Die Blüten des Holunders, Sambucus nigra, verströmen im Frühling einen süßlichen Duft. Frisch gepflückt eignen sie sich unter anderem zur Herstellung von Limonade. Durch Trocknen können Sie den Genuss das ganze Jahr über verlängern, insbesondere in Form von Tee.
Von welchem Holunder sprechen wir?
Zunächst ist es wichtig, die Pflanze richtig zu identifizieren. Tatsächlich gibt es verschiedene Arten von Holunder, von denen einige giftig sind. Daher ist es entscheidend, sich nicht zu irren. Hier geht es um den Schwarzen Holunder, oder Sambucus nigra, der auf keinen Fall mit dem giftigen Zwergholunder verwechselt werden darf.
Der Schwarze Holunder ist ein Strauch mit verholzten Ästen, der 4 bis 5 Meter hoch werden kann, während der Zwergholunder, Sambucus ebulus, eine krautige Pflanze ist, die 1,5 Meter erreicht und im Winter verschwindet. Verwechslungen treten vor allem bei der Ernte der Beeren für die Marmelade auf. Merken Sie sich, dass die Früchte des Schwarzen Holunders, die nach dem Kochen essbar sind, in Dolden hängen, während die des giftigen Zwergholunders aufrecht stehen.
Für den Tee sollten Sie möglichst die wilden Formen des Schwarzen Holunders wählen. Tatsächlich gibt es heute viele Ziersorten mit sehr dekorativen Eigenschaften, die jedoch nicht für den kulinarischen Gebrauch gezüchtet wurden.
Ich empfehle Ihnen daher, Sorten zu wählen, bei denen die Erntezeit für die Früchte angegeben ist. Neben der Wildform Sambucus nigra können Sie auch Sorten wie Sambucus nigra Haschberg wählen, die Ihnen zudem schöne Beeren für Marmeladen liefern. Vorausgesetzt natürlich, Sie lassen einige Blüten am Strauch. Diese Beeren sind auch für die Biodiversität wertvoll. Sie bieten wertvolle Nahrungsreserven für Vögel, die Ihren Garten im folgenden Winter besuchen werden.

Sambucus nigra
Wann sollte man Holunderblüten pflücken?
Hier geht es um die Ernte der Holunderblüten. Diese sind sehr klein, haben fünf Blütenblätter und sind in Dolden angeordnet, einer Art Blütentraube.
Die Ernte erfolgt im Frühjahr zur Blütezeit, die etwa Ende Mai liegt, obwohl dies je nach Region und Wetter variieren kann.
Wie erntet man Holunderblüten?
Man pflückt die Dolden, wenn die Blüten vollständig geöffnet sind. Um den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, prüfen Sie, ob beim Darüberstreichen Pollen an den Händen haften bleiben. Wenn ja, ist der Moment zum Pflücken gekommen. Ideal ist es, nicht zu lange zu warten. Die Dolden sollten keinesfalls welk sein. Denn bei Dolden, die schon einige Tage blühen, verlieren einige Blüten leicht ihre Blütenblätter, auch wenn andere noch schön aussehen.
Die Blütenstände des Holunders sind sehr leicht zu pflücken. Sie benötigen keine Schere, keine Gartenschere oder anderes Werkzeug. Ein einfaches Abknipsen der blühenden Dolden mit den Fingern genügt. Schütteln oder klopfen Sie sie leicht ab, um die vielen Insekten zu entfernen. Legen Sie die gepflückten Blüten vorsichtig in einen Korb. Sie sind recht empfindlich.

Links die kleinen Blüten des Schwarzen Holunders aus der Nähe; rechts eine Blütendolde
Wie trocknet man Holunderblüten?
Da die Blüten recht klein sind, trocknen sie schnell, in 2 bis 3 Tagen an einem schattigen, trockenen und gut belüfteten Ort. Achten Sie darauf, die Dolden kopfüber auf ein Tuch zu legen, um alle herabfallenden Blütenblätter aufzufangen. Verteilen Sie die Blüten flach in einer einzigen Schicht, um Schimmelbildung zu vermeiden. Und vor allem schützen Sie sie vor Licht. Die Blüten sind wirklich empfindlich.
Nach dem Trocknen sollten sie eine hellcremefarbene Farbe behalten und nicht braun werden.
Beachten Sie, dass für den Tee die einzelnen Blüten verwendet werden, nicht die ganzen Blütenstände – also nicht die Dolden. Daher müssen die Stiele entfernt werden. Am einfachsten ist es, zu warten, bis die Blüten trocken sind. Dann lassen sie sich leicht abstreifen, indem Sie mit einer Hand den Stiel halten und mit der anderen sanft die Blüten abzupfen. Reste können Sie zwischen den Fingern entfernen.
Diese Arbeit mag auf dem Papier langwierig erscheinen, ist aber weniger zeitaufwendig als gedacht. Und obwohl sie nicht dringend ist, spart sie viel Lagerplatz.
Wie verwendet man getrocknete Holunderblüten?
Kommen wir nun zur Verwendung der getrockneten Blüten. Wie bereits erwähnt, sind die Blüten recht empfindlich. Das gilt für die meisten Blüten, die für Tee verwendet werden. Daher empfiehlt sich die Zubereitung als Aufguss, bei dem kochendes Wasser über die Blüten gegossen wird. Kochen Sie sie nicht, denn das Abkochen ist ein intensiverer Prozess, der meist für Wurzeln reserviert ist.
Mit einem gut gehäuften Esslöffel pro Teekanne erhalten Sie ein warmes Getränk, das ähnlich duftet wie die frischen Blüten. Riechen Sie daher ruhig an den Blüten beim Pflücken, um sicherzugehen, dass Ihnen der Duft gefällt. Manche Dolden duften intensiver als andere oder mit unterschiedlichen Nuancen. Der Geschmack Ihres zukünftigen Tees liegt in Ihren Händen – machen Sie das Beste daraus!
Welche Vorteile bietet Holundertee?
Holunder liefert nicht nur ein schmackhaftes Wintergetränk, sondern hat auch heilende Eigenschaften.
Er ist ideal, um kleine Beschwerden der kalten Jahreszeit zu lindern. Ihm werden schweißtreibende Eigenschaften zugeschrieben, das heißt, er soll Fieber senken und harntreibend wirken. Außerdem soll er eine positive Wirkung auf die Bronchien haben. Anhänger der Homöopathie werden vielleicht bereits an kleine Lutschpastillen denken, die den lateinischen Namen der Pflanze tragen.
Wussten Sie, dass der Schwarze Holunder noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten bietet, insbesondere seine Früchte, die nach dem Kochen genießbar sind? Er ist zweifellos ein Strauch, den man im Garten haben sollte, auch wenn er in Frankreich nicht so beliebt ist wie in Osteuropa, wo seine Vorzüge seit langem bekannt sind.

Holunderbeeren können nach dem Kochen verzehrt werden.
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