Topfpflanzen: Anbau, Pflege und richtige Behandlung

Topfpflanzen: Anbau, Pflege und richtige Behandlung

Tipps und Tricks

Inhaltsverzeichnis

Geändert der 4 Juli 2024  durch Jean-Christophe 8 min.

Töpfe und Pflanzkübel ermöglichen es, ein Stück Natur auf die Terrasse, den Balkon, den Hof oder einfach auf die Fensterbank zu holen. Im Garten bietet die Kultur von Pflanzen in Töpfen zudem die Möglichkeit, etwas empfindlichere Pflanzen zu wählen, die im Winter geschützt werden können.

Die Kultur in Gefäßen ist anspruchsvoller als im Freiland und erfordert mehr Aufmerksamkeit. Die Wahl des passenden Behälters, Düngung, Bewässerung, Überwinterung, Schnitt und Pflege – in unserem Artikel finden Sie alle Tipps, die Sie brauchen, um Ihre Topfpflanze zu genießen und sie viele Jahre lang in bester Form zu halten!

Schwierigkeit

Wie wähle ich den richtigen Topf für meine Pflanzen aus?

Töpfe unterscheiden sich je nach Größe, Form, Material oder Farbe in ihren Eigenschaften.

In einem großen Topf trocknet die Erde langsamer aus, die Pflanzen haben mehr Nährstoffe und Platz für ihre Wurzeln. Allerdings ist es wichtig, die Größe des Gefäßes an Alter und Entwicklung der Pflanze anzupassen. Grundsätzlich gilt: Besser einen etwas größeren Topf wählen als den, in dem die Pflanze bisher gewachsen ist. Wenn die Pflanze zu beengt steht, sollte man sie in einen größeren Topf umtopfen.

Pflanzen im Topf kultivieren

Pelargonie und Begonie in Tontöpfen / Brugmansie in einem Plastiktopf

Je nach Material gibt es unterschiedliche Vor- und Nachteile:

  1. Ton (unglasierter) ermöglicht eine bessere Belüftung der Wurzeln, aber durch die Porosität verdunstet das Wasser schneller. Dieses Material eignet sich gut für Pflanzen, die trockenere Böden bevorzugen. Wir lieben Ton wegen seines authentischen und natürlichen Aussehens, aber er ist oft recht teuer, schwer und zerbrechlich. Einige günstigere Töpfe sind zudem nicht frostbeständig und eignen sich eher als Übertöpfe.
  2. Synthetische Materialien (Kunststoff, Fiberglas, PVC…) bieten viele Formen und Farben, einige können sogar eine stimmungsvolle Beleuchtung abgeben. Leicht und stabil, sind manche sehr preiswert und frostbeständig. Da sie dichter sind, eignen sie sich für Pflanzen, die frische Böden bevorzugen.
  3. Holz wird wegen seiner edlen und warmen Optik geschätzt. Weniger schwer als Ton, aber schwerer als Kunststoff, sind Holzkübel behandelt, um eine gewisse Zeit im Freien zu überstehen, aber sie sind nicht ewig haltbar. Denken Sie daran, sie zu pflegen, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
  4. Stein ist stabil, speichert Wärme gut und hat ein schönes Aussehen, aber es ist schwer, schwer zu handhaben und kann unter Frost leiden.
  5. Metall und seine Derivate ermöglichen, ähnlich wie Kunststoff, originelle Formen und passen gut in moderne Gestaltungen. Sie erhitzen sich jedoch schnell in der Sonne und isolieren schlecht gegen Kälte im Winter.

Weitere wichtige Aspekte:

  • Generell speichern dunkle Farben mehr Wärme als helle.
  • Bauchige Formen (bei denen sich der obere Teil des Topfes verjüngt) sind schön, aber unpraktisch. Verwenden Sie sie für Einjährige, leicht zu teilende Stauden oder als Übertöpfe. Bei dieser Form werden die Wurzeln beim Umtopfen schnell verletzt.
  • Schmale Formen trocknen schneller aus und eignen sich besser für Pflanzen, die trockene Böden bevorzugen.
  • Balkonkästen haben ein begrenztes Erdvolumen und sind vor allem für saisonale Bepflanzungen, kleine Kräuter oder Zwiebelblumen geeignet.
  • Für Wasserpflanzen ausgenommen: Stellen Sie sicher, dass der Topf ein Abflussloch hat. Falls nicht, bohren Sie selbst eines. So vermeiden Sie, dass die Wurzeln im Wasser stehen und faulen. Legen Sie auch eine Drainageschicht in den Topfboden (Kies, Blähton…), die großzügig mit einem Vlies abgedeckt wird, damit die Erde das Abflussloch nicht verstopft.
verschiedene Topfformen

Unterschiedliche Topfformen: bauchig (eher für Einjährige geeignet), Balkonkasten und schmaler großer Topf (perfekt für die Carex testacea ‚Prairie Fire‘)

Wie wählt man das richtige Substrat für Topfpflanzen aus?

Ob im Freiland oder im Topf – jede Pflanze benötigt eine spezielle Erde.

Einige Gehölze oder Stauden, wie beispielsweise sogenannte „Moorbeetpflanzen“, verlangen nach einem sauren und frischen Substrat, das gleichzeitig eine gute Drainage gewährleistet. Auf keinen Fall sollte in diesem Fall der Behälter mit schwerer, alkalischer Gartenerde gefüllt werden. Im Gegensatz dazu benötigen andere Pflanzen wie beispielsweise Buchsbäume einen kalkhaltigen Boden. Wer diese Besonderheiten nicht berücksichtigt, riskiert Enttäuschungen, die bis zum Absterben der Pflanze führen können.

Die Anlage einer Drainageschicht am Topfboden wird häufig empfohlen. Doch auch hier gilt: Es kommt auf die jeweilige Pflanze an. Manche benötigen einen stets frischen, ja sogar feuchten Boden. Ein Substrat mit hoher Wasserspeicherkapazität, kombiniert mit einem Untersetzer, bietet zusätzliche Sicherheit, die Ihre Pflanze zu schätzen weiß. Und was ist mit Wasserpflanzen, die ihre Wurzeln im Wasser haben und dauerhaft mehr oder weniger tief im Wasser stehen müssen? In diesem Fall ist ein Topf ohne Abflussloch und ein schweres, tonhaltiges Substrat erforderlich, das sich nicht auflöst. Kräuter und mediterrane Pflanzen hingegen sind oft sehr genügsam, was die Wasserversorgung angeht, und das gewählte Substrat sollte durchlässig sein, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Wenn Sie eine bestimmte Pflanze auswählen, sollten Sie deren Bedürfnisse kennen und sie in ein Substrat setzen, das ihr die besten Chancen bietet, damit Sie sich über gesundes Laub, üppige Blüten und viele Jahre Freude daran haben.

Es gibt zahlreiche Arten von Blumenerde: Gartenbau-Erde, für Rosen, für Geranien, für Zitronenbäume usw. Diese Auswahl kann etwas verwirrend sein.

Um die Zusammensetzung dieser verschiedenen Kultursubstrate zu entschlüsseln und das passende für Ihre Bedürfnisse auszuwählen, lesen Sie unseren Ratgeber „Wie wählt man die richtige Blumenerde für Aussaat, Umtopfen und Anbau?“.

Welcher Dünger und wie topft man Pflanzen in Töpfen um?

Topfpflanzen regelmäßig düngen

In einem Topf erschöpft sich das Substrat. Die Pflanzen entziehen ihm die benötigten Nährstoffe und das Gießwasser spült nach und nach diesen „künstlichen“ Boden aus. Daher ist es wichtig, Ihre Pflanzen regelmäßig entsprechend ihren Bedürfnissen zu versorgen.

Für hungrige Pflanzen können Sie einen Langzeitdünger in die Blumenerde einarbeiten. Meist ist er in Form von Stäbchen, Kegeln oder Perlen erhältlich. Alternativ können Sie dem Gießwasser einen Flüssigdünger hinzufügen (achten Sie auf die Dosierungsangaben auf der Verpackung), der etwa alle 10 Tage und nur während der Wachstums- und Blütephase verabreicht werden sollte. Düngen Sie stets auf bereits feuchter Blumenerde, um Wurzelverbrennungen zu vermeiden. Informieren Sie sich auch hier vor der Düngung über die Bedürfnisse der Pflanze.

Topfpflanzen umtopfen oder auffrischen

Eine Pflanze wächst, auch im Topf. Während ihr oberirdisches Wachstum ungehindert verläuft, ist das Wurzelwachstum durch das begrenzte Erdvolumen eingeschränkt, das zudem an Nährstoffen verarmt. Daher kommt der Zeitpunkt (im Durchschnitt alle 3 bis 4 Jahre), an dem Sie umtopfen oder zumindest die oberste Erdschicht erneuern sollten. Führen Sie dies zwischen Spätwinter und Frühjahr durch, außerhalb der Frostperiode.

Einige Anzeichen zeigen Ihnen, dass es Zeit zum Handeln ist:

  • Das Substratniveau ist deutlich gesunken
  • Die Wurzeln sind an der Oberfläche sichtbar oder haben den gesamten verfügbaren Raum durchwurzelt
  • Die Wurzeln wachsen durch die Abflusslöcher
  • Ihre Pflanze wird weniger schön, blüht weniger und wirkt schwächlich, obwohl Sie sie seit Jahren regelmäßig düngen.

Das Auffrischen der obersten Erdschicht besteht darin, die ersten Zentimeter der Erde abzutragen (möglichst ohne die oberflächennahen Wurzeln zu verletzen), um das ausgelaugte Substrat zu entfernen und durch frisches zu ersetzen, dem Sie gegebenenfalls Langzeitdünger hinzufügen. Anschließend gießen. Diese Methode eignet sich besonders, wenn der Topf zu groß zum Bewegen ist. Vermeiden Sie in jedem Fall, den Wurzelhals zu tief einzugraben (Übergang zwischen oberirdischem Teil und Wurzeln).

Beim Umtopfen erhält die Pflanze eine komplett neue Umgebung.

Nehmen Sie sie aus dem Topf und lockern Sie vorsichtig die Erde um die Wurzeln (ohne diese zu beschädigen). Vorsicht, manche Pflanzen vertragen keine Störung ihres empfindlichen Wurzelwerks. Informieren Sie sich auch hier vorab. Ein leichtes Zurückschneiden kleiner Wurzeln kann förderlich sein. Bei Stauden bietet sich auch eine Teilung an. Ideal ist es dann, einen etwas größeren Topf zu wählen als den vorherigen und die Pflanze in frische Blumenerde einzupflanzen, wie bei einer Neupflanzung. Verwenden Sie niemals ausgelaugte Erde!

Eine Topfpflanze umtopfen

Umtopfen eines Zitronenbaums

Wenn Sie mehrere Pflanzen in einem gemeinsamen Gefäß platzieren, achten Sie darauf, dass sie dieselben Ansprüche haben (Licht, Boden, Wasserbedarf etc.).

Wie gießt man Topfpflanzen richtig?

Das Substrat trocknet im Topf schneller aus, aber man sollte gezielt gießen – je nach Pflanze, Wetterbedingungen und Jahreszeit. Eine Sukkulente oder mediterrane Pflanze benötigt beispielsweise nicht so viel Wasser wie ein Hortensie!

Eine durstige Pflanze kann bestimmte Anzeichen zeigen (Blätter, die sich einrollen, hängende Stängel, braunes, vertrocknetes oder abfallendes Laub…), wobei einige dieser Symptome auch auf zu viel Wasser oder Krankheiten hindeuten können. Um es nicht so weit kommen zu lassen, stecken Sie Ihren Finger in die Erde, um den Trockenheitsgrad zu prüfen. Bei manchen Pflanzen sollte die Erde stets leicht feucht sein. Bei anderen sollten Sie warten, bis die obersten Zentimeter trocken sind, bevor Sie gießen.

Wir können es nicht oft genug betonen: Informieren Sie sich über die spezifischen Bedürfnisse jeder Pflanze, um ihre Ansprüche an die Feuchtigkeit genau zu kennen, sonst riskieren Sie, sie trotz bester Absichten zu verlieren.

Gießen Sie früh morgens oder spät abends. Bevorzugen Sie täglich kleine Wassergaben anstelle einer wöchentlichen „Überflutung“. Sobald Wasser aus dem Abflussloch läuft, ist weiteres Gießen unnötig.

Ein Untersetzer kann eine Wasserreserve für besonders durstige Pflanzen bieten, es sei denn, Ihr Topf hat bereits einen integrierten Wasserbehälter.

Eine automatische Bewässerungsanlage entlastet Sie von der Wasserversorgung. Ein Tropfsystem liefert jeder Pflanze die benötigte Menge. Angeschlossen an eine Zeitschaltuhr, können Sie sogar beruhigt in den Urlaub fahren. Alternativ nutzen Sie unsere Tipps, um die Hitzeperioden während Ihrer Abwesenheit zu bewältigen.

Wasserspeichergranulate helfen, die Gießintervalle zu verlängern und das Substrat länger feucht zu halten.

Mulchen Sie auch die Oberfläche Ihrer Töpfe, um die Verdunstung zu reduzieren.

Brugmansia im Topf

Brugmansia im Topf mit einer Mulchschicht aus Tongranulat und einem Tropfbewässerungssystem

Organisieren Sie Ihren Raum so, dass größere Pflanzen kleineren Schatten spenden.

Setzen Sie die richtigen Pflanzen an den richtigen Standort. Schattenliebende Pflanzen überleben nicht lange auf einer Terrasse, die den ganzen Tag in praller Hitze liegt.

Wenn ein Topf zu stark ausgetrocknet ist (in Extremfällen kann sogar ein Spalt zwischen Substrat und Topfrand entstehen), reicht normales Gießen oft nicht aus, da das Wasser abfließt, ohne von den Wurzeln aufgenommen zu werden. Idealerweise stellen Sie den Topf (wenn seine Größe es zulässt) für mehrere Stunden komplett in ein Wasserbad.

Wie kann man Topfpflanzen vor Kälte schützen?

Pflanzen in der Vegetationsruhe (etwa von November bis März) haben geringere Bedürfnisse. Neben dem Ende der Düngergaben müssen auch die Bewässerungen reduziert werden. Für Pflanzen, die draußen überwintern, reichen die natürlichen Niederschläge meist aus. Bei starkem Wassermangel sollten Sie jedoch gießen, immer außerhalb von Frostperioden.

Schützen Sie die empfindlicheren Pflanzen mit ein paar einfachen Tricks:

  • Stellen Sie sie näher an eine Hauswand, um einige Grad wärmere Temperaturen zu nutzen (vermeiden Sie die Ostseite, um schädlichem Gefrieren und Auftauen vorzubeugen)
  • Entfernen Sie die Untersetzer oder stellen Sie sie auf den Kopf. Platzieren Sie die Töpfe darauf (oder auf kleinen Klötzen), um sie vom kalten Boden zu isolieren.
  • Bringen Sie eine dicke Mulchschicht auf (z.B. Laub) und hüllen Sie die Pflanzen in ein Frostschutzvlies. Verdoppeln oder verdreifachen Sie die Schicht bei starkem Frost. Denken Sie daran, den Schutz bei milderem Wetter zu entfernen. Der Topf selbst kann mit Pappe oder Filz umwickelt werden, um die Wurzeln vor Kälte zu schützen.
  • Bringen Sie die empfindlichsten Pflanzen nach drinnen, an einen hellen und kühlen, aber frostfreien Ort (Garage mit Fenstern, Wintergarten, Gewächshaus etc.). Achten Sie einfach darauf, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet. In den meisten Fällen genügt eine leichte monatliche Bewässerung.
Kübelpflanzen im Winter schützen

Winterschutz für einen Zitronenbaum im Topf

Wie topfpflanzen richtig schneiden?

  • Schneiden Sie Sträucher entsprechend der empfohlenen Schnittzeit für jede Pflanze, als ob sie im Freiland wachsen würde. Zu diesem Thema finden Sie in unseren beiden Ratgebern weitere Informationen: Schnitt von frühlingsblühenden Sträuchern und Schnitt von sommerblühenden Sträuchern.
  • Kneifen Sie Stauden und Einjährige zu Beginn des Wachstums an, um sie zur Verzweigung anzuregen.
  • Entfernen Sie regelmäßig verblühte Blüten.
  • Teilen Sie Stauden beim Umtopfen im Frühjahr.

Wie pflegt man Topfpflanzen?

Manche Krankheiten können auftreten, begünstigt durch die Enge der Pflanzen (Pilze, Schädlinge…).

  • Stellen Sie Ihre Töpfe nicht zu eng: Die Luft muss zwischen den Pflanzen zirkulieren können.
  • Düngen und gießen Sie Ihre Pflanzen nach Bedarf. Bei guter Gesundheit widerstehen sie Krankheitserregern besser.
  • Schneiden Sie kranke Pflanzenteile ab und entfernen Sie sie. Desinfizieren Sie Ihre Gartenschere, sobald Sie die Pflanze wechseln.
  • Behandeln Sie bei Bedarf vorbeugend mit natürlichen Präparaten wie Brennnesseljauche, Farn-, Schachtelhalm– oder Beinwelljauche oder mit biologischen Mitteln, die umweltfreundlich sind.
  • Reinigen und desinfizieren Sie jeden Topf gründlich, der eine neue Pflanze aufnehmen soll, um keine Krankheiten zu übertragen.

Pflege von Topfpflanzen