
Gartenanfänger: Wie man Pflanzen natürlich und einfach düngt
Die besten Alternativen zu chemischen Düngemitteln
Inhaltsverzeichnis
Unsere Pflanzen, ob im Freiland oder im Topf kultiviert, benötigen oft eine kleine Unterstützung, um gut zu wachsen. Natürliche Dünger, Bodenverbesserer, Pflanzenjauchen – wir haben ein ganzes Arsenal zur Verfügung, um sie ohne den Einsatz chemischer Produkte gedeihen zu lassen!
Sind Sie ein Gartenanfänger und unsicher, wie und wann Sie Ihre Pflanzen am besten versorgen sollen? Folgen Sie unseren Ratschlägen!
Die Grundregeln für die richtige Düngung Ihrer Pflanzen
Bevor Sie irgendwelche Nährstoffe für Zier- oder Gemüsepflanzen zuführen, fassen wir einige Grundlagen zusammen… um ganz von vorne zu beginnen:
- Verstehen Sie die Rolle des Bodens : Ein lebendiger, humusreicher Boden ist die primäre Nahrungsquelle für Pflanzen, lange vor jedem Dünger oder Pflanzenjauchen. Der Boden verdient unsere Aufmerksamkeit, noch bevor wir an die Bepflanzung denken.
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Beobachten Sie Ihre Pflanzen, denn blasses oder gelbes Laub, verlangsamtes Wachstum oder spärliche Blüte sind oft Anzeichen für Nährstoffmangel. Junge Gärtner, achten Sie daher auf Mangelerscheinungen: Eine Pflanze zeigt Nährstoffmangel durch verschiedene Symptome.
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Passen Sie die Nährstoffzufuhr an den Bedarf an: Nicht alle Pflanzen haben dieselben Ansprüche. Ein hungriger Gemüsegarten (Tomaten, Kürbisse…) wird anders versorgt als ein Staudenbeet, ein Rosengarten, ein Kiesgarten (der keine Düngung benötigt) oder ein Topfgarten (für den es wichtig ist)!
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Düngen Sie zum richtigen Zeitpunkt: Nährstoffe werden im Frühjahr und Herbst zugeführt, also in den Schlüsselphasen des Wachstums oder der Regeneration. Langzeitdünger werden bevorzugt im Herbst angelegt, schnell wirkende Dünger im Frühjahr, um den Vegetationsbeginn zu fördern. Unterscheiden Sie zwischen Dünger und Bodenverbesserern: Erster wirken schnell, Letztere sind eine Langzeitmaßnahme. Setzen Sie auch auf schrittweise Nährstoffzufuhr: Regelmäßige kleine Gaben sind besser als eine einmalige große Menge. So vermeiden Sie Überdüngung, Mangelerscheinungen und Auswaschung.
- Bevorzugen Sie natürliche Quellen: Kompost, Mulch, organische Dünger oder Pflanzenjauchen, die effektiv nähren ohne den Boden aus dem Gleichgewicht zu bringen oder zu belasten. Dazu später mehr.
→ Lesen Sie auch Die Rolle von Humus für die Bodenfruchtbarkeit und Dünger oder Bodenverbesserer: Was ist der Unterschied? Ich gehe detaillierter auf die Bodenverbesserung ein in Wie kann man den Boden natürlich mit organischen Bodenverbesserern anreichern?

Der Boden: Die Lebensgrundlage, wo alles für die Pflanzengesundheit passiert
Der Nährstoffbedarf von Pflanzen
Pflanzen leben nicht nur von Liebe und frischem Wasser… Zwar sind Wasser und Licht zwei unverzichtbare Elemente für ihr Überleben, doch was sie aus dem Boden aufnehmen, trägt ebenso sehr zu ihrer Entfaltung bei, denn dort finden sie die notwendige Nahrung für ihr Wachstum. Ähnlich wie wir Menschen, die wir die täglich benötigte Energie aus unserer Nahrung beziehen. Und manchmal fehlt diese Nahrung oder geht zur Neige.
Bei Pflanzen gibt es drei essentielle Makronährstoffe: Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Mikronährstoffe.
- Stickstoff (N): Er ist essenziell für das Wachstum der Blätter und Stängel. Er fördert die Entwicklung eines grünen und üppigen Blattwerks. Man findet ihn in Kompost, gut verrottetem Mist, Gründüngung wie Luzerne oder Klee und bestimmten Pflanzen – siehe unten. Ein Stickstoffmangel äußert sich oft in Pflanzen mit blassgrünen und schwächlichen Blättern.
- Phosphor (P), der für die Entwicklung der Wurzeln und die Blüte von großer Bedeutung ist. Er hilft Pflanzen, gut anzuwachsen und Blüten sowie Früchte zu produzieren. Die wichtigsten natürlichen Quellen sind Knochenmehl, Kompost und bestimmte Phosphatgesteine. Ein Mangel führt zu verminderter Blütenbildung und erhöhter Trockenheitsempfindlichkeit.
- Kalium (K), das die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Krankheiten stärkt und die Blütenbildung sowie Fruchtqualität verbessert. Es ist enthalten in fragmentiertem Ramenholz (BRF), Holzasche, getrockneten Bananenschalen und natürlich in bestimmten Pflanzen – siehe unten.
Die Mikronährstoffe, obwohl in geringeren Mengen benötigt, sind ebenso entscheidend. Dazu gehören Elemente wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Schwefel, die man durch Zusätze wie zerkleinerte Eierschalen und Dolomit zuführen kann. Ein Eisenmangel zeigt sich durch Vergilben der Blätter.
Lesen Sie auch unseren Artikel: NPK: Definition und Anwendungen.

Die natürlich im Boden enthaltenen Nährstoffe können manchmal knapp werden: Das muss korrigiert werden
Natürliche Dünger, die leicht zur Hand sind: Kompost, Eierschalen, Kaffeesatz und Pflanzenjauchen
Wenn man von natürlichem Dünger spricht, meint man im Gärtnerjargon organische Dünger. Sie entstehen aus der Zersetzung organischer Materialien wie Kompost, den man selbst herstellen kann, bis hin zu speziellen Düngemitteln wie Hornspänen, die im Handel erhältlich sind. Einige Dünger reichern den Boden direkt an, wie Beinwell, andere sind schnell verfügbar und nützlich für die Pflanzen.
Hier sind die einfachsten, die man beschaffen oder selbst herstellen kann:
Kompost: Das schwarze Gold
Kompost ist zweifellos der bekannteste und effektivste natürliche Dünger. Kompost verbessert die Bodenstruktur und liefert eine breite Palette essenzieller Nährstoffe, einschließlich Stickstoff, Phosphor, Kalium sowie Spurenelemente wie Calcium und Magnesium, die langsam freigesetzt werden, um die Pflanzen langfristig zu versorgen. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, Küchen- und Gartenabfälle in einen nährstoffreichen Bodenverbesserer zu verwandeln. Übrigens ist er mittlerweile sogar in Städten Pflicht.
Um Kompost herzustellen, schichten Sie abwechselnd grüne, stickstoffreiche Materialien (Küchenabfälle, Grasschnitt) und braune, kohlenstoffreiche Materialien (Laub, zerkleinerte Zweige). Wenden Sie den Haufen regelmäßig, um ihn zu belüften und die Zersetzung zu beschleunigen. In wenigen Monaten erhalten Sie einen reifen Kompost, der einsatzbereit ist. Mehr dazu in Gartenanfänger: Kompost in 5 einfachen Schritten erfolgreich herstellen.
Kaffeesatz: Ein Boost für Ihre Pflanzen
Kaffeesatz ist ein oft unterschätzter, ja sogar belächelter natürlicher Dünger. Dabei ist Kaffeesatz eine gute Quelle für Stickstoff und Mineralien, die man leicht zu Hause hat, wenn man losen Kaffee konsumiert. Streuen Sie ihn um die Pflanzen, mischen Sie ihn bei der Pflanzung in die Erde oder geben Sie ihn direkt in den Kompost. Er ist besonders vorteilhaft für säureliebende Pflanzen wie Rhododendren, Kamelien und Heidelbeeren. Mehr dazu in: Kaffeesatz, ein Schatz für Gartenpflanzen: Info oder Mythos?
Eierschalen: Werfen Sie sie nicht weg!
Zerkleinert liefern Eierschalen langsam verfügbares Calcium, das für die Stabilität der Pflanzen essenziell ist und ihnen hilft, Witterungseinflüssen und Angriffen bestimmter Pathogene zu widerstehen. Auch hier ist es einfach, sie für den Garten aufzubewahren: Zerkleinern Sie die Schalen fein, bevor Sie sie um die Pflanzen streuen oder in den Kompost geben.
Bananenschale: Reich an Kalium
Bananenschalen sind eine natürliche Kaliumquelle, ein essenzieller Nährstoff für Blüte und Fruchtbildung der Pflanzen. Um Bananenschalen als Dünger zu verwenden, können Sie sie in kleine Stücke schneiden und in der Nähe der Wurzeln Ihrer Pflanzen vergraben. Sie können sie auch trocknen, zerkleinern und mit der Erde mischen.

4 natürliche Lösungen, um Ihre Pflanzen zu ernähren!
Hühnerkot: Ein kraftvoller Dünger
Hühnerkot ist ein sehr stickstoff-, phosphor- und kaliumreicher natürlicher Dünger, besonders nützlich, wenn Sie einen Hühnerstall haben. Allerdings sollte er mit Vorsicht verwendet werden, da er die Wurzeln der Pflanzen verbrennen kann, wenn er direkt angewendet wird. Um dies zu vermeiden, mischen Sie den Hühnerkot mit Kompost oder lassen Sie ihn mehrere Monate kompostieren, bevor Sie ihn verwenden. So erhalten Sie einen ausgewogenen und starken Dünger für Ihre Pflanzen.
Asche ist ebenfalls nützlich für Ihre Pflanzen, da sie Phosphor, Kalium und Spurenelemente liefert. Achten Sie jedoch auf die richtige Dosierung (siehe unsere Tipps in Was tun mit Holzasche im Garten?
Brennnesseljauche: Ein Wachstumskonzentrat
Reich an Stickstoff ist Brennnesseljauche ein hervorragender Wachstumsstimulator für grünblättrige Pflanzen. Es ist ein flüssiger Dünger, der leicht herzustellen ist, wenn man Brennnesseln im Garten hat. Lassen Sie 1 kg frische Brennnesseln in 10 Litern Wasser 1 bis 2 Wochen ziehen. Filtern Sie die Mischung und verdünnen Sie sie auf 10%, bevor Sie Ihre Pflanzen gießen. Diese Jauche fördert das Wachstum junger Pflanzen, reichert den Boden an und stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten. Unser Tutorial erklärt es bildlich: Wie stellt man Brennnesseljauche her?.
Andere Jauchen
Während Brennnesseljauche die bekannteste und für jeden zugänglich ist, da Brennnesseln meist verfügbar sind, gibt es viele andere, ebenso natürliche und wirksame Jauchen.
Neben ihrer oft abschreckenden, insektiziden und fungiziden Wirkung empfehlen wir Ihnen besonders die folgenden für ihre stimulierende und düngende Wirkung, wenn Sie die Rohstoffe im Garten haben:
- Beinwelljauche: Der Star unter den Jauchen! Denn sie reichert den Boden an und stimuliert gleichzeitig das Pflanzenwachstum. Reich an Kalium, Calcium, Bor, Phosphor und Allantoin ist diese Jauche hervorragend für die Blüte und Fruchtbildung von Fruchtgemüse (Auberginen, Tomaten…) sowie aller Blühpflanzen.
- Farnjauche: Reich an Mineralien, Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kieselsäure und Calcium ist sie komplett und förderlich für das Wachstum und die Bewurzelung aller Pflanzen.
- Schachtelhalmjauche: Reich an Kieselsäure stärkt sie die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen und ist förderlich für das Wachstum von Blühpflanzen und Obstbäumen. Reich an Phosphor stimuliert sie die Wurzelbildung.
- Kohljauche: Reich an Stickstoff und Spurenelementen düngt sie alle Pflanzen, verbessert ihr Wachstum und den Boden!
- Tomatenjauche: Sie stärkt die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen, ideal für Tomaten und Auberginen, Kohl und Kürbis.
- Rainfarnjauche: Als Insektenschutzmittel schützt sie Pflanzen vor Blattläusen und anderen Insekten, ideal für Gemüse und Kräuter.
- *Löwenzahnjauche: Stimuliert das Wachstum und stärkt junge Pflanzen und Gemüse im Garten. Sie ist förderlich für die Blüte und Fruchtbildung von Tomaten.
- Holunderblattjauche: Reich an Stickstoff stimuliert sie das Blattwachstum der Pflanzen und somit Blattgemüse im Garten.
- Bananenschalenjauche: Reich an Kalium fördert sie die Blüte und Fruchtbildung von Rosen und Blühpflanzen, Gemüsepflanzen (Tomaten, Paprika…). Auch nützlich bei Kaliummangel (Vergilbung oder Bräunung und Einrollen der Blattränder). Oft ist es einfacher, frische Schalen zu verwenden – siehe oben.
Entdecken Sie alle unsere Rezepte für Jauchen und Pflanzenauszüge in unserer Rubrik Jauchen, Abkochungen und Mazerationen! Sowie unsere Artikel: Jauchen im Garten: Wann verwendet man sie? Wie dosiert und appliziert man sie?; Stimulierende Pflanzen für Jauchen und Abkochungen, um Ihre Kulturen zu boosten

Beinwell-, Brennnessel-, Kohl- und Farnjauche sind die nährstoffreichsten für Pflanzen
Gartentechniken für einen reichen Boden
Abgesehen von der Nährstoffzufuhr durch Düngemittel oder Kompost und der Technik der Gründüngung, die in den Boden eingearbeitet wird, gibt es drei weitere essentielle Maßnahmen, die nicht vergessen werden sollten, da sie den Booster-Effekt für die Pflanzen verstärken.
1- Das Mulchen, bei dem der Boden mit organischem Material wie (unbehandeltem!) Stroh, Laub aus dem Garten oder Kompost bedeckt wird. Es schützt nicht nur den Boden, indem es Feuchtigkeit speichert, eine Verdichtungskruste verhindert und das Wachstum von Unkraut reduziert, sondern reichert durch seine Zersetzung den Boden mit Nährstoffen an.
2- Die Fruchtfolge: Der Wechsel der Kulturen von Jahr zu Jahr verhindert die Bodenerschöpfung und reduziert das Krankheitsrisiko. Nach einer anspruchsvollen Kultur wie Tomaten sollten beispielsweise Hülsenfrüchte gepflanzt werden, die Stickstoff im Boden binden.
3- Mischkultur: Bestimmte Pflanzen ergänzen sich gegenseitig und verbessern ihr Wachstum. Zum Beispiel halten Möhren und Zwiebeln gegenseitig ihre Parasiten fern, während Bohnen den Boden mit Stickstoff anreichern, was den benachbarten Pflanzen zugutekommt. Lesen Sie dazu Pascales Tipps in Gefährtinnen im Gemüsegarten.
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