
Gaura: Pflanzen und Pflegen
Inhaltsverzeichnis
Die Gauras, kurz gesagt
- Mit seiner üppigen rosa oder weißen Blüte, die sehr lange anhält, verschönert der Gaura lindheimeri Beete über 6 Monate hinweg, vom Frühling bis zum Herbst.
- Diese Staude ist ein Muss, um Beeten Volumen und eine Prise Leichtigkeit zu verleihen!
- Sehr pflegeleicht und einfach zu kultivieren, eignet sie sich ideal für Gartenanfänger.
- Sie verträgt alle Bodentypen, solange sie durchlässig sind, und gedeiht auch hervorragend im Kübel.
- Der trendy Gaura wird Sie mit dem reinen Weiß der Sorte ‚Whirling Butterflies‘ oder dem leuchtenden Rosa von ‚Siskiyou Pink‘ begeistern!
Das Wort unseres Experten
Sie wünschen sich einen ganze Saison über blühenden Garten, ohne viel Zeit mit Gießen und Pflege zu verbringen? Dann ist die Gaura lindheimeri genau die richtige Pflanze für Sie! Ihre schmetterlingsförmigen Blüten, die sich im Wind wiegen, verleihen Ihrem Garten von Ende Frühling bis zum ersten Frost eine helle und luftige Note.
Weder anspruchsvoll noch krankheitsanfällig, zählt die Gaura zu den am einfachsten zu kultivierenden Pflanzen. Sie garantiert eine überaus üppige und langanhaltende Blüte und verleiht Ihren Beeten gleichzeitig Eleganz und Leichtigkeit. In Städten hat sie sich schnell unentbehrlich gemacht, wo Gemeinden regelmäßig Starsorten wie ‚Rosy Jane‘ oder ‚Siskiyou Pink‘ in Grünanlagen und an Straßenrändern pflanzen.
Die Gaura ist sehr vielseitig und kann sowohl im Freiland als auch im Topf kultiviert werden, sei es in bunten Beeten oder in Kombination mit Gräsern… Wir sind sicher, dass sie auch in Ihrem Garten ihren Platz finden wird! Folgen Sie unseren Tipps zur Kultivierung, Pflanzung und Stecklingsvermehrung.
Botanik
Steckbrief
- Lateinischer Name Gaura lindheimeri
- Exposition volle Sonne, verträgt Halbschatten
In freier Natur wächst die Präriekerze in den trockenen Prärien des Südens der USA, hauptsächlich in Louisiana und Texas. Man findet sie sogar bis in den Norden Mexikos.
Seit ihrer Einführung in Europa im Jahr 1850 hat sich diese Staude innerhalb weniger Jahre großer Beliebtheit erfreut und wird häufig in Städten verwendet, um Beeten und Straßenrändern eine helle, natürliche Note zu verleihen.
Es gibt etwa zwanzig Arten von Präriekerzen. Die bekannteste und am häufigsten gehandelte Art, Gaura lindheimeri, ist eine Staude, die oft als einjährige Pflanze kultiviert wird. In der Natur können Präriekerzen einjährig, zweijährig oder sogar als Halbsträucher vorkommen!
Der Name „Gaura“ leitet sich vom griechischen Wort „gauros“ ab, was „prachtvoll“ bedeutet. Man versteht schnell warum, wenn man die Eleganz ihrer Blüten sieht! „Lindheimeri“ ehrt hingegen den Botaniker und Naturforscher des 19. Jahrhunderts, Ferdinand Jacob Lindheimer.
Die Präriekerze ist mit der Nachtkerze, dem Fuchsia und dem Weidenröschen verwandt und gehört derselben Familie an: den Onagraceae. Diese Familie – die mehr als 600 Arten umfasst! – vereint Pflanzen mit zwittrigen Blüten (mit männlichen und weiblichen Organen), die 4 Blüten- und Kelchblätter haben.
Die Präriekerze hat ein sehr schnelles Wachstum. Schon wenige Wochen nach der Pflanzung erhält man eine recht buschige Pflanze. Ausgewachsen erreicht sie je nach Sorte eine Höhe zwischen 60 cm und 1,30 m und eine Breite von 60 cm bis 1 Meter.
Diese Pflanze bildet einen buschigen Horst, von dem zahlreiche lange, dünne Stängel ausgehen. Diese Stängel tragen rispenförmig angeordnete, sternförmige Blüten.
Die Präriekerze bietet eine üppige Blüte von Mai bis September in aufeinanderfolgenden Wellen. Sie kann somit 5, manchmal sogar 6 Monate lang blühen! Die Blüten sind oft weißlich-rosa, können aber je nach Sorte viele Rosatöne annehmen, bis hin zu fast Rot! Sie haben 4 Blütenblätter und 8 lange, weiße Staubblätter und sind in etwa 30 cm langen Rispen angeordnet. Die Blüten sind kurzlebig, öffnen sich bei Sonnenaufgang und welken am Abend.
Leider duften die Blüten nicht. Sie sind jedoch sehr nektarreich und locken so zahlreiche bestäubende Insekten in den Garten!
Die Präriekerze hat kleine, einfache Blätter, lanzettlich geformt mit gezähntem Rand. Sie sind wechselständig angeordnet und auf beiden Seiten flaumig behaart. Die Grundblätter sind manchmal mit roten Flecken gesprenkelt. Einige Sorten haben sogar purpurfarbenes (Sorte ‘Crimson butterflies’) oder panaschiertes Laub (‘Corrie’s Gold’). Die Präriekerze ist laubabwerfend, also keine Sorge, wenn Sie im Herbst sehen, wie die Blätter vertrocknen und abfallen! Neue Blätter erscheinen erst im Frühjahr wieder.
Wenn Sie rote Flecken auf den Blättern bemerken, besteht kein Grund zur Sorge! Es handelt sich weder um eine Krankheit noch um Schädlinge, sondern um ein normales Merkmal der Pflanze. Tatsächlich kommt es vor, dass die Grundblätter mit roten Flecken gesprenkelt sind.
Dank ihrer Pfahlwurzel kann die Präriekerze Wasser aus tieferen Schichten ziehen und so Trockenheit widerstehen. Diese Wurzel macht Umpflanzungen und Verpflanzungen schwierig. Daher ist es besser, die Pflanze an ihrem Standort zu belassen und sie mehrere Jahre dort wachsen zu lassen.
Es handelt sich um eine relativ winterharte Pflanze, die Frost wenig fürchtet, obwohl es je nach Art Unterschiede gibt. So halten weiße Sorten bis zu -20°C aus, während rosa Sorten bis -15°C vertragen. Wenn der Boden gut drainiert ist, besteht praktisch keine Gefahr, dass die Pflanzen erfrieren.
Als Schnittblume verleiht die Präriekerze einem Bouquet unweigerlich eine zarte Note! Ihre Blüten halten etwa eine Woche in der Vase.
Sorten
Es gibt etwa zwanzig botanische Arten und mindestens ebenso viele Zuchtsorten, die aufgrund ihres ästhetischen Aussehens ausgewählt wurden.
Unsere Lieblingssorten:

Prachtkerze Siskiyou pink - Gaura lindheimeri
- Blütezeit August bis November
- Höhe bei Reife 60 cm

Prachtkerze Whirling Butterflies - Gaura lindheimeri
- Blütezeit August bis Oktober
- Höhe bei Reife 1 m

Prachtkerze Cherry Brandy - Gaura lindheimeri
- Blütezeit Juli bis November
- Höhe bei Reife 40 cm

Prachtkerze Rosy Jane - Gaura lindheimeri
- Blütezeit Juli bis November
- Höhe bei Reife 80 cm
Weitere Sorten zum Entdecken:

Prachtkerze Corrie s Gold - Gaura lindheimeri
- Blütezeit Juli bis November
- Höhe bei Reife 80 cm

Prachtkerze Snowstorm - Gaura lindheimeri
- Blütezeit August bis November
- Höhe bei Reife 60 cm

Prachtkerze Sparkle White (Samen) - Gaura lindheimeri
- Blütezeit Juli bis November
- Höhe bei Reife 40 cm

Prachtkerze Freefolk Rosy - Gaura lindheimeri
- Blütezeit Juli bis November
- Höhe bei Reife 75 cm

Prachtkerze Lollipop Pink - Gaura lindheimeri
- Blütezeit Juni bis November
- Höhe bei Reife 40 cm
Die botanischen Arten:
Es handelt sich um Wildpflanzen, die in der Kultur weitaus seltener vorkommen als die Zuchtsorten.
- Gaura biennis
Gaura biennis ist eine zweijährige Pflanze, die in Wiesen, Steingärten und Wüsten Nordamerikas wächst. Sie ist hauptsächlich in den USA und bis in den Süden von Québec zu finden. Von Juli bis September zeigt sie eine schöne Blüte in leuchtendem Weiß oder Rosa, mit dichten Blütenähren. Ihre Blätter sind 5 bis 10 cm lang.
- Gaura coccinea
Diese Staude stammt ebenfalls aus den USA, wo sie in verschiedenen Lebensräumen und sogar in Städten vorkommt. Ihre kurzlebigen Blüten sind zunächst weiß und werden beim Aufblühen rosa und dann rot. Sie stehen in dichten Ähren. Ihre schmalen Blätter sind 2 bis 3 cm lang.
DéEntdecken Sie andere Gaura
Pflanzung, Pflege und Behandlung
Pflanzung
Die Gaura bevorzugt einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Sie verträgt auch leicht schattige Lagen, aber Nordlagen sollten unbedingt vermieden werden! Pflanzen Sie sie im Frühjahr, sobald die letzten Fröste vorbei sind.
Wenn Ihr Boden schwer und lehmig ist, sollten Sie ihn durchlässiger machen, um Staunässe zu vermeiden. Dazu können Sie Sand, Kies oder Tonscherben untermischen. Alternativ können Sie die Gaura auch auf einen kleinen Hügel pflanzen, damit das Wasser nicht am Wurzelhals stehen bleibt.
Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihnen im März in der Gärtnerei scheinbar „abgestorbene“ Gaura-Pflanzen angeboten werden: Dabei handelt es sich um die vertrockneten Triebe vom Vorjahr. Die Gaura treibt ab Ende März neu aus der Basis aus.
Die Gaura eignet sich auch hervorragend für die Pflanzung in Töpfen oder Kübeln! In Kombination mit anderen Stauden oder Einjährigen wirkt sie besonders schön. Achten Sie nur auf ein ausreichend großes und tiefes Gefäß und legen Sie eine Drainageschicht aus Kies an, um Staunässe zu vermeiden.
Pflege, Schnitt und Schutz
Aufgrund ihrer langen, dünnen Stängel neigt die Gaura manchmal zum Umkippen. Um einen kompakten Wuchs zu fördern, können Sie zu weit ausladende Triebe zurückschneiden. So behält die Pflanze eine schöne Form und bildet vermehrt neue Blüten. Ein weiterer Trick ist das Anhäufeln der Pflanze am Wurzelhals.
In Regionen mit starken Frösten unter -10°C sollten Sie unbedingt auf einen gut durchlässigen Boden achten: Die Kombination aus Kälte und Staunässe kann zu Wurzelfäule führen.
Obwohl ihre Pfahlwurzel tief ins Erdreich reicht, empfehlen wir bei längerer Trockenheit oder großer Hitze zu gießen.
Die pflegeleichte Gaura ist kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Das Hauptproblem kann Wurzelfäule durch Staunässe sein.
Einer der wenigen Nachteile der Gaura ist ihre relativ kurze Lebensdauer. Sie sollte alle 3 bis 4 Jahre erneuert werden. Dafür belohnt sie uns mit üppigen Blüten über mehrere Jahre!
Ein Rückschnitt im Frühjahr ist unerlässlich. Im März schneiden Sie die Pflanze auf etwa 10 cm über dem Boden zurück, um eine harmonische Form zu erhalten und abgestorbene Triebe zu entfernen. Diese sollten nicht früher geschnitten werden, da sie den Wurzelbereich im Winter schützen! Bald zeigen sich neue Triebe.
Nach jeder Blüte (etwa 2-3 Mal pro Sommer) schneiden Sie alle abgeblühten Stängel zurück. Dies fördert die Bildung neuer Blüten.
Alles Wissenswerte zur Pflanzung von Gaura finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber: „Gaura: wann, wo und wie pflanzen“, und für weitere Tipps zum Thema Wann und wie Gaura schneiden? lesen Sie unser Tutorial!
Vermehrung: Aussaat, Teilung und Stecklinge
Um die Gaura zu vermehren, empfehlen wir die Stecklingsmethode: Sie ist recht einfach durchzuführen und produziert Pflanzen, die mit der Mutterpflanze identisch sind. Die Teilung des Wurzelstocks ist deutlich schwieriger. Die Aussaat dauert länger und wenn Sie selbst Samen von Zuchtsorten sammeln, besteht die Gefahr, dass die Jungpflanzen nicht mit der Ursprungspflanze identisch sind.
Aussaat
Die Gaura sät sich im Garten leicht selbst aus, vorausgesetzt, Sie lassen einige verblühte Blüten an der Pflanze stehen. Allerdings ist es sinnlos, auf eine erneute Aussaat von Sorten mit rosa Blüten zu hoffen: Diese Zuchtsorten sind steril…
Sie können die Samen aber auch selbst sammeln und manuell aussäen. Die Samen, die wie Orangenspalten geformt und etwa 3 mm groß sind, sind leicht zu erkennen. Achtung jedoch: Bei Zuchtsorten sollten Sie lieber auf Stecklinge oder Wurzelteilung zurückgreifen, da nur diese Methoden neue Pflanzen hervorbringen, die mit der Mutterpflanze identisch sind! Wenn Sie diese Sorten aussäen möchten, ist es besser, die Samen zu kaufen.
- Aussaat direkt ins Beet im Frühjahr:
Lockern Sie zunächst die Bodenoberfläche auf, brechen Sie die Erdklumpen auf und streuen Sie etwas Pflanzerde darüber. Säen Sie dann die Samen aus und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Pflanzerde. Drücken Sie anschließend die Erde leicht mit der Rückseite eines Rechens an. Gießen Sie. Der Boden sollte bis zum Auflaufen der Samen feucht bleiben.
Entdecken Sie unsere Tipps zur Aussaat direkt ins Beet.
- Aussaat in Töpfen unter Schutz:
Führen Sie die Aussaat 1 bis 2 Monate vor dem geplanten Pflanztermin im Garten durch.
Füllen Sie die Töpfe mit spezieller Aussaaterde und gießen Sie sie. Verteilen Sie die Samen und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Erde. Stellen Sie sie an einen geschützten Ort bei einer Temperatur zwischen 20 und 24°C und gießen Sie sie weiterhin regelmäßig. Achten Sie auch hier darauf, dass das Substrat feucht bleibt, bis die Samen aufgegangen sind. Danach können Sie die Bewässerung reduzieren.
Ab April können Sie die Jungpflanzen in den Garten setzen.
Die Gaura blüht bereits im Aussaatjahr, aber die Blüte wird im folgenden Jahr viel schöner und üppiger sein!
Teilung des Wurzelstocks
Wenn die Pflanzen einen ausreichend großen Wurzelstock gebildet haben, können Sie die Gaura durch Teilung im zeitigen Frühjahr vermehren. Die Pfahlwurzel macht diesen Vorgang jedoch sehr heikel. Daher raten wir davon ab… Um Ihre Gaura zu vermehren, sollten Sie lieber auf Stecklinge zurückgreifen!
Stecklinge
Die Gaura lässt sich relativ einfach durch Stecklinge vermehren. Diese Methode kann ab März, vor der Blüte, durchgeführt werden.
Bereiten Sie zunächst die Töpfe vor, indem Sie sie mit einer Mischung aus Pflanzerde und Sand füllen, und befeuchten Sie das Substrat. Schneiden Sie einen nicht blühenden Trieb von 10 cm Länge sauber unterhalb eines Knotens (Blattansatzstelle) ab. Entfernen Sie gegebenenfalls einige Blätter. Sie können den Steckling in etwas Bewurzelungshormon tauchen. Machen Sie mit einem Stift ein Loch in eine Anzuchtschale. Setzen Sie den Steckling ein und drücken Sie die Erde rundherum an, damit er aufrecht im Substrat steht. Gießen Sie.
Stellen Sie die Stecklinge bei einer Temperatur von 20°C auf und gießen Sie sie weiterhin regelmäßig.
Verein
Sehr vielseitig passt der Gaura sowohl zum grafischen und feinen Erscheinungsbild von Gräsern für einen modernen Effekt als auch in Kombination mit anderen Pflanzen mit farbenfrohen Blüten in einem Mixed-Border im englischen Stil. Zusammen mit locker und luftig wachsenden Blumen entsteht ein Blumenwiesen-Effekt. Mit seiner zarten Blüte verleiht er Leichtigkeit neben niedrigeren oder kompakt wachsenden Pflanzen.


Verschiedene Kombinationen mit dem Gaura: Gaura ‚Rosy Shimmer‘ und Persicaria affubus ‚Darjeeling Red‘ – Weißer Gaura und Echinacea pallida – Gaura ‚Rosy Jane‘ und Pennisetum ‚Hameln‘
Seine weißen oder rosafarbenen Blüten sind perfekt, um andere Pflanzen in kühlen oder pastellfarbenen Tönen (Blau, Violett, Rosa oder Weiß) zu begleiten. Für einen sehr romantischen Garten kombinieren Sie ihn mit rosa und weißen Blüten: Rosen, Pfingstrosen, Schleierkraut…
Entdecken Sie viele weitere Möglichkeiten in unserem Ratgeber zur Pflanzenkombination: „Gaura, 8 Ideen für gelungene Pflanzkombinationen“
Nützliche Ressourcen
- Entdecken Sie auf unserer Website unsere große Auswahl an Gauras
- Lesen Sie unsere Tipps zum Anbau von Gaura im Topf, Wie vermehrt man Gaura?
- Entdecken Sie unseren Leitfaden und unsere Ratschläge zum Auswahl eines Gauras
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