Kompostinsekten: Welche willkommen sind und welche man begrenzen sollte

Kompostinsekten: Welche willkommen sind und welche man begrenzen sollte

Entdecken wir alle Insekten, gute und weniger gute, die im Kompostbehälter leben.

Inhaltsverzeichnis

Geändert der Donnerstag, 22. Mai 2025  durch Pascale 6 min.

Ein Kompost ist ein lebendiges, aktives Biotop, das sich mit den Jahreszeiten und den organischen Materialeinträgen ständig verändert. Zunächst finden sich dort winzige, fast unsichtbare Mikroorganismen wie thermophile Bakterien, die sich von den Zuckern in den Pflanzenzellen ernähren, und Pilze, die die Zellen von Blättern und Holz zersetzen. Und dann gibt es eine ganze Reihe von Insekten, mehr oder weniger sichtbar, die eine wesentliche Rolle im Komposthaufen spielen, sowie einige eher unerwünschte Insekten.

Entdecken wir gemeinsam alle Insekten, die Ihren Kompost bevölkern, um ihre Funktion zu verstehen und zu lernen, wie man sie schützt (oder fernhält).

Schwierigkeit

Welche Funktionen haben Insekten im Kompost?

Ein gut geführtes und ausgewogenes Kompostmaterial aus trockenen (Braun) und feuchten (Grün) Bestandteilen ist ein lebendiges Milieu. Unter der Oberfläche der verrottenden Abfälle sind unzählige Insekten aktiv, manchmal mit bloßem Auge unsichtbar, aber äußerst aussagekräftig. Diese Gliederfüßer, Käfer, Fliegen und andere Tausendfüßer sind nicht zufällig hier: sie siedeln sich an, weil das Milieu für sie günstig ist und die biologischen Kreisläufe in Gang sind.

In diesem warmen und feuchten Mikrokosmos spielen Insekten eine entscheidende Rolle. Einige zerkleinern das grobe Material, andere beteiligen sich aktiv am Zersetzungsprozess der Pflanzen, oder regulieren die Pilzpopulationen. Ihre Ausscheidungen bereichern den Kompost natürlich, da sie reich an Nährstoffen sind. Andere wiederum, Räuber oder Aasfresser, kontrollieren die Ausbreitung konkurrierender oder opportunistischer Arten. Diese Vielfalt an Akteuren ist ein Zeichen für Stabilität: Je reicher das Ökosystem des Komposts ist, desto besser kann es Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit oder Veränderungen der Zusammensetzung ausgleichen. Welche Insekten leben im Kompost?

Die Identifizierung der Insekten im Kompost ermöglicht eine Bewertung seiner Gesundheit und seines Gleichgewichts. So deutet eine Überpopulation von Fliegenlarven und Mücken auf ein gewisses Ungleichgewicht hin. Hingegen weist das Vorhandensein von Asseln oder Käfern auf eine gute Belüftung des Komposts hin.

Nützliche Insekten im Kompost, die es zu schützen gilt

Unter der Vielfalt der Insekten, die einen aktiven Kompost bevölkern, spielen einige eine wesentliche Rolle bei der Umwandlung von Rohmaterial in Humus. Diese Insekten sollten geschützt und gefördert werden, indem man ein für ihre Entwicklung günstiges Milieu erhält. Hier ein Überblick über diese nützlichen kleinen Helfer:

Die epigäischen Würmer (Eisenia fetida oder Eisenia andrei)

Dies sind Regenwürmer, die sich deutlich von den Regenwürmern im Garten unterscheiden und sich perfekt für den Komposter eignen, da sie hervorragend in der Umwandlung von frischen, weichen und feuchten organischen Materialien sind. Manchmal auch Mistwürmer genannt, sind es dünne, rote Würmer mit einem großen Appetit – sie können täglich ihr eigenes Gewicht an Material verarbeiten. Ähnlich wie ihre Verwandten, die den Boden belüften, tragen diese epigäischen Würmer zur Durchmischung des Komposts bei.

Insekten im Kompost

Epigäische Würmer im Kompost

Diese Würmer leben an der Bodenoberfläche oder in Komposthaufen, wenn die Temperatur zwischen 15 und 25°C liegt.

Die Asseln

Auch wenn es sich nicht wirklich um Insekten, sondern um landlebende Krebstiere handelt, sollen sie dennoch erwähnt werden. Tatsächlich spielen Asseln eine wesentliche Rolle bei der Umwandlung von holzigem, zellulosereichem Material. Sie sind übrigens die ersten „Insekten“, die man im Kompost bemerkt, da sie sich an Abfälle in der Anfangsphase der Zersetzung machen.

Assel im Kompost

Eine Assel im Kompost (Porcellio scaber)

Ihre mechanische Wirkung zerkleinert hartes Material und beschleunigt die Besiedlung durch Pilze und Bakterien. Asseln haben einen Panzer und suchen oft die kühlsten Ecken des Komposts.

Die Springschwänze

Lange als primitive Insekten betrachtet, werden Springschwänze heute zu den Gliederfüßern gezählt, die sich von verrottendem Pflanzenmaterial und Mikroorganismen wie Pilzen und Bakterien ernähren. Ihre Funktion besteht darin, die Population anderer Organismen zu regulieren und gleichzeitig den gesamten Kompostierungsprozess zu beschleunigen.

Springschwänze im Kompost

Springschwänze

Es sind springende „Insekten“, meist weißlich und nur 2 bis 3 mm lang – also praktisch unsichtbar.

Die Käfer

Die wichtigsten Käfer im Kompost sind Rosenkäfer, Laufkäfer und Kurzflügler. Die kleineren Kurzflügler-Arten sind Detritusfresser, da sie totes organisches Material abbauen und sich von Pilzen ernähren. Die größeren sind Räuber und fressen Larven oder Schnecken, die das Kompostgleichgewicht stören könnten. Laufkäfer und ihre Larven haben eine ähnliche regulierende Funktion. Ihr gelegentliches Auftreten ist unbedenklich.

Rosenkäfer, schöne Käfer mit grünem, irisierend schimmerndem Panzer, legen ihre Eier besonders gerne im Kompost ab. Und ihre Larven sind sehr nützlich. Es handelt sich um dicke, weiße Larven mit braunem Kopf und verdicktem Hinterleib, die drei Jahre zur Entwicklung brauchen. Im Kompost findet man sie in verschiedenen Größen, die beim Leeren des Komposters unbedingt wieder zurückgesetzt werden sollten. Maikäfer- und Rosenkäferlarven

Diese Larven ernähren sich von holzigem Material und verrottenden organischen Substanzen, die sie in Humus umwandeln. Im Gegensatz zu Maikäferlarven oder Engerlingen greifen sie jedoch niemals Pflanzenwurzeln an, mit denen sie oft verwechselt werden. In einem ausgeglichenen Kompost sollten diese Larven jedoch nicht überhandnehmen, da sie mit den epigäischen Würmern konkurrieren können.

Weiterführende Informationen: Rosenkäfer- und Maikäferlarven: Was sind die Unterschiede?

Die Tausendfüßer

Oft unauffälliger, haben Tausendfüßer oder Doppelfüßer, darunter besonders häufig Saftkugler und Steinläufer, die Fähigkeit, holzige Rückstände zu zerkleinern, die von den epigäischen Würmern ignoriert werden. Sehr aktiv in den mittleren Schichten, sind sie umso nützlicher, je mehr der Kompost Staudenschnitt, Holzschnitzel oder zähe Stängel enthält. Sie sind manchmal nur flüchtig zu sehen, da sie sich sehr schnell fortbewegen.

Die Ohrwürmer

Auch bekannt als Forficula, haben Ohrwürmer eine sekundäre, aber dennoch notwendige Rolle. Es sind opportunistische Allesfresser, hauptsächlich nachts aktiv, die sich in feuchten, zersetzen- reichen Bereichen ansiedeln, geschützt vor Licht. Sie fressen weiche Pflanzenreste, tote Insekten und manchmal Schimmel. Ihr Vorkommen zeigt ein ausgeglichenes Kompostmilieu an, sollte aber nicht zu zahlreich sein.

Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens)

Diese Larven sind außergewöhnlich gefräßig. Sie bevorzugen stickstoffreiche Abfälle, besonders Küchenabfälle wie Schalen und reifes Obst. Ihr Vorkommen im Kompost ist in der Regel positiv, besonders in warmen Regionen oder in sehr aktiven Kompostern im Sommer. Sie verhindern die Vermehrung anderer Fliegenarten, da ihre Anwesenheit Hausfliegen vom Eierlegen abhält.

Schwarze Soldatenfliege im Kompost

Die Schwarze Soldatenfliege

Es sind leistungsstarke Bio-Verwerter, sehr nützlich für feuchte organische Abfälle, wenn man ihre Funktionsweise versteht. Man findet sogar Schwarze Soldatenfliegenlarven im Handel als Kompostbeschleuniger.

Die weißen Würmer

In tieferen, feuchten, aber gut belüfteten Zonen ergänzen Enchyträen, kleine durchscheinende weiße Würmer von wenigen Millimetern, die Arbeit der Regenwürmer. Sie verzehren

Die Insekten, die im Kompost zu beachten sind

Ein lebendiger Kompost kann nie vollständig frei von unerwünschten Insekten sein, doch ihre Vermehrung ist nie harmlos. Sie zeigt stets ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung oder der Funktionsweise des Komposthaufens : ein Überschuss, ein Mangel oder eine Fehlfunktion.

  • Die Larven der Stubenfliege oder der Mistfliege treten häufig in Komposten auf, die zu reich an stickstoffhaltigen oder feuchten Abfällen sind und langsam gären. Ihr Vorhandensein deutet auch auf einen schlecht belüfteten Kompost hin und zeigt eine teilweise Anaerobie an. Eine Abdeckung mit trockenem Material (Blattlaub, Häckselgut, Pappe) oder ein sofortiges Umschichten der Zugaben regelt in der Regel ihre Anwesenheit
  • Fruchtfliegen oder Drosophila deuten auf eine schlechte Oberflächenbehandlung hin, da sie ihre Eier in verrottendes Obst oder süße Schalen legen, die offen liegen. Diese süßen Abfälle sollten daher unter eine trockene Schicht eingearbeitet werden
  • Ameisen werden zu einem Anzeichen für Trockenheit wenn sie sich dauerhaft im Kompost ansiedeln. Sie graben Gänge, um der Feuchtigkeit zu entkommen, und ihr massives Auftreten hängt meist mit einem Wassermangel oder einem Überschuss an braunem Material zusammen.
  • Bestimmte holzfressende Käfer oder Rüsselkäfer können in Komposten auftreten, die reich an zersplittertem Holz sind, insbesondere in Behältern mit Heckenschnitt, Häckselgut oder Zweigen. Eine starke Vermehrung zeigt eine zu langsame Zersetzung des holzigen Anteils an, die durch stickstoffhaltige Materialzugaben ausgeglichen werden muss. Ihr Vorhandensein kann in Holzschuppen oder Brennholzstapeln unerwünscht sein
  • Wespen können ihr Nest im Kompost bauen, da sie von süßen oder proteinhaltigen Substanzen wie fälschlicherweise entsorgten Fleischresten angezogen werden. Sie finden dort auch kleine Larven. Ihre Anwesenheit, wenn auch eindrucksvoll, ist nicht direkt schädlich für den Kompost. Sie beschädigen weder die Strukturen noch die nützliche Fauna, können aber für den Nutzer sehr lästig werden.

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die Insekten in unserem Kompost