Ananas: Pflanzung, Pflege und Vermehrung

Ananas: Pflanzung, Pflege und Vermehrung

Inhaltsverzeichnis

Geändert der 3 März 2025  durch Pascale 7 min.

Die Ananas in Kürze

  • Die Ananas ist eine hübsche Zimmerpflanze aus der Familie der Bromeliengewächse, verwandt mit der Aechmea
  • Von den Indianern Amerikas kultiviert, stammt die Ananas vermutlich ursprünglich aus Brasilien
  • In einem warmen und feuchten Gewächshaus kann die Ananas eventuell Früchte tragen, jedoch nicht in der Wohnung
  • Diese tropische Pflanze benötigt Wärme und eine gewisse Luftfeuchtigkeit
  • Die Ananas lässt sich leicht durch Teilung der Ableger vermehren.
Schwierigkeit

Das Wort unserer Expertin

Zweifellos ist die Ananaspflanze (Ananas comosus) die perfekte Pflanze, um Ihrem Zuhause eine exotische Note zu verleihen. In vielen tropischen und subtropischen Regionen der Welt für ihre süßen und schmackhaften Früchte kultiviert, stellt die Ananas in unseren Breiten eine äußerst originelle Zierpflanze dar. Denn es sei denn, man besitzt ein beheiztes Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit, ist es völlig undenkbar, eine Frucht von einer im Haus gezogenen Ananaspflanze zu ernten und zu genießen. Dennoch ist ihr graugrünes Rosettenlaub besonders dekorativ. Als Mitglied der Familie der Bromeliengewächse ist die Ananas eng verwandt mit der Aechmea, dem Guzmania und dem Tillandsia. Wie diese braucht die Ananas mindestens 4 bis 5 Jahre, bis sie ihre erste Blüte und damit ihre erste Frucht bildet, die klein und geschmacklich unbefriedigend ist. Oft wird sie genau in diesem Stadium gekauft. Diese Blüte, die mindestens 6 Monate andauert, kündigt das Ende der Pflanze an, die dann abstirbt. Allerdings ermöglichen die Ableger, die sich an der Basis der Rosette bilden, die Fortdauer Ihrer Ananaspflanze.Ananaspflanze Zimmerkultur

 

Botanik

Steckbrief

  • Lateinischer Name Ananas comosus
  • Exposition Hell, ohne direkte Sonne

Die Ananas (Ananas comosus) wurde angeblich von Christoph Kolumbus bei seiner Ankunft auf der Insel Guadeloupe im Jahr 1493 entdeckt. Von den Indianern Mittelamerikas verzehrt, dauerte es eine Weile, bis die Ananas den Ozean überquerte, da sie erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf europäischen Tischen landete, insbesondere am spanischen Hof. Der Verzehr dieser Frucht aus der Neuen Welt blieb jedoch sehr exklusiv und war den königlichen Eliten vorbehalten. Zumal ihr Export langwierig und empfindlich war. Im 17. Jahrhundert wurden in den Gewächshäusern der Königshöfe Anbauversuche gestartet, die jedoch wenig Erfolg hatten, angesichts der erforderlichen Anbaubedingungen und der langen Kulturdauer. Schließlich wurde die Ananas zu einer außergewöhnlich seltenen Frucht, ein Symbol für Erfolg und Reichtum. Eine Frucht, die man eher zeigte als aß! Später gelang es, sie in Gewächshäusern anzubauen, allerdings mit großem Aufwand. Sogar Ludwig XIV. soll sie probiert haben! Doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts ersetzte der Import ganzer Pflanzen den Gewächshausanbau.

Heute wird die Ananas in Südamerika, Afrika und in den französischen Überseegebieten produziert. Und sie ist nach der Banane die am meisten konsumierte tropische Frucht. Völlig frostempfindlich kann die Ananas in unseren Breiten nur im Haus, in einem beheizten Gewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit oder in einem Wintergarten angebaut werden, um die klimatischen Bedingungen der Tropen nachzubilden. Und selbst dann ist ihre Frucht nie mit importierten Ananas vergleichbar.

Ananas Pflanze Blattwerk

Die Ananas comosus Standardform und die panaschierte Sorte ‘Variegatus’

Etymologisch gesehen stammt der Begriff „Ananas“ von „nanas“ ab, was in einem südamerikanischen indigenen Dialekt „köstliche Frucht“ bedeutet. Im Englischen heißt die Ananas „pineapple“, ein Begriff, der auf ihre Ähnlichkeit mit einem Tannenzapfen verweist.

Früher als Ananas sativus bezeichnet, trägt die Ananas heute den botanischen Namen Ananas comosus. Als Mitglied der Familie der Bromeliengewächse ist sie eng verwandt mit der Aechmea, dem Guzmania, dem Neoregelia, dem Vriesea, dem Cryptanthus und der Tillandsia, weiteren Pflanzen tropischen und subtropischen Ursprungs, die häufig in unseren Wohnungen kultiviert werden. Alle verleihen Ihren Räumen eine rein exotische Atmosphäre. Ursprünglich sind die meisten Bromelien epiphytische Pflanzen. Nicht so die Ananas, die eine terrestrische Pflanze ist. Alle werden als Zimmerpflanzen wegen ihrer einzigartigen farbenfrohen Blütenstände kultiviert. Diese Blütenstände brauchen Jahre, um sich zu entfalten, und markieren den Tod der Pflanze, der etwa 6 Monate später eintritt. Doch die Ableger, die an der Basis erscheinen, ersetzen die Mutterpflanze und sichern den Fortbestand.

Ananas comosus besteht aus einer Rosette lanzettlicher, graugrüner Blätter, die direkt aus den Wurzeln entspringen. Diese steifen, dicken und fleischigen Blätter sind nach außen gebogen und mit Dornen besetzt. Sie sind eher lang, recht schmal und enden in einer scharfen Spitze. Sie sind spiralförmig angeordnet. In ihrer natürlichen Umgebung können diese Blätter bis zu 1 m lang werden. Dekorative Sorten bieten Abwechslung. Sie unterscheiden sich von der Standardform durch ihr farbiges Laub. So bietet Ananas comosus ‘Variegatus’ ein buntes, buschiges Blattwerk. Seine schwertförmigen, ledrigen und bandartigen Blätter sind grün, weiß gerandet und mit rosa Dornen besetzt. Die Sorte ‘Porteanus’ zeichnet sich durch eine gelbe Mittelstreifung ihrer Blätter aus.Ananas Pflanze Anbau

Im Sommer, nach 4 bis 5 Jahren Kultur, bildet die Ananas kleine, eiförmige, bläulich-rosa Blüten, die von rot-orangen Hochblättern umgeben und zu einem kompakten Blütenstand vereint sind. Dieser einzigartige Blütenstand entspringt der Mitte der Rosette und thront auf einem bis zu 50 cm langen Blütenstiel. Bei günstigen Wetter- und Anbaubedingungen entwickelt sich aus jeder Blüte eine Frucht mit schuppiger Schale, die eine Ananas bildet. In einem warmen und feuchten Gewächshaus oder Wintergarten ist es durchaus möglich, dass die Ananaspflanze eine kleinere Frucht hervorbringt, doch in unseren Wohnungen ist dies höchst unwahrscheinlich.

Natürlich ist die Ananaspflanze aufgrund ihrer Herkunft frostempfindlich. Sie verträgt keine Wintertemperaturen unter 16 bis 18 °C. Sie lässt sich sehr einfach im Topf kultivieren. Im Handel wird die Ananas meist mit einer Frucht gekauft. Sie kann mindestens 6 Monate überdauern. Anschließend kann man sie durch das Einpflanzen von Ablegern, die in der Wohnung allerdings selten erscheinen, oder durch das Einpflanzen des Schopfes, der sich an der Spitze der Frucht entwickelt, erhalten.

Ananas Pflanze Blüte

Die Ananasblüte

Unsere Lieblingssorte

Ananas

Wie pflanzt man eine Ananas?

Wann sollte man Ananas pflanzen?

Als Zimmerpflanze kann die Ananas zu jeder Jahreszeit gepflanzt werden.

Wie pflanzt man sie?

Die Ananas benötigt ein lockeres, nährstoffreiches, poröses und durchlässiges Substrat mit leicht saurem pH-Wert. Hierfür eignet sich entweder ein spezielles Bromelienerde oder alternativ ein Orchideensubstrat. Auch eine Mischung aus Heideerde, Laubhumus und Sand (oder Perlite) ist geeignet.

Der Topf sollte möglichst klein gewählt werden, gerade so stabil, dass die Pflanze nicht umkippt, denn die Ananas mag es eng. Wichtig ist jedoch, dass der Topf Abflusslöcher hat, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Lavagranulat am Topfboden ist empfehlenswert.

Nach dem Pflanzen sollte das Substrat gründlich gewässert werden, wobei überschüssiges Wasser unbedingt ablaufen muss.Ananas Pflege

Wo sollte man sie aufstellen?

Die Ananas benötigt viel Licht, aber während der heißesten Monate keine direkte Sonneneinstrahlung, besonders bei buntblättrigen Sorten. Ein Platz am Fenster ist ideal, sofern dieses mit einem Vorhang beschattet wird, um die Pflanze vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.

Zudem sollte sie fern von Wärmequellen wie Heizkörpern, Öfen oder Kaminen stehen. Zugluft verträgt sie ebenfalls nicht.

Bezüglich der Temperatur fühlt sich die Ananas bei 18 bis 24 °C in einer feuchten Umgebung am wohlsten. Temperaturen unter 15 °C sollten vermieden werden. Im Sommer kann sie auch im Garten an einem halbschattigen Platz stehen, vorausgesetzt, sie wird regelmäßig und reichlich gegossen.

Wie pflegt man Ihre Ananaspflanze?

Um Ihre Ananas möglichst lange zu erhalten, benötigt sie eine minimale Pflege. Das Gießen spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Das Gießen

Im Frühling und Sommer sollte regelmäßig, aber mäßig gegossen werden. Im Herbst und Winter wird das Gießen deutlich reduziert. Konkret bedeutet das, dass in der warmen Jahreszeit mindestens zweimal pro Woche ausreichend Wasser gegeben werden sollte. Die Ananas mag Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Daher muss überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer oder Übertopf unbedingt entfernt werden. Tatsächlich sollte das Substrat stets feucht, aber nicht durchnässt sein.

Sobald die Temperaturen sinken und im Winter wird weniger gegossen. Warten Sie, bis das Substrat in den oberen Zentimetern abgetrocknet ist, bevor Sie erneut gießen.

Das Gießwasser sollte kalkfrei und Zimmertemperatur haben. Idealerweise können Sie Regenwasser für die Ananas verwenden.

Neben dem Gießen benötigt die Ananas eine ständig feuchte Umgebungsluft. Daher wird empfohlen, den Topf auf eine Schicht mit wassergetränkten Blähtonkugeln zu stellen. Die Verdunstung des Wassers trägt zu einer konstanten Luftfeuchtigkeit bei.

Da die Ananas zur Familie der Bromeliengewächse gehört, kann etwas Wasser in die Mitte der Rosette gegeben werden. Voraussetzung ist, dass es regelmäßig gewechselt wird, um Bakterienbildung zu vermeiden.

Die Düngung

Alle zwei Wochen im Frühling und Sommer wird eine stark verdünnte Düngung mit speziellem Orchideendünger empfohlen.

Das Umtopfen

Umtopfen ist unnötig, da die Rosette nach der Ernte der Frucht abstirbt. Allerdings kann der Blattschopf auf der Frucht neu eingepflanzt werden.

Der Schnitt

Die Ananas muss nicht geschnitten werden. Beschädigte oder abgestorbene Blätter an der Basis können jedoch entfernt werden, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern.

→ Mehr erfahren in Ananas: die Pflege dieser Zimmerpflanze im Jahresverlauf.

Wie kann man Ananas vermehren?

Die Vermehrung der Ananas erfolgt auf zwei Arten: entweder durch das Entnehmen und Einpflanzen von Ablegern im Frühling oder Sommer oder durch das Stecklingsverfahren mit dem Blattschopf.

  • Wenn sich an der Basis der Blätter Ableger gebildet haben, können diese nach dem Absterben der Mutterrosette abgetrennt und in einen neuen Topf mit einer Mischung aus Lauberde und Sand eingepflanzt werden. Um das Anwachsen zu beschleunigen, kann eine Plastiktüte über den Topf gestülpt werden, um die Feuchtigkeit zu halten. Denken Sie daran, den Topf regelmäßig zu lüften und mäßig zu gießen, ohne Staunässe zu verursachen. Die Bildung von Ablegern bleibt jedoch relativ selten, wenn die Ananas im Innenraum kultiviert wird.Ananas Pflanze Vermehrung
  • Die zweite Methode besteht darin, die Basis des Blattschopfs abzuschneiden, der sich an der Spitze der Frucht entwickelt. Nachdem das fleischige Fruchtteil angetrocknet ist, entfernen Sie die erste Reihe der Blätter des Schopfs. Anschließend kann dieser Steckling entweder in Wasser gestellt oder direkt in eine Mischung aus Sand und Lauberde gepflanzt werden. Wenn der in Wasser gestellte Steckling winzige Wurzeln gebildet hat, kann er in ein sandiges Substrat gepflanzt werden. Um die Pflanze nicht zu erschöpfen, empfiehlt es sich, die Blattspitzen leicht zu kürzen. Das Substrat sollte stets feucht gehalten werden. Eine Temperatur von mindestens 24 °C ist erforderlich. Ebenso wie Geduld, denn die Entwicklung dauert einige Jahre, bis (vielleicht) eine Blüte erscheint.

Krankheiten und Schädlinge der Ananas

Zu viel Feuchtigkeit schadet der Ananaspflanze immer. Sie führt zu Fusariumwelke, einer Fäulnis, die das Welken der Rosette und das Auftreten brauner Flecken auf den Blättern verursacht. Ebenso können die Blattspitzen braun werden. Gießen Sie seltener und entfernen Sie unbedingt stehendes Wasser. Wenn die Blätter stumpf werden und verblassen, fehlt Ihrer Ananaspflanze wahrscheinlich Licht. Schlaffe und weiche Blätter sind oft auf eine zu trockene Umgebung zurückzuführen. Besprühen Sie einfach die Blätter und stellen Sie eine mit angefeuchteten Tonkugeln gefüllte Unterschale unter den Topf.

Da Ananas eine warme und feuchte Umgebung bevorzugt, kann er von Schmierläusen befallen werden. Ich lade Sie ein, in diesem Artikel zu erfahren, wie Sie diese bekämpfen können: Schmierläuse: Erkennung und Behandlung.

In einer zu trockenen Umgebung können sich rote Spinnen auf den Blättern ausbreiten. Auch hier finden Sie in diesem Artikel alle unsere Tipps, wie Sie sie loswerden können: Rote Spinne: Erkennung und Behandlung.

Mehr dazu finden Sie in unserem Artikel: „Krankheiten und Schädlinge der Ananas: Wie erkennt und behandelt man sie?

Wie kann man eine Ananaspflanze in Szene setzen?

Mit ihrem exotischen Aussehen fühlt sich die Ananaspflanze in einem sehr hellen Raum wie einem Wintergarten oder einer Veranda besonders wohl. Man kann sie problemlos mit anderen Pflanzen aus der Familie der Bromeliengewächse kombinieren, die ähnliche Ansprüche haben, wie zum Beispiel der Guzmania mit seinen glänzenden Blättern und roten Hochblättern, der Bromelia mit ihren ährenförmigen Blütenständen, der Aechmea mit ihren ledrigen, breiten Blättern und ihrer einzigartigen Blüte oder der Neoregelia, einer tropischen Epiphytenpflanze, die in der Mitte rot wird, wenn sie blüht.

Der Kroton, sehr dekorativ mit seinem bunten Laub, und der Peperomia mit seinen vielfältig grün oder purpur gefärbten Blättern runden dieses farbenfrohe exotische Bild ab. Die Zugabe eines Zamioculcas zamiifolia, besser bekannt als ZZ-Pflanze, verleiht dem Arrangement Höhe. Ebenso wie der Sansevieria trifasciata ‘Laurentii’, auch Bogenhanf genannt, eine Sukkulente mit steifen, aufrechten Blättern.

Die Ananaspflanze findet perfekt ihren Platz in einem Dschungel-Dekor mit tropischer Inspiration, wo Bambus, exotische Hölzer und Rattan im Überfluss vorhanden sind. Um Ihr Dekor zu vervollständigen, eignen sich große exotische Pflanzen wie der Gummibaum, die Monstera oder ein Bananenbaum, um ein sehr grafisches Ambiente zu schaffen… Kurzum, um den Dschungel-Effekt zu verstärken, spielen Sie ruhig mit Üppigkeit, Fülle und sogar Exuberanz von Grünpflanzen.

Aber die Ananaspflanze kann auch für sich allein stehen, hervorgehoben durch einen goldenen Keramik-Übertopf.

 

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Ananas: Pflanzung, Pflege und Vermehrung