere Sorten wie die Camassia leichtlinii Caerulea, die von April bis Mai blüht, wenn das Gras noch kurz ist, mit der Camassia Quamash, die von Mai bis Juni blüht und sich perfekt mit Butterblumen ergänzt. Ende Sommer können Sie die Wiese mähen, da das Laub, das für die Nährstoffspeicherung der Zwiebeln essenziell ist, bereits verschwunden sein wird.
- An einem besonders feuchten Standort in Ihrem Garten, am Teichrand, entlang eines Bachlaufs oder in der Nähe einer Quelle, harmoniert der Camassia wunderbar mit Uferpflanzen wie Sumpfdotterblumen, Hostas…
- Auf einer Terrasse oder einem Balkon: Camassias gedeihen auch hervorragend im Topf. Für abwechslungsreiche und gestaffelte Blüte im Frühling wählen Sie ein großes Gefäß (50 cm Durchmesser) und wenden die Lasagne-Pflanztechnik an. Dabei werden die Zwiebeln in Schichten gepflanzt, jeweils getrennt durch 10 cm Erde: Legen Sie zunächst eine 2 cm dicke Drainageschicht aus Kies oder Blähton auf den Topfboden. Setzen Sie dann von unten nach oben Narzissen, Camassias, Tulpen, Hyazinthen und schließlich Traubenhyazinthen oder Krokusse, bedeckt mit einer letzten Erdschicht.
Pflege
Widerstandsfähig, langlebig und pflegeleicht – Camassias sind wirklich unkompliziert! Sie sind weder anfällig für Krankheiten noch für Schädlinge. Ihre Zwiebeln werden von Nagetieren meist verschmäht, da sie für deren Zähne zu hart sind. Auch Schnecken stellen kaum eine Gefahr dar: Schnecken und Nacktschnecken mögen ihr Laub nicht besonders. Ausgezeichnete Neuigkeiten, nicht wahr?
Die Pflege ist minimal: In Beeten können Sie verblühte Blüten entfernen, um die Samenbildung zu verhindern, was die Zwiebeln schwächen könnte. Schneiden Sie jedoch auf keinen Fall das Laub ab, da es für die Nährstoffspeicherung entscheidend ist. Warten Sie damit bis zum Sommer, wenn es vollständig vertrocknet ist – ein Zeichen dafür, dass die Pflanze in der Ruhephase ist.
Die Zwiebeln der Camassia können natürlich den ganzen Winter über im Boden bleiben. Sie sind äußerst winterhart, widerstandsfähig und fürchten weder Frost noch feuchte Böden.
Vermehrung
Es gibt zwei Methoden zur Vermehrung von Camassia: Aussaat und Teilung.
Aussaat
Die Aussaat von Camassia ist möglich, aber etwas langwierig und kompliziert. Tatsächlich benötigen die Samen eine Kälteperiode (Stratifikation), um die Keimruhe zu brechen – ein unverzichtbarer Schritt für die Keimung. Diese Ruhephase ermöglicht es dem Samen, den Frühling abzuwarten, ohne zu erschöpfen. Im Winter schwächt die Kälte nach und nach die Samenschale (Stratifikation), und bei den ersten warmen Tagen wird die Keimung möglich. Sie können diese Kältephase künstlich nachahmen, indem Sie die gesammelten Samen geduldig im Kühlschrank lagern.
Anschließend säen Sie sie im Frühjahr aus, und wenn alles gut geht, entwickeln sich Sämlinge. Dann müssen Sie nur noch 4 bis 5 Jahre warten, bis die erste Blüte erscheint!
Im Garten kommt es manchmal zu Selbstaussaat – machen Sie es sich nicht unnötig schwer und lassen Sie die Natur ihren Lauf…
Teilung
Die Teilung ist die schnellste, einfachste und effektivste Methode, um Camassia zu vermehren. Die Teilung der Horste erfolgt im Sommer, bevor das Laub verschwindet, da sie dann leichter zu erkennen sind. Wählen Sie gut entwickelte Exemplare, die mindestens drei Jahre alt sind.
Tatsächlich bildet – ähnlich wie bei Tulpen oder Narzissen – jede Camassia-Zwiebel Brutzwiebeln, die beim Wachsen zu neuen Zwiebeln heranreifen. Diese entwickeln ihrerseits Blätter und blühen nach einigen Jahren.
Sie können den Horst auch einfach in zwei Teile teilen oder jede Zwiebel einzeln sorgfältig trennen und wieder einpflanzen.
Das Setzen neuer Zwiebeln ist zweifellos die schnellste und effektivste Methode. Zudem bietet sie den Vorteil, neue Sorten in den Garten einzubringen.
Verein
Camassien lassen sich ganz einfach mit anderen Pflanzen kombinieren. Geschmacksfehler sind praktisch unmöglich: Das Weiß oder mehr oder weniger intensive Blau harmoniert problemlos mit Rot, Gelb oder sogar Orange für einen richtig vitaminreichen Effekt!
Der einzige Faktor, den Sie berücksichtigen sollten, ist die Höhe der Blütenstände, die je nach Sorte zwischen 60 cm und 1,3 Meter variieren kann.
Hier einige Vorschläge und Ideen für gelungene Pflanzkombinationen:
Im Beet lassen sich Camassien wunderbar mit anderen Frühlingsblühern kombinieren: Tulpen, Zierlauch, Fritillarien, Narzissen… Die Möglichkeiten sind endlos und können sich jedes Jahr nach Lust und Laune verändern.
Setzen Sie Camassien zwischen Stauden wie Hostas, Storchschnabel, Farne oder Purpurglöckchen – diese haben den Vorteil, dass sie das Laub der Camassien verdecken, das nach der Blüte – ähnlich wie bei Narzissen – nicht besonders attraktiv ist.
Eine perfekte Nachbarschaft bilden Camassien mit Astranien: Beide Pflanzen schätzen dieselben Standortbedingungen (nährstoffreicher, frischer Boden im Halbschatten). Oder pflanzen Sie sie zu Füßen von Rosen, zusammen mit Rittersporn und Glockenblumen, die später die Blüte übernehmen – ganz wie in den bezaubernden englischen Cottage-Gärten.
Camassien vor einem Zierstrauch mit purpurnem Laub, wie einem Japanischen Ahorn oder einem Perückenstrauch, bilden eine äußerst dekorative Vordergrundbepflanzung.
Am Ufer eines Bachlaufs oder in feuchten Gartenbereichen harmonieren sie perfekt mit anderen Pflanzen, die ähnliche Standortbedingungen lieben: Hostas, Etagen-Primeln, Farne…
Für einen spektakulären grafischen Effekt stellen Sie Camassien im Kübel auf Ihre Terrasse, vor eine schöne Mauer… So können Sie jedes Detail der Blüten ganz in Ruhe bewundern.
Und nicht zuletzt eignen sich Camassien perfekt für eine blütenreiche Wiese – ihr natürlicher Lebensraum. Im Frühling werden Sie von ihren Blüten begeistert sein und mit der Zeit verwildern sie auf ganz natürliche Weise.
Wussten Sie, dass Camassien in englischen Gärten eine wahre Königsrolle spielen? Beim Chelsea Flower Show 2015 hat Chris Beardshaw sie besonders gekonnt in Szene gesetzt. Lassen Sie sich inspirieren – hier der Plan dieser wunderbaren Gestaltung und die Liste der kombinierten Pflanzen (lateinische Namen).
Nützliche Ressourcen
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