Die typische Pflanze der Garigue, die Zistrose (Cistus), bezaubert mit ihren rosa oder weißen Blüten ununterbrochen von Mai bis Juli. Dieser Strauch, der aus dem Mittelmeerraum stammt, ist äußerst trockenheitsresistent. Er gedeiht in trockenen, steinigen und nährstoffarmen Böden, solange sie gut durchlässig sind. Natürlich liebt die Zistrose vor allem die Sonne. Unter diesen Bedingungen können die winterhärtesten Sorten Temperaturen von bis zu -10 bis -15°C standhalten. Ob im Topf, im Beet oder im Steingarten – die Zistrose benötigt nur wenig Pflege. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte genügt. Genau zu diesem Zeitpunkt kann die Zistrose auch durch Stecklinge vermehrt werden. Erfahren Sie Schritt für Schritt, wann und wie Sie Zistrosenstecklinge schneiden können.

Das benötigte Material für die Stecklingsvermehrung der Zistrose

Wann sollte man eine Zistrose durch Stecklinge vermehren?

Der ideale Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung Ihrer Zistrose liegt nach der Blüte, also im Juli oder August, je nach Sorte. Indem Sie Stecklinge von Ihrer etwas alternden und verkahltenden Zistrose schneiden, erhalten Sie neue Pflanzen, die genauso aussehen wie die, die Sie so sehr lieben.

Zistrose Cistus purpureus

Die Stecklingsvermehrung des Cistus ermöglicht die Verjüngung alternder Sträucher, die bereits totes Holz bilden

Zur Vermehrung der Zistrose wird die Technik des Risslings verwendet.

Schritte zur Stecklingsvermehrung einer Zistrose

  • Füllen Sie Ihren Anzuchtbehälter mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand. Das Verhältnis sollte 2/3 Erde zu 1/3 Sand betragen.
  • Befeuchten Sie das Substrat durch Besprühen.
  • Für die Stecklingsvermehrung suchen Sie einen seitlichen Trieb der Zistrose ohne Blüten, der einjährig oder zweijährig und 10 bis 15 cm lang ist. Er sollte gesund sein und Augen sowie Knospen tragen. Hierbei kommt die Risslingsmethode zum Einsatz, bei der ein Zweig von der Haupttrieb abgerissen wird, wobei ein kleiner Teil des Haupttriebs erhalten bleibt. Man schneidet nicht mit der Schere, sondern "reißt" vorsichtig ab. Diese Methode erhöht die Erfolgschancen, da der abgerissene Teil des Haupttriebs voller Meristeme (Wachstumszellen) ist, die die Bewurzelung fördern. Die Technik mit halbverholzten Trieben, wie sie auch bei anderen immergrünen Sträuchern und Büschen angewendet wird, ist ebenfalls effektiv: Wählen Sie kräftige und nicht zu weiche Triebe aus.
  • Entfernen Sie mit der Schere die unteren Blätter des Stecklings, sodass nur die obersten 3 bis 4 Blätter übrig bleiben. Schneiden Sie die Spitze des Stecklings ab und halbieren Sie die verbleibenden Blätter.
  • Wenn Sie möchten, können Sie die Basis des Stecklings in einen Bewurzelungsaktivator oder ein Bewurzelungshormon tauchen, aber dieser Schritt ist optional.
  • Machen Sie mit dem Stift kleine Löcher in das Substrat.
  • Setzen Sie die Zistrosenstecklinge ein, sodass sie bis zu den Blättern eingegraben sind.
  • Drücken Sie die Erde um die Stecklinge an und gießen Sie vorsichtig.

Ihre Stecklinge sind nun fertig und müssen nur noch gepflegt werden, damit sie sich gut entwickeln.

Stecklingsvermehrung einer Zistrose

Detailierte Schritte für einen Steckling von Cistus skanbergii

 

Die Pflege der Zistrosenstecklinge

Ihre Stecklinge sollten an einem warmen Ort, idealerweise bei 15 bis 20 °C im Schatten, aufgestellt werden. Um die Bewurzelung zu erleichtern, decken Sie die Behälter mit einem Mini-Gewächshaus, einer Abdeckhaube, einer Plastikflasche oder einer einfachen Plastiktüte ab, die eine optimale Luftfeuchtigkeit und Wärme bewahrt. Die Stecklinge sollten zudem vor Zugluft geschützt sein.

Achten Sie darauf, das Substrat feucht zu halten.

Drei bis vier Wochen nach dieser "Abdeckmethode" sollten sich Wurzeln gebildet haben. Sie können die Stecklinge dann in eine Mischung aus Anzuchterde und Sand umtopfen, um sie den ganzen Winter über frostfrei und an einem hellen Ort zu halten.

Im folgenden Frühjahr ist es Zeit, Ihre Zistrosenstecklinge an einen sonnigen Standort ins Freiland zu pflanzen.

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