
Wie verwendet man Natron im Garten?
Tipps und Tricks für den sinnvollen Einsatz dieses natürlichen Produkts
Inhaltsverzeichnis
Das Natron gehört zu jenen Produkten, die bereits von unseren Großmüttern häufig verwendet wurden und heute in der ökologischen Praxis wieder an Beliebtheit gewinnen. Natron präsentiert sich als natürliche, umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu chemischen Produkten. Es ist vor allem ein Multifunktionsprodukt, das sich für die Haus- und Wäschepflege, die Körperhygiene und sogar in der Küche bewährt hat. Aber wussten Sie, dass es auch einen Platz im Arsenal des umweltbewussten Gärtners verdient, der seinen Garten pflegen und hegen möchte?
Entdecken Sie die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von Natron im Garten, wenn es maßvoll eingesetzt wird, und vor allem die wenigen Vorsichtsmaßnahmen, um Fehler zu vermeiden.
Was genau ist Natron?
Ohne allzu wissenschaftlich zu werden, sollten Sie wissen, dass Backpulver und Natron genau dasselbe Produkt bezeichnen, nämlich ein weißes, geruchloses und wasserlösliches Pulver. Dieser Begriff bezeichnet eine natürliche Verbindung mit der Formel NaHCO3. Es kommt natürlich in bestimmten Mineralvorkommen vor, insbesondere in Form von Nahcolith, einem Mineral, das in Sedimentformationen vorkommt. Es wird auch chemisch durch eine Mischung aus Salz (Natriumchlorid) und Kreide (Kalkstein) hergestellt. Natron ist also ein alkalisches Salz mit einem basischen pH-Wert (etwa 8,3).
Es handelt sich um ein völlig natürliches und traditionelles Produkt, biologisch abbaubar und unschädlich für die Natur, Menschen und Tiere. Im Handel finden Sie verschiedene Bezeichnungen, wobei das Haushaltsnatron für Küche, Hygiene oder Schönheit reiner und hochwertiger ist.

Natron ist weit bekannt für seinen Haushaltsgebrauch
Natron kann im Garten verwendet werden, nicht nur zum Reinigen von Werkzeugen, sondern auch als natürliches Fungizid, Repellent, Unkrautvernichter oder für seine Wirkung auf saure Böden. Übrigens ist es seit 2019 für den ökologischen Landbau zugelassen.
Natron sollte nicht mit Perkarbonat oder Soda-Kristallen verwechselt werden, die ebenfalls natürliche Produkte sind, aber anders verwendet werden.
Die Verwendung von Backpulver als natürliches Fungizid
Natron kann im Garten ein Verbündeter im Kampf gegen bestimmte Pilzkrankheiten sein, sowohl vorbeugend als auch heilend. Dennoch ist es kein Wundermittel, und bei schwerem Befall oder ausdauernder Feuchtigkeit kann seine Wirkung begrenzt sein. Es kann jedoch die Symptome einer Pilzkrankheit stoppen oder verringern.
Bekämpfung von Pilzkrankheiten
Natron gilt vor allem als ökologischere Alternative zur Bordeauxbrühe, die zwar wirksam und im ökologischen Landbau zugelassen ist, aber aufgrund der Kupferkonzentration negative Auswirkungen auf den Boden und das Wasser haben kann.
Dieses Natriumhydrogencarbonat hat ein breites Wirkungsspektrum. Vorbeugend und heilend kann es gegen verschiedene Pilzkrankheiten wirken, angefangen bei Mehltau und Kraut- und Braunfäule, aber auch gegen Rost, Schorf, Schwarze Flecken bei Rosen und Kräuselkrankheit des Pfirsichs. Dennoch ist es keine unfehlbare Lösung, und es ist ratsam, es in Kombination mit anderen natürlichen Behandlungen wie Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe zu verwenden.

Natron kann vorbeugend gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau, Schorf und schwarze Flecken bei Rosen eingesetzt werden.
Dank seines alkalischen pH-Werts kann Natron den pH-Wert auf den Blättern der Pflanzen erhöhen und so die Ausbreitung der Krankheit verhindern, die Schwere der Infektion verringern, indem es bestimmte Teile der Blätter austrocknet, und überschüssige Feuchtigkeit entfernen.
Wie wird es vorbeugend angewendet?
Man löst einfach einen Teelöffel (ca. 5 g) Natron in einem Liter Wasser auf und fügt einen Teelöffel Schmierseife hinzu. Die Lösung wird direkt auf die Pflanzen gesprüht, wobei Blüten vermieden werden sollten. Die Anwendung sollte alle zwei Wochen über zwei Monate hinweg und nach jedem Regen wiederholt werden (vorzugsweise morgens oder abends bei sonnigem Wetter).
Wie wird es heilend angewendet?
Man kann die gleiche Dosierung sprühen, nachdem zuvor die von der Pilzkrankheit befallenen Pflanzenteile entfernt wurden.
Generell wird Natron von März-April bis September-Oktober angewendet.
Gegen Umfallkrankheit
Die Umfallkrankheit, oft verursacht durch Bodenpilze wie Pythium, Rhizoctonia oder Fusarium, kann junge Keimlinge innerhalb weniger Stunden vernichten. Wie Holzkohle kann auch Natron dank seiner milden antimykotischen Eigenschaften vorbeugend eingesetzt werden, um die Entwicklung dieser Pathogene zu begrenzen.

Natron ist wirksam gegen die Umfallkrankheit
In stark verdünnter Lösung (z.B. 1 Teelöffel auf 1 Liter Wasser) kann es auf das Substrat gesprüht oder zum Gießen der Keimlinge verwendet werden, sobald die ersten Blätter erscheinen.
Es wirkt, indem es lokal den pH-Wert der Oberfläche verändert und so das Milieu für die Pilzvermehrung weniger günstig macht. Dennoch bleibt diese Methode ergänzend: Gute Belüftung, mäßiges Gießen und ein gesundes Substrat sind nach wie vor die Schlüssel zu einer wirksamen Vorbeugung.
Natron als Unkrautvernichter
Unkraut vergällt Ihnen das Leben, besonders an schwer zugänglichen Stellen? Natron kann helfen! Es gilt tatsächlich als ein hervorragendes Unkrautvernichtungsmittel für Kieswege, Gartenplatten, Pflastersteine, Terrassen oder Höfe. Es kann Unkräuter, aber auch Moose und Flechten für die Saison verschwinden lassen. Und das ganz ohne Gift für den Boden oder Tiere, ob wild oder domestiziert.

Natron erweist sich als wirksam zum Entfernen von Unkraut auf Terrassen, Wegen, Pflastersteinen…
Wie verwendet man Natron zur Bekämpfung von Unkraut?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder streuen Sie das Natron direkt auf die zu behandelnde Fläche oder Sie lösen 3 bis 4 Esslöffel Natron in einem Liter kochendem Wasser auf und sprühen es dann. Um die Wirksamkeit dieses natürlichen Unkrautvernichters zu verstärken, kann man ein Teil Natron mit zwei Teilen weißem Essig mischen. Die Mischung schäumt einige Minuten lang. Anschließend kann sie versprüht werden.
Es ist wichtig, an einem Tag mit leichtem Regen zu handeln, vorzugsweise morgens. Die Feuchtigkeit hilft nämlich, die Natronkörner aufzulösen, aber zu starker Regen könnte es ausgelaugt. Natron wirkt besser auf junges Wachstum, also am besten im Frühjahr beim Erwachen der Unkräuter anwenden. Die Anwendung muss mehrmals wiederholt werden.
Eine Wirkung auf die Säure des Bodens
Um die Beschaffenheit seines Bodens zu bestimmen, kann man weißes Essig und Natron verwenden. Der weiße Essig reagiert bei Kontakt mit einem kalkhaltigen Boden, und das Natron ermöglicht es, zwischen einem neutralen Boden und einem sauren Boden zu unterscheiden. Man nimmt einfach eine Bodenprobe und befeuchtet sie, um sie zu Schlamm zu verarbeiten. Anschließend gibt man etwas Natron darauf: Wenn sich Blasen bilden, ist der Boden sauer mit einem pH-Wert unter 6,5. Wenn nichts passiert, ist der Boden neutral oder alkalisch (kalkhaltig).
Sobald man sich über den Säuregehalt des Bodens sicher ist, kann Natron erneut nützlich sein. Tatsächlich hat Natron als alkalisches Salz die Fähigkeit, den Säuregehalt des Bodens dank seines leicht basischen pH-Werts zu neutralisieren. In kleinen Mengen angewendet, kann es vorübergehend einen Überschuss an Säure ausgleichen, indem es als Puffer wirkt: Es begrenzt starke pH-Schwankungen, was für bestimmte empfindliche Kulturen vorteilhaft sein kann. Man kann es einfach aufstreuen oder einige Handvoll in die Erde mischen.
Allerdings ist seine Wirkung punktiert und oberflächlich: Im Gegensatz zu Agrarkalk (Kalziumkarbonat) dringt Natron nicht tief in den Boden ein und wirkt auch nicht langfristig.
Eine wiederholte oder übermäßige Anwendung kann das biologische Gleichgewicht des Bodens stören, insbesondere indem sie die mikrobielle Aktivität oder die Verfügbarkeit bestimmter Nährstoffe (wie Eisen oder Mangan) beeinträchtigt. Daher wird empfohlen, es sparsam zu verwenden und eher als ergänzende Behandlung denn als Hauptdünger einzusetzen.
Ein Abwehrmittel gegen Schädlinge?
Einige Gärtner schreiben Natron abwehrende Eigenschaften gegen Schädlinge wie Blattläuse, Schildläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen zu, die alle gemeinsam haben, dass sie stechende und saugende Insekten sind, die sich von Pflanzensaft ernähren. In diesem Fall wirkt Natron als Insektenabwehrmittel, das nicht tötet, sondern vertreibt und fernhält. Auch hier gilt: Das Mittel ist nicht wundersam, aber es kann ohne Nebenwirkungen ausprobiert werden, um seine Wirksamkeit zu testen.
Wie verwendet man Natron, um Schädlinge fernzuhalten?
Zunächst muss ein Teelöffel Natron in drei Esslöffel Pflanzenöl gelöst werden, dann gibt man sechs Teelöffel dieser Mischung in einen Liter Wasser. Anschließend wird das Blattwerk besprüht, wobei die Blumen ausgespart werden sollten. Diese Behandlung sollte alle 3 Wochen wiederholt werden.
Gegen Schnecken wird das Natronpulver direkt um die begehrten Pflanzen gestreut.
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