
Aechmea: Pflanzung, Pflege und Kultivierung
Inhaltsverzeichnis
Die Aechmea in Kürze
- Die Aechmea ist eine Zimmerpflanze aus der Familie der Bromeliengewächse und verwandt mit der Ananas
- Diese in Südamerika beheimatete epiphytische Pflanze besitzt steife, breite Blätter, die rosettenförmig angeordnet sind
- Diese Pflanze blüht nur einmal in ihrem Leben, aber die Blütenstände bleiben bis zu sechs Monate erhalten
- Um sie erneut zum Blühen zu bringen, ist es wichtig, einen Ableger zu entnehmen und einzupflanzen
- Die anspruchslose Aechmea fühlt sich in unseren Wohnräumen bei Temperaturen zwischen 18 und 20 °C wohl.
Das Wort unserer Expertin
In ihrer natürlichen Umgebung, den tropischen und subtropischen Wäldern Lateinamerikas, ist die Aechmea eine epiphytische Pflanze: Ihre Luftwurzeln ermöglichen es ihr, sich von verrottenden Blättern sowie Vogel- und Affenexkrementen zu ernähren. Natürlich wird sie in unseren Breitengraden als exotische Zimmerpflanze kultiviert, doch es ist entscheidend, ihre natürlichen Wachstumsbedingungen zu berücksichtigen. Dafür belohnt sie Sie mit immergrünem Laub, dornigen Blatträndern, einer rosettenförmigen Anordnung und einer einzigartigen Blüte, die über sechs Monate halten kann. Allerdings kündigt die Blüte, wie bei allen Bromeliengewächsen, das Absterben der Rosette an. Dennoch bilden sich gleichzeitig Ableger, sodass sich die Aechmea erneuern kann. Meist wird sie bereits blühend gekauft und bleibt monatelang dekorativ – vorausgesetzt, sie erhält mäßiges Licht und regelmäßige Bewässerung mit kalkfreiem Wasser.

Die Aechmea fasciata
Botanik
Steckbrief
- Lateinischer Name Aechmea
Die Aechmea ist eine stammlose Pflanze, die ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Wäldern Südamerikas stammt. Es handelt sich dabei um eine Pflanzengattung, die zur Familie der Bromeliengewächse gehört, ebenso wie die Ananas, die Guzmanie oder die Tillandsie. Die meisten Mitglieder dieser botanischen Familie wachsen epiphytisch, auf Baumrinden verankert. Sie ernähren sich von verrottenden Blättern und Ausscheidungen, die sich in den Unebenheiten der Stämme ansammeln, dank ihres Luftwurzelsystems. Regenwasser sammelt sich zwischen den trichterförmigen Blättern, die eine becherartige Reservoirkonstruktion bilden. Diese Pflanzen benötigen daher Feuchtigkeit und mäßiges Licht, um ihr natürliches Milieu nachzubilden. Die Arten dieser Bromelienfamilie haben zudem die Besonderheit, dass sie viele Jahre bis zur Blüte benötigen. Und nach der monatelangen Blütezeit stirbt die Blattrosette ab, nicht ohne zuvor Ableger an ihrer Basis gebildet zu haben, die das Fortbestehen der Pflanze sichern.

In ihrer natürlichen Umgebung wächst die Aechmea als Aufsitzerpflanze auf Baumstämmen
Etymologisch gesehen leitet sich der Begriff „Aechmea“ vom griechischen „akmê“ ab, was Spitze oder Lanzenspitze bedeutet und vermutlich auf die sehr spitzen Kelchblätter der Blüten verweist.
Die Gattung Aechmea umfasst über 250 verschiedene Arten, von denen einige bei uns häufig als Zimmerpflanzen kultiviert werden. Allen voran Aechmea fasciata (syn. Billbergia fasciata), allgemein als Silbervase bekannt, die am weitesten verbreitete Art, mit ihrem fleischigen, breiten Laub und hellrosa bis karminroten Blüten. Im Handel findet man auch Aechmea fulgens mit dunkelgrünen, grau schimmernden Blättern und ährenförmigen Blütenständen. Die Art Aechmea tayoensis, beheimatet in Ecuador und Peru, hat einfache, lineare Blätter mit gesägten Rändern und stark braun geäderten Blättern. Ihr Blütenstand besteht aus rot-orangen Hochblättern und gelben Blüten. Auch die Art Aechmea chantinii erregt Interesse mit ihrem leuchtend grünen, quer gestreiften Laub und den roten oder orangefarbenen Hochblättern mit roten Blüten. Zu dieser Vielzahl an Arten kommen zahlreiche Züchtungen hinzu, die die Palette an Blattformen und Blüten erweitern.

Die Aechmea bietet je nach Art sehr unterschiedliche Blattrosetten
Die Aechmea ist somit eine krautige, epiphytische und stammlose Pflanze mit ledrigen, steifen und sehr breiten Blättern. Manche Blätter mit abgerundeten Spitzen können bis zu 10 cm breit werden. Diese gebogenen, fein gezähnten Blätter sind zu einer Rosette angeordnet. Eng spiralig ineinander verschachtelt bilden die Blätter eine Art Zylinder, der in der Natur dazu dient, Regenwasser oder Tau zu speichern. Die Blätter mancher Aechmea-Arten sind mit einer grauen, schuppigen Wachsschicht überzogen, die bei Berührung oder durch kalkhaltiges Wasser verschwindet.
Nach einigen Jahren entwickelt sich aus der Rosette ein einzelner Blütenstand, ähnlich einer Ähre, bestehend aus zahlreichen Hochblättern, die mindestens sechs Monate halten können, und kleinen Blüten, deren Farbe je nach Art variiert. Diese Blüten verändern sich während der Blütezeit, leben aber nur kurz. Wie bei den meisten Bromeliengewächsen bedeutet diese Blüte das Ende für die Rosette. Wobei dieses „Sterben“ durchaus ein Jahr dauern kann.

Blüten verschiedener Aechmea-Arten
Dennoch sichert die Pflanze ihr Fortbestehen durch die Entwicklung von Ablegern an der Basis. Wenn man deren Wurzelsystem etwas entwickeln lässt, können sie separat kultiviert werden. Doch es werden viele Jahre vergehen, bis eine neue Blüte erscheint – vorausgesetzt, die Pflanze steht an einem sehr hellen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dennoch bietet das Laub einen unbestreitbaren Zierwert.
Aufgrund ihrer kulturellen Ansprüche und ihrer stacheligen Erscheinung wird die Aechmea am besten allein im Topf kultiviert. Im Handel werden Aechmeas meist bereits blühend angeboten.
Mehrere Arten zu entdecken
Aechmea Liliana |
Aechmea Pepita |
Aechmea tayoensis |
Aechmea ‚Rebecca‘ |
Wie pflanzt man Aechmea?
Wann sollte man Aechmea pflanzen?
Als Zimmerpflanze kann die Aechmea zu jeder Jahreszeit gepflanzt werden.
Wie pflanzt man sie ein?
Da die Aechmea eine epiphytische Pflanze ist, benötigt sie ein spezielles Substrat. Dieses sollte leicht, möglichst porös, eher sauer und nur in geringer Menge verwendet werden. Die Aechmea bevorzugt nämlich beengte Töpfe, die gerade noch stabil genug sind, und eine gute Drainage über eine ausreichende Tiefe.
Man kann die Aechmea in spezieller Orchideenerde pflanzen oder in einer Mischung aus Heideerde, Laubhumus und Sand. Auch eine Mischung aus Kiefernrinde, Sphagnum-Moos und Kokos- oder Holzfasern eignet sich für die Aechmea.
- Wählen Sie einen kleinen Topf, da die Aechmea ein sehr schwaches Wurzelsystem hat und es beengt mag. Der Topf muss unbedingt Abflusslöcher haben.
- Geben Sie eine Schicht Sand oder Kies auf den Topfboden.
- Nehmen Sie den Wurzelballen der Aechmea heraus und lockern Sie die Wurzeln leicht.
- Setzen Sie den Wurzelballen in den Topf, ohne die Wurzeln zu beschädigen.
- Füllen Sie mit dem Substrat auf.
- Leicht andrücken und gießen.
Wo sollte man sie aufstellen?
Die Aechmea benötigt mäßiges Licht, direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Arten und Sorten mit bunten Blättern benötigen etwas mehr Licht, aber keine grelle Beleuchtung.
Allerdings ist die Aechmea sehr kälteempfindlich und benötigt eine Mindesttemperatur von 13 °C. Idealerweise steht sie im Winter in einem hellen Raum oder Wintergarten mit Temperaturen zwischen 16 und 18 °C. Sie sollte niemals in der Nähe einer Wärmequelle platziert werden. Den Rest des Jahres verträgt sie problemlos die trockene Raumluft, obwohl eine gewisse Luftfeuchtigkeit gewährleistet sein sollte.
Sie mag auch keine kalten Zugluft.
Die Aechmea kann den Sommer im Freien verbringen. Stellen Sie sie dann im Garten im Schatten eines Laubbaums auf und vergessen Sie nicht, sie zu gießen.
Wie pflegt man die Aechmea?
Damit sich Ihr Aechmea wohlfühlt, benötigt er ein Minimum an Pflege. Das Gießen ist dabei entscheidend.
Das Gießen
Im Sommer sollte regelmäßig gegossen werden, etwa zweimal pro Woche, im Winter seltener. Die Wassergaben sollten moderat sein, da das schwache Wurzelsystem keine schnelle Wasseraufnahme ermöglicht. Daher ist diese Pflanze, wie viele Bromelien, anfällig für Wurzelfäule, wenn der Wurzelhals zu lange in feuchtem Substrat steht. Es ist wichtig, regelmäßig, aber in kleinen Mengen zu gießen. Vor allem sollte überschüssiges Wasser im Untersetzer oder Übertopf entfernt werden. Im Winter sollte das Substrat zwischen den Wassergaben vollständig austrocknen.
Es ist auch möglich, den Blatttrichter mit Regenwasser gefüllt zu halten, um die natürlichen Lebensbedingungen der Pflanze nachzuahmen, sofern der Wurzelhals trocken bleibt. Gelegentlich kann auch kalkfreies Wasser auf das Laub gesprüht werden. Aber niemals sollten die Blätter mit einem Tuch oder Schwamm abgerieben werden, da dies die Oberflächengewebe beschädigen könnte.
Gegossen werden muss ausschließlich mit kalkfreiem Wasser in Zimmertemperatur. Regenwasser ist ideal, aber auch destilliertes Wasser kann verwendet werden. Die Pflanze verträgt keine Staunässe.
Die Düngung
Gelegentlich kann von März bis Oktober einmal monatlich ein spezieller Orchideendünger gegeben werden, um die Blütezeit zu verlängern.
Das Umtopfen
Da die Rosette nach der Blüte abstirbt, ist Umtopfen unnötig. Allerdings können Kindel zur Vermehrung eingepflanzt werden.
Der Schnitt
Der Aechmea wird nicht geschnitten. Allerdings sollte die verblühte Blütenstände an der Basis entfernt werden. Dies fördert die Bildung von Kindeln.
→ Lesen Sie auch unseren Artikel Aechmea: Pflege im Jahresverlauf
Wie vermehrt man die Aechmea?
Die Vermehrung der Aechmea erfolgt, wenn die Rosette abgestorben ist. Wenn Ihre Aechmea Ableger an der Basis gebildet hat, können Sie diese umtopfen. Geben Sie ihnen Zeit, ihre rudimentären Wurzeln gut auszubilden, um sie separat zu kultivieren – bei mindestens 18 °C, ohne direkte Sonneneinstrahlung und mit mäßiger Bewässerung. Die Ableger werden vorsichtig von der Mutterrosette getrennt.
Falls die Ableger noch nicht genügend Wurzeln haben, werden sie wie Stecklinge behandelt. Sie sollten dann in Töpfe mit einem sehr lockeren, leicht feuchten Substrat gepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge des Aechmea
Das Hauptproblem, das bei der Aechmea auftreten kann, ist Wurzel- und Stammfäule. Die Blätter faulen an der Basis, lösen sich und fallen ab. Die wenig entwickelten Wurzeln faulen ebenfalls. Die Pflanze wirkt instabil und kippt um. Diese Symptome treten vor allem im Herbst und Winter auf. Es genügt, das Gießen zu reduzieren und den Untersetzer systematisch zu leeren.
Was Schädlinge betrifft, ist die Aechmea anfällig für Befall durch Schmierläuse und Wollläuse. Ich lade Sie ein, in diesen beiden Artikeln zu entdecken, wie man sie erkennt und behandelt: Schmierlaus: Erkennung und Behandlung und Blattlaus: Erkennung und Behandlung.
Wie kombiniert man Aechmea in einem Innenraum?
Die Aechmea, eine vielseitige Pflanze, fügt sich elegant in viele Dekorationsstile ein. Ihr grafisches Aussehen macht sie zu einem Highlight für moderne und puristische Innenräume. Kombinieren Sie sie mit geraden Linien und rohen Materialien wie Harz oder Metall für einen beeindruckenden Kontrast. Die Gesellschaft einer Sansevieria trifasciata oder „Schwiegermutterzunge“ mit ihren starren, grafischen Blättern schafft einen interessanten Kontrast zur Aechmea.
Für einen eher boho-chic Stil wählen Sie Makramee oder Weidenkörbe, um Ihre Aechmea aufzuhängen. Kombinieren Sie sie mit Tillandsien, diesen Luftpflanzen, die Sie auf Treibholz befestigen können, um eine natürliche Note zu verleihen. Farne mit ihren zarten Wedeln in Weiden-Übertöpfen können die Starre der Aechmea ausgleichen.
In einem tropischen Interieur findet die Aechmea ihren Platz zwischen anderen Grünpflanzen und exotischen Mustern. Sie fühlt sich besonders wohl in Gesellschaft anderer Bromeliengewächse mit ähnlichen Pflegeansprüchen. Eine Ananaspflanze, ein Guzmania oder ein Neoregelia verleihen diesem exotischen Flair in einem mit Rattan oder Bambus möblierten Raum den letzten Schliff.
Um mehr zu erfahren...
- Entdecken Sie gerne unsere große Auswahl an Zimmerpflanzen
- Wir bieten Ihnen auch zahlreiche Bücher über Zimmerpflanzen an, um Ihre Pflanzen auszuwählen, einzupflanzen und zu pflegen. Unter unserer Auswahl kann Ihnen Zimmerpflanzen, Deko und pflegeleicht von Léon Gynelle helfen, die am besten zu Ihrer Einrichtung passenden Zimmerpflanzen auszuwählen.
- Abonnieren Sie
- Inhaltsverzeichnis

Kommentare