
Glockenblumen: Pflanzung, Pflege und Kultivierung
Inhaltsverzeichnis
Die Glockenblume in wenigen Worten
- Die Glockenblume überzeugt mit ihrer üppigen Blüte in glockenförmigen, oft blau-violetten Blüten!
- Sie bietet sehr zarte Blüten, glockenförmig oder sternförmig
- Die verschiedenen Arten weisen sehr unterschiedliche Wuchsformen auf: Sie können hängend, teppichbildend oder aufrecht wachsen
- Im Garten eignen sie sich für fast alle Verwendungen: im Steingarten, auf einer Mauer, in einem Staudenbeet, im Topf oder Balkonkasten, im Waldgarten etc.
- Es ist eine pflegeleichte Pflanze, ideal für Anfänger
Das Wort unserer Expertin
Die Glockenblume ist eine oft mehrjährige Pflanze mit üppiger und langanhaltender Blüte! Am bekanntesten sind die blau oder violett blühenden Glockenblumen, aber je nach Sorte können sie auch weiß oder rosa sein. Mit ihren nickenden Glockenblüten wirkt die Glockenblume zart und zerbrechlich, fast schon rührend… Ihre Blüte ist zwar schlicht, aber dennoch voller Charme! Glockenblumen können sehr groß werden (bis zu 2 m) mit aufrechtem Wuchs und ährenförmiger Blüte, aber es gibt auch bodendeckende Arten, die dichte Polster bilden und ganz von Blüten übersät sind, wie die Mauer-Glockenblume oder die Karpaten-Glockenblume.
Ihre Verwendung im Garten ist äußerst vielfältig: Die größeren Arten wie Campanula persicifolia oder Campanula glomerata eignen sich hervorragend für Beete, während die kleineren Campanula portenschlagiana oder carpatica ideal für Steingärten oder Mauern sind. Andere wiederum passen perfekt als Beetumrandung, im lichten Schatten oder in Blumenkästen auf der Fensterbank… Glockenblumen sind wahre Allrounder und für die verschiedensten Einsatzbereiche geeignet!
Die Glockenblume ist eine äußerst pflegeleichte Pflanze. Anspruchslos und robust, benötigt sie nur minimalen Pflegeaufwand (bei manchen Arten wie Campanula muralis sogar gar keine). Wir empfehlen, sie an einem sonnigen bis halbschattigen Standort in durchlässigen, lockeren Boden zu pflanzen. Sie lässt sich leicht durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge vermehren… und sät sich manchmal sogar von selbst aus!
Beschreibung und Botanik
Steckbrief
- Lateinischer Name Campanula sp.
- Gebräuchlicher Name Glockenblume
- Blüte Frühling oder Sommer
- Höhe sehr variabel, zwischen 5 cm und 2 m
- Exposition Sonne oder Halbschatten
- Art des Bodens durchlässig, steinig, sogar trocken für teppichbildende Glockenblumen; nährstoffreich und frisch für große Glockenblumen
- Winterhärte bis zu –20 °C für die meisten Sorten
Die Glockenblume ist eine mehrjährige, einjährige oder zweijährige Pflanze, die aus den gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre stammt, was ihre gute Winterhärte erklärt. Es gibt über 400 Arten! Man findet sie insbesondere in den Alpen und im Mittelmeerraum, wo sie in verschiedenen Lebensräumen wachsen: in lichten Wäldern, auf Wiesen, an Wegrändern, auf felsigen Hängen, manchmal sogar auf Mauern… In Frankreich kann man in der Natur etwa dreißig Arten antreffen. Die meisten kultivierten Glockenblumen sind mehrjährig, obwohl es auch zweijährige Arten gibt, wie Campanula medium, oder einjährige, wie Campanula macrostyla, die jedoch viel seltener sind. Trotz ihres zarten und fragilen Aussehens sind Glockenblumen eigentlich sehr robuste Pflanzen. Die meisten sind vollkommen winterhart.
Ihr lateinischer Name, Campanula, bedeutet kleine Glocke oder Glockenblümchen. Er bezieht sich natürlich auf die Form der Blüten. Man hat sogar den Begriff „campanulat“ beibehalten, um Blüten zu beschreiben, die an die Glöckchen der Glockenblume erinnern.
Die Glockenblume gehört zur Familie der Campanulaceae, der sie ihren Namen gegeben hat. Diese Familie umfasst etwa 2.400 Arten, darunter Phyteuma (Teufelskralle), Platycodon, Lobelia, Brighamia (auch als Hawaiipalme bekannte Zimmerpflanze) oder Legousia (wie der Venusspiegel, der in Frankreich wild wächst)… Innerhalb der Campanulaceae gibt es einige Gattungen, die den Glockenblumen sehr ähnlich sind, mit Blüten, die ihnen stark ähneln: Adenophora, Canarina, Platycodon… Letztere, die Platycodons, sind schöne Zierpflanzen, die manchmal in Gärten kultiviert werden und große, sternförmige blaue Blüten tragen.
Glockenblumen haben je nach Art ein sehr variables Wuchsbild und Aussehen! Einige bilden Teppiche, andere hängen herab, während wieder andere aufrechte Stängel haben. Es sind Pflanzen, die relativ schnell wachsen. Glockenblumen haben einen recht flexiblen, leichten und luftigen Wuchs mit eher dünnen und langen Stängeln. Die Gewebe der Glockenblume enthalten oft Latex.
Glockenblumen werden zwischen 5-10 cm für die kleinsten und 1,50 m für die größten… Und sogar bis zu 2 Meter oder mehr für Campanula pyramidalis! Ihre Verwendung wird daher sehr unterschiedlich sein, je nach Wuchsform und Höhe! Die größeren, wie Campanula pyramidalis oder Campanula persicifolia, eignen sich perfekt für Beete, während die teppichbildenden Arten (Campanula poscharskyana, Campanula muralis…) eher für Mauern oder Steingärten geeignet sind. Aber einige Glockenblumen können auch in Pflanzgefäßen kultiviert werden!
Glockenblumen blühen im Frühling oder Sommer, zwischen Mai und September-Oktober, je nach Sorte. Ihre Blütezeit ist lang: oft mindestens drei Monate, manchmal sogar bis zu sechs Monaten! Darüber hinaus ist ihre Blüte üppig: Es kommt vor, dass die Pflanzen buchstäblich mit Blüten bedeckt sind, die ihr Laub verdecken (Campanula muralis…)!
Die Blüten sind meist in aufrechten Ähren oder Trauben an den Stängelenden zusammengefasst, können aber auch einzeln stehen. Sie sind dicht gruppiert, wie ein Strauß, bei Campanula glomerata.
Die Blüten gibt es in einer schönen Palette von blau-violetten Nuancen, aber sie können auch weiß sein. Die Sorten mit weißen Blüten sind leicht zu erkennen, da sie meist ‚Alba‘ (= weiß, auf Latein) genannt werden: Campanula persicifolia ‚Alba‘, Campanula carpatica ‚Alba‘, etc. Es gibt auch Arten mit rosa Blüten (Campanula takesimana ‚Elisabeth‘ oder Campanula ‚Ringsabell Mulberry Rose‘). Einige Arten haben gelbe Blüten, wie Campanula sulphurea, aber diese sind viel seltener. Die Blüten sind meist einfarbig, was den sehr „einfachen“ (bescheidenen, unprätentiösen) Charakter der Glockenblume unterstreicht. Bei Campanula ‚Iridescent Bells‘ kontrastieren die hellen, silbrig-mauven Glöckchen mit den dunkelpurpurnen Blütenknospen. Das Innere der Blüten von Campanula punctata ist mit roten oder rosa Punkten übersät!
Die Blüten können glockenförmig, röhrenförmig oder sternförmig sein. Sie sind sehr regelmäßig, mit zentraler Symmetrie. Sie bestehen aus verwachsenen Blütenblättern, die eine Glocke oder Röhre bilden, die mit fünf Zipfeln endet (entsprechend jedem Blütenblatt). Diese Glöckchen sind von einem Kelch (Sepalen) umgeben, der ebenfalls fünf Zipfel bildet. Die Blüten sind zwittrig: Sie tragen sowohl weibliche (Pistill) als auch männliche (Staubblätter) Organe. In der Mitte der Blüte findet man also fünf Staubblätter und einen Stempel… Aber ihre Reife erfolgt zu unterschiedlichen Zeiten, um Selbstbefruchtung zu vermeiden. Das Innere der Blütenkrone ist bei Campanula barbata behaart!
Wenn die Blütenkrone sehr offen und tief in fünf Lappen geteilt ist, nimmt die Blüte eine echte Sternform an, wie bei Campanula garganica. Im Gegensatz dazu kann die Röhre sehr lang und schmal sein, wenig eingeschnitten (Campanula takesimana…). Manchmal sind die Blüten becherförmig, mit einer eher runden Form. Die Blüten der Sorte ‚Pink Octopus‘ sind sehr originell: mit sehr schmalen, in Streifen geschnittenen Blütenblättern, die an Krakenarme erinnern!
Es gibt auch einige Sorten mit gefüllten Blüten, wie Campanula cochlearifolia ‚Elizabeth Oliver‘ oder Campanula trachelium ‚Bernice‘. Sie haben ein sehr romantisches und raffiniertes Aussehen. Ebenso haben die Glockenblumen der haylodgensis-Gruppe meist gefüllte Blüten!
Die Blüten der Glockenblumen sind oft geneigt, nach unten gerichtet. Das verleiht ihnen einen sehr bescheidenen Charakter. Aber es gibt auch Arten mit aufrecht zum Himmel gerichteten oder horizontalen Blüten.


Die Blüten der Glockenblumen können recht unterschiedliche Formen annehmen! Campanula persicifolia ‚La Belle‘ (Foto Takashi M), Campanula garganica (Foto Meneerke bloem), Campanula ‚Ringsabell Mulberry Rose‘ und Campanula glomerata ‚Caroline‘
Je nach Sorte sind die Blätter der Glockenblumen oval, länglich oder herzförmig. Sie sind einfach, ungeteilt (nicht in Blättchen unterteilt) und manchmal behaart. Die Blätter sind wechselständig, also nacheinander am Stängel angeordnet. Der Blattrand ist oft gezähnt, kann aber auch glatt sein. Glockenblumen können immergrün, halbimmergrün oder laubabwerfend sein.
Die Größe der Blätter ist sehr variabel. Sie sind meist recht klein bei den teppichbildenden, für Steingärten geeigneten Arten (Campanula portenschlagiana, porscharkyana, carpatica…): zwischen 1 und 5 cm lang; während sie bei den aufrechten Stauden größer sind: oft zwischen 7 und 15 cm Länge.
Die Form der Blätter kann auch an einer Pflanze sehr variabel sein. Die Grundblätter sind meist größer und breiter, während die weiter oben am Stängel stehenden oft kleiner und schmaler sind. Einige Arten beschreiben in ihrem lateinischen Namen die Blattform: Campanula persicifolia = mit pfirsichartigen Blättern; Campanula rotundifolia = mit runden Blättern; Campanula latifolia = mit breiten Blättern; Campanula cochleariifolia = mit löffelartigen Blättern; usw. Das erleichtert ihre Unterscheidung.
Obwohl die Blätter der meisten Arten grün sind, trägt Campanula garganica ‚Dickson’s Gold‘ ein schönes goldenes Laub, das extrem leuchtend ist!


Die Blätter einiger Glockenblumen: Campanula rapunculoides (Foto Hectonichus), Campanula latifolia (Foto Salicyna) und Campanula portenschlagiana (Foto Salicyna)
Nach der Blüte bildet die Glockenblume eine Kapsel, die sich bei Reife öffnet und zahlreiche kleine Samen freisetzt. Glockenblumen können sich selbst aussäen!
Die wichtigsten Glockenblumen-Sorten
Diese Glockenblumen haben aufrechte Stängel und oft traubenförmige Blüten. Sie können manchmal sehr hoch werden (bis zu 1,50 m oder 2 m bei Campanula pyramidalis). Sie gedeihen gut in nährstoffreichem, fruchtbarem, leichtem, durchlässigem, aber relativ frischem Boden.

Pfirsichblättrige Glockenblume - Campanula persicifolia
- Blütezeit Juli bis September
- Höhe bei Reife 80 cm

Dolden-Glockenblume Prichard s variety - Campanula lactiflora
- Blütezeit August, September
- Höhe bei Reife 1 m

Dolden-Glockenblume Loddon Anne - Campanula lactiflora
- Blütezeit August, September
- Höhe bei Reife 1 m

Campanula trachelium - Nesselblättrige Glockenblume
- Blütezeit Juli bis September
- Höhe bei Reife 75 cm

Campanula pyramidalis Alba - Pyramiden-Glockenblume
- Blütezeit Juli bis September
- Höhe bei Reife 1 m

Campanula takesimana Elisabeth - Korea-Glockenblume
- Blütezeit Juli bis September
- Höhe bei Reife 40 cm

Campanula rotundifolia - Rundblättrige Glockenblume
- Blütezeit Juli bis November
- Höhe bei Reife 30 cm
Diese Arten bevorzugen durchlässigen, sogar trockenen Boden: Sie eignen sich für Steingärten, zwischen Pflasterfugen, in Mauerritzen, für sonnige Terrassenkübel oder manchmal einfach als Beetumrandung. Sie haben kissen- oder teppichartigen Wuchs und können je nach Sorte völlig mit Blüten bedeckt sein!

Dalmatiner Glockenblume - Campanula portenschlagiana
- Blütezeit Juli bis Oktober
- Höhe bei Reife 20 cm

Campanula poscharskyana - Hängepolster-Glockenblume
- Blütezeit Juni bis Oktober
- Höhe bei Reife 30 cm

Campanula carpatica - Karpaten-Glockenblume
- Blütezeit Juli bis September
- Höhe bei Reife 25 cm

Campanula cochleariifolia Elizabeth Oliver - Zwerg-Glockenblume
- Blütezeit Juli bis September
- Höhe bei Reife 15 cm

Campanula garganica - Sternpolster-Glockenblume
- Blütezeit Juli, August
- Höhe bei Reife 15 cm
DéEntdecken Sie andere Glockenblumen
Pflanzung
Wo pflanzt man Glockenblumen?
Pflanzen Sie Glockenblumen in die Sonne oder in den Halbschatten. Die Blüte ist oft üppiger in der Sonne, aber die volle Sonne kann die Blüten verblassen lassen; im Halbschatten behalten sie eine schönere Farbe! Vermeiden Sie direkte, brennende Sonne. Campanula latifolia eignet sich besonders gut für schattige Standorte.
Glockenblumen sind recht anspruchslos, was die Bodenbeschaffenheit angeht. Wir empfehlen, sie in durchlässigen Boden zu pflanzen, da sie keine Staunässe mögen. Der Standort, den Sie für Ihre Glockenblumen wählen, hängt davon ab, ob es sich um große, aufrechte Sorten oder kleine Steingarten-Glockenblumen handelt.
Im ersten Fall finden sie ihren Platz in Beeten, in fruchtbarem, durchlässigem, aber frischem, leichtem und humusreichem Boden. Da es sich um recht hohe Pflanzen handelt, ist es ratsam, sie windgeschützt zu platzieren. Die Campanula lactiflora bevorzugt nährstoffreiche Böden.
Die kleinen, teppichbildenden Glockenblumen eignen sich hervorragend für Steingärten oder zwischen den Steinen einer Mauer, einer Außentreppe oder einer Pflasterung. Sie können sie auch als Beetumrandung pflanzen. Sie mögen durchlässige, relativ trockene Böden und sind sehr anspruchslos – sie gedeihen sogar in geringer Bodentiefe.
Glockenblumen mit kompaktem Wuchs, wie Campanula poscharskyana, eignen sich auch für die Pflanzung in Töpfen oder Balkonkästen.
Wann pflanzen?
Die beste Pflanzzeit für Glockenblumen ist der Herbst, etwa im Oktober; aber auch eine Pflanzung im Frühjahr ist möglich. Einjährige Arten können im Frühjahr direkt ausgesät werden.
Wie pflanzt man Glockenblumen?
Wir empfehlen einen Pflanzabstand von etwa 25 cm für kompakte Arten und 35-40 cm für höhere Sorten… Sogar 40-50 cm für große Campanula lactiflora.
- Stellen Sie den Wurzelballen in eine Schüssel mit Wasser.
- Graben Sie ein Pflanzloch. Für Steingarten-Arten können Sie die Drainage verbessern, indem Sie etwas groben Sand, Kies oder Bimsstein untermischen.
- Setzen Sie die Glockenblume ins Pflanzloch. Der Wurzelhals sollte auf Bodenniveau liegen (nicht zu tief einpflanzen).
- Füllen Sie das Loch mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
- Gießen Sie an.
- Optional können Sie eine Mulchschicht auftragen.
Glockenblumen lassen sich auch in Töpfen oder Balkonkästen kultivieren.
Pflege von Glockenblumen
Die Glockenblume benötigt insgesamt sehr wenig Pflege. Die eventuell anfallenden Arbeiten sind recht einfach… Sie ist eine anspruchslose und pflegeleichte Pflanze!
Entfernen Sie verblühte Blüten, sowohl aus ästhetischen Gründen als auch zur Verlängerung der Blütezeit (dies fördert die Bildung neuer Blüten). Ebenso ist es manchmal ratsam, nach der Blüte die Stängel zurückzuschneiden, um eine zweite Blüte anzuregen und die Pflanze zur Verzweigung zu ermutigen.
Glockenblumen kommen in der Regel ohne zusätzliche Bewässerung aus (insbesondere die teppichbildenden, für Steingärten geeigneten Sorten). Dennoch empfehlen wir Ihnen, bei extremer Trockenheit zu gießen. Ebenso ist es in den Wochen nach der Pflanzung ratsam, einige Male zu wässern, bis die Pflanze gut angewachsen ist. Zögern Sie nicht, eine Mulchschicht um Ihre Glockenblumen auszubreiten, damit das Substrat länger feucht bleibt.
Die größeren Arten können eine Stütze benötigen (Campanula pyramidalis, etc.). Ebenso neigen die Blütenstände von Campanula takesimana manchmal dazu, sich bei Regen zu legen. Möglicherweise müssen sie mit Stützen gestützt werden.
Im Frühjahr können Sie gut verrotteten Kompost einarbeiten. Dies fördert eine üppige Blüte.

Campanula lactiflora ‚Alba‘
Krankheiten und Schädlinge
Was Schädlinge betrifft, kommt es manchmal vor, dass Schnecken an den Glockenblumen knabbern! Um Ihre jungen Pflanzen zu schützen, können Sie eine Schneckenfalle bauen. Sie können auch von Wanzen befallen werden, kleinen Insekten, die das Pflanzengewebe anstechen, um den Saft zu saugen. Sie sind an einer weißen Schaumbildung zu erkennen, die wie Speichel aussieht und an den Stängeln der Pflanze auftritt. Abgesehen vom unschönen Aussehen sind die Schäden eher gering. Glockenblumen werden manchmal auch von Rüsselkäfern befallen, einem Käfer, dessen Larven an den Wurzeln knabbern, während die erwachsenen Tiere das Laub fressen.
Einige Glockenblumenarten können von Rost befallen werden. Dabei handelt es sich um Coleosporium campanulae, eine Pilzkrankheit, die sich durch rostfarbene Flecken auf den Blättern bemerkbar macht. Besonders betroffen sind die großwüchsigen Sorten, insbesondere Campanula persicifolia oder Campanula latifolia. Da diese Krankheit durch Feuchtigkeit begünstigt wird, empfehlen wir, Ihre Glockenblumen nicht zu stark zu gießen und vor allem das Laub nicht zu benetzen. Glockenblumen sind auch anfällig für Mehltau. Diese Pilzkrankheit äußert sich durch einen weißen Belag auf den Blättern. Gegen beide Krankheiten empfehlen wir, die betroffenen Blätter zu entfernen und eine Schwefellösung oder einen Schachtelhalm-Sud zu sprühen. Schließlich sind einige Glockenblumen anfällig für Sklerotinia, auch „Weißfäule“ genannt. Wenn Sie einen Befall feststellen, sollten Sie die betroffenen Pflanzen am besten entfernen und entsorgen.
Vermehrung: Aussaat, Teilung, Stecklinge
Sie können Glockenblumen durch Aussaat, Teilung oder sogar durch Stecklinge vermehren. Sie neigen dazu, sich selbst auszusäen, besonders wenn Sie die verblühten Blüten stehen lassen!
Aussaat
Säen Sie Glockenblumen im Frühling von April bis Juni aus. Einjährige Arten können direkt an Ort und Stelle ausgesät werden, während mehrjährige und zweijährige Arten unter einem Frühbeet (oder direkt im Freien, wenn Sie in einer Region mit mildem Klima leben) ausgesät werden können.
Wenn Sie verschiedene Ziersorten anbauen, insbesondere solche mit unterschiedlichen Blütenfarben, empfehlen wir eher die Teilung oder Stecklingsvermehrung, um sicherzustellen, dass die neuen Pflanzen identisch sind.
So säen Sie Glockenblumen im Topf aus:
- Bereiten Sie einen Topf vor, indem Sie ihn mit spezieller Aussaaterde füllen.
- Säen Sie die Samen aus.
- Bedecken Sie sie mit einer sehr dünnen Schicht Substrat.
- Gießen Sie vorsichtig mit einer feinen Brause.
- Stellen Sie den Topf an einen hellen Standort, da die Samen Licht zum Keimen benötigen. Wir empfehlen, sie unter einem kalten Frühbeet zu platzieren. Das Substrat sollte bis zur Keimung leicht feucht bleiben.
- Pikieren Sie die jungen Sämlinge, sobald sie groß genug sind, um sie zu handhaben. Dann können Sie die Bewässerung reduzieren.
- Pflanzen Sie sie im Frühherbst (September-Oktober) an ihren endgültigen Standort.
So säen Sie im Freien aus:
- Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn feinkrümelig machen und große Erdklumpen zerkleinern. Geben Sie auch etwas Blumenerde hinzu. Wenn Sie die Drainage verbessern müssen, fügen Sie etwas groben Sand hinzu.
- Säen Sie aus (breitwürfig oder in flachen Saatrillen).
- Bedecken Sie mit einer dünnen Schicht Blumenerde.
- Gießen Sie mit einer feinen Brause.
- Gießen Sie weiterhin regelmäßig bis zur Keimung.
- Danach können Sie die Bewässerung reduzieren und die jungen Pflanzen ausdünnen, indem Sie nur die am besten entwickelten stehen lassen.
Teilung
Sie können Glockenblumen durch Teilung im frühen Frühjahr vermehren, wenn die neuen Triebe erscheinen. Es ist aber auch möglich, dies im Herbst, etwa im Oktober, nach der Blüte zu tun. Bodendeckende Arten sind am einfachsten zu teilen! Sie können Ihre Glockenblumen alle drei Jahre teilen.
- Wählen Sie eine gut entwickelte, kräftige Pflanze und graben Sie vorsichtig um sie herum, um sie ohne Wurzelschäden aus der Erde zu heben.
- Teilen Sie sie in mehrere Stücke, entweder von Hand oder mit einem Messer. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück genügend Wurzeln behält.
- Pflanzen Sie die Teilstücke an einem neuen Standort ein.
- Gießen Sie gründlich.
Stecklinge
Sie können Glockenblumen im Frühjahr oder Frühsommer durch Stecklinge vermehren.
- Füllen Sie einen Topf mit Blumenerde, drücken Sie sie leicht an und gießen Sie, um sie zu befeuchten.
- Schneiden Sie einen Stängelabschnitt von der Basis der Pflanze, etwa 5 cm lang.
- Entfernen Sie die Blätter am unteren Teil des Stängels, falls vorhanden. Belassen Sie nur einige Blätter an der Spitze des Stecklings.
- Tauch Sie den Stängel optional in Bewurzelungshormon.
- Machen Sie mit einem Holzstab oder Bleistift ein kleines Loch im Substrat und setzen Sie den Steckling hinein.
- Drücken Sie das Substrat um den Steckling herum an, um einen guten Kontakt zu gewährleisten und Luftlöcher zu vermeiden.
- Stellen Sie den Steckling unter ein Frühbeet, geschützt vor direkter Sonne. Halten Sie das Substrat leicht feucht.
Kombinieren Sie Glockenblumen im Garten
Die größten Glockenblumen (Campanula pyramidalis, Campanula lactiflora, etc.) sind perfekt für farbenfrohe Beete in Kombination mit anderen Stauden! Pflanzen Sie sie besser in den Hintergrund des Beetes und nutzen Sie die Gelegenheit, um eine „Cottage-Garten“-Atmosphäre zu schaffen, indem Sie sie mit anderen blauen oder weißen Blühpflanzen kombinieren. Pflanzen Sie sie mit Fingerhüten, Lupinen, Mohn, Zierlauch, Storchschnabel… Genießen Sie auch die luftig-leichte Blüte der Schleierkraut! Schließlich harmonieren die zarten Glockenblumen auch wunderbar mit Rosen!


Glockenblume ‚Loddon Anna‘ und Mohn ‚Purple Peony‘ (Foto Fiona Lea – GAP) / Campanula lactiflora und Rosa ‚Opalia‘ (Foto Pernilla Bergdahl – GAP) / Daucus carota ‚Dara‘, Fingerhut und Campanula lactiflora
Da Glockenblumen einen recht natürlichen Charakter haben, können sie sich auch gut in einem Waldgarten etablieren. Wählen Sie zum Beispiel Campanula trachelium oder Campanula latifolia, zwei Arten, die man manchmal in der Natur, im Wald, findet. Pflanzen Sie sie neben Farnen, Akeleien, Brunneras oder Tricyrtis.
Glockenblumen finden auch in einem naturnahen, ländlichen Garten ihren Platz. Kombinieren Sie Campanula rotundifolia mit dem zarten Laub von Gräsern (Pennisetum, Stipa…) und fügen Sie einige Blüten hinzu: Kornblumen und andere Flockenblumen, Mohn, Skabiosen, Eisenkraut (Verbena hastata)…
Dank ihrer flexiblen Stängel und zarten Blüten verleihen Glockenblumen einem stark strukturierten Beet Kontraste und Leichtigkeit. Wenn Ihr Garten einen modernen Stil mit geraden Linien und klar geschnittenen Pflanzen hat, können Sie an einigen Stellen Glockenblumen (Campanula rotundifolia, Campanula trachelium oder Campanula alliariifolia) pflanzen, um durch ihre Anmut einen Kontrast zu schaffen!
Die kleinen, teppichbildenden Glockenblumen (Campanula muralis, Campanula poscharskyana, Campanula carpatica…) können problemlos auf einer Mauer oder in einem Steingarten gepflanzt werden, zusammen mit Steinbrech, Phlox, Hauswurz oder Blaukissen… Die Glockenblumen beleben den Steingarten mit ihrer farbenfrohen, langanhaltenden Blüte – ganz ohne aufwändige Pflege!


Sie können eine schöne Steingarten-Szene mit einer Glockenblume, der Rose ‚Pierre de Ronsard‘, Helianthemum ‚Lawrenson’s Pink‘, Nepeta racemosa ‚Grog‘ und Dianthus ‚Romeo‘ gestalten (Foto E. Gonnet – Biosphoto)
Die teppichbildenden Arten eignen sich auch hervorragend als farbenfrohe Beetumrandung! Sie können ein Staudenbeet anlegen und am Rand, vielleicht sogar leicht über einen Weg oder eine Pflasterung hinausragend, zum Beispiel Campanula muralis pflanzen, um einen „Gürtel“ aus blau-violetten Blüten zu schaffen…
Schließlich, wenn Sie im Garten wenig Platz haben oder einfach nur Ihre Terrasse, Fensterbank oder Ihren Balkon verschönern möchten, können Sie kleine Glockenblumen in Töpfe oder Kästen pflanzen. Probieren Sie zum Beispiel Campanula poscharskyana mit Seggen, Muehlenbeckia, Kapkörbchen, Schwarzkümmel…
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Wussten Sie schon?
- Eine essbare Glockenblume!
Die Rapunzel-Glockenblume, Campanula rapunculus, ist eine zweijährige Pflanze, die früher in Europa häufig als Gemüse angebaut wurde. Die Blätter können als Salat verzehrt werden, während die Wurzeln roh oder gekocht in Wasser gegessen werden können. Die Blüten eignen sich ebenfalls hervorragend zur Dekoration von Speisen.
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Häufig gestellte Fragen
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Das Laub meiner Glockenblume hat gelbe oder rostfarbene Flecken! Was kann ich tun?
Diese Pilzkrankheit trägt ihren Namen zu Recht, denn es handelt sich um Rost, insbesondere um Coleosporium campanulae, einen Pilz, der sich durch das Auftreten von gelben oder orangefarbenen Flecken auf der Blattoberseite und kleinen, rostfarbenen, pudrigen Pusteln auf der Blattunterseite bemerkbar macht. Um das Fortschreiten der Krankheit zu bekämpfen, schneiden Sie die befallenen Teile ab und verbrennen Sie sie. Anschließend sprühen Sie eine Schwefellösung oder einen Schachtelhalm-Sud auf das Laub.
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Die Blätter meiner Glockenblume sehen ausgeschnitten oder angefressen aus!
Es handelt sich höchstwahrscheinlich um Schnecken, die das Laub der Glockenblumen gerne anknabbern. Sie können eine Bierfalle aufstellen. Möglich ist auch, dass Raupen die Ursache sind.
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Kann ich Glockenblumen im Topf kultivieren?
Die Glockenblumen sind anspruchslose Pflanzen, die sich problemlos in Töpfen oder Blumenkästen kultivieren lassen. Wir empfehlen jedoch, kompaktere Sorten wie beispielsweise Campanula poscharskyana zu wählen.
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