Die Himbeere (Rubus idaeus) ist ein fruchttragender Strauch, der bis zu 2 Meter hoch werden kann und wenig verzweigte Triebe bildet. Ihr natürlicher, unregelmäßiger und buschiger Wuchs kann im Garten sogar invasiv werden.

Eine Stütze oder ein Spalier hilft, das Wachstum der Himbeere zu unterstützen, die Fruchtproduktion zu optimieren und die Ernte zu erleichtern.

Entdecken Sie unsere Tipps für eine effektive Spaliererziehung: betroffene Sorten, der richtige Zeitpunkt für die Stützung, benötigtes Material und verschiedene mögliche Methoden.

→ Entdecken Sie unser ausführliches Pflanzenporträt Himbeeren: pflanzen, schneiden und pflegen

Warum Himbeeren stützen?

Die Ruten der Himbeeren sind lang und kräftig. Sie wachsen schnell und können sich unkontrolliert ausbreiten, sogar völlig ungeordnet. Das Anbinden der Himbeeren an eine Stütze fördert einen aufrechten Wuchs, indem das Wachstum der Pflanze gezielt gelenkt wird.

Das Stützen oder Spalieren bietet weitere Vorteile:

  • die gesamte Pflanze erhält maximales Licht
  • schwache Ruten werden gestützt, um Bruch zu vermeiden (bei Wind, unter ihrem eigenen Gewicht...) oder ein Wachstum in Richtung Boden
  • die Fruchtproduktion wird optimiert und höhere Erträge erzielt
  • die Ernte der Früchte wird erleichtert

Himbeersträucher können schnell invasiv werden

Die Sorten, die gestützt werden sollten

Das Stützen ist für alle Himbeersorten vorteilhaft, aber besonders unerlässlich für die größten Sorten, wie den sehr wuchskräftigen Himbeere 'Meeker', die Himbeere 'Zeva' mit ihren großen Früchten oder die Himbeere 'Malling Promise', die ausgewachsen bis zu 2 Meter hoch werden kann.

Das Spalieren von Zwerg-Himbeeren mit geringer Wuchshöhe, wie 'Ruby Beauty', 'Little Sweet Sister' oder 'Groovy' ist nicht zwingend notwendig, erleichtert aber die Führung der Pflanze und die Ernte, sowohl im Topf als auch im Freiland.

Wann sollten Himbeeren gespaltert werden?

Das Stützen der Himbeeren erfolgt in der Regel zum Zeitpunkt der Pflanzung, im Herbst.

Im Laufe der Jahre sollten mit einer Schaufel die Ausläufer und Wurzelausläufer entfernt werden (die problemlos anderswo neu gepflanzt werden können), um ein kontrolliertes Wachstum zu erhalten.

Das Material für eine erfolgreiche Spaliererziehung

  • Stützen oder Pfähle
  • Draht, Schnur oder sogar lange Stoffbänder
  • Raffia oder Plastikbinder

Die richtigen Stützen wählen

Es gibt verschiedene Arten von Stützen, die für die Spaliererziehung von Himbeeren verwendet werden können.

  • Bambusstützen: recht stabil, preiswert und einfach zu beschaffen, online oder im Fachhandel.
  • Holzstützen: Haselnuss, Weide, Kastanie oder Robinie. Sie sind stabil, natürlich und langlebig.
  • Metallspiralstützen: sie benötigen keine zusätzlichen Befestigungen, sind aber meist weniger windresistent (in stark exponierten Lagen zu vermeiden).
  • Kunststoffstützen: weniger ökologisch und mit begrenzter Lebensdauer, aber preiswert und leicht erhältlich.
  • Betonstahl: oft als Recyclingmaterial verwendet, sehr stabil und langlebig.

Betonstahl eignet sich gut zum Stützen von Himbeeren

Wie spaliert man eine Himbeere? Die verschiedenen Stützmethoden

Es gibt mehrere Spalier-Methoden. Die Abstände zwischen den Himbeerpflanzen und die Art der Stützanordnung variieren je nach Organisation und verfügbarem Platz im Garten.

In jedem Fall sollten ausreichend hohe Stützen gewählt werden (mindestens 1,50 m), um sie mindestens 30 cm tief in den Boden einbringen zu können. Außerdem sollten die Bindungen nicht zu straff sein, damit die Zweige am Draht entlanggleiten können.

Die Fächer-Spaliererziehung

  1. Pflöcke an jedem Ende der Himbeere oder der Himbeerhecke befestigen; bei einer langen Reihe können zusätzliche Zwischenpflöcke gesetzt werden.
  2. Mehrere straff gespannte Drähte in unterschiedlichen Höhen anbringen: 40 cm, 80 cm, 120 cm und 150 cm über dem Boden.
  3. Die Himbeere einpflanzen; bei mehreren Pflanzen einen Abstand von 1 m bis 1,50 m zwischen ihnen einhalten.
  4. Die Ruten der Himbeere fächerförmig an den Drähten befestigen.

Diese Spaliertechnik kann auch für eine Spaliererziehung an einer Mauer verwendet werden (indem Haken direkt in der Mauer anstelle von Pflöcken befestigt werden), an einem Zaun oder entlang eines Weges, um eine schöne Fruchthecke zu erhalten.

Diese Spaliererziehung gewährleistet eine gute Belüftung und beugt Krankheiten vor.

Die holländische Spaliererziehung

Diese Methode ermöglicht es, die Himbeerpflanzen einzurahmen.

  1. Zwei Reihen von Pflöcken gegenüber aufstellen, im Abstand von 60 cm bis 1 m, je nach Ausbreitung der Himbeere; für eine Himbeerhecke können zusätzliche Pfahlreihen hinzugefügt werden, um die gesamte Länge abzudecken.
  2. An beiden Längsseiten straff gespannte Drähte in 50 cm Höhe über dem Boden anbringen.
  3. Die Himbeeren einpflanzen, dabei einen Abstand von 1 m bis 1,50 m zwischen ihnen einhalten.
  4. Die Ruten der Himbeeren vorsichtig bogig anlegen und gleichmäßig auf beiden Seiten der Struktur verteilen. Dieses System kann genutzt werden, um die Ruten des Vorjahres von den neuen zu trennen und so den Schnitt remontierender Sorten (die mehrmals im Jahr tragen) am Saisonende zu erleichtern.

Die holländische Spaliererziehung ermöglicht eine sehr gute Belüftung der Pflanze, erfordert aber Zugang von beiden Seiten der Struktur und damit viel Platz im Garten.

Die freie Büschel-Spaliererziehung

Diese Methode ermöglicht ebenfalls die Einrahmung der Himbeere, um ihre Ausbreitung zu begrenzen und einen aufrechten Wuchs zu fördern.

  1. Die Himbeere einpflanzen.
  2. Stützen oder Pflöcke an den vier Ecken platzieren, um ein Quadrat von etwa 1 m Seitenlänge zu bilden (je nach Wuchsbreite der Himbeersorte anzupassen).
  3. Die Stützen mit Schnüren in verschiedenen Höhen verbinden: 40 cm, 80 cm, 120 cm und 150 cm über dem Boden.

Eine einfache Technik, da die Zweige nicht an den Drähten befestigt werden müssen, für einen wilderen Effekt, aber deutlich weniger praktisch für Ernte und Schnitt.

Die Spaliererziehung an Einzelpfählen

  1. In einer Himbeerhecke zwischen jeder Pflanze Pfähle (Holzpfosten) von mindestens 1,20 m Höhe setzen.
  2. Die Himbeerruten gleichmäßig auf beiden Seiten verteilen und anbinden (die Hälfte der Ruten wird am rechten Pfahl befestigt, die andere Hälfte am linken).

Alternativ kann ein Pfahl in die Mitte eines Himbeerbusches gesetzt werden (wobei darauf zu achten ist, die Wurzeln nicht zu beschädigen), an dem dann alle Ruten befestigt werden.

Diese Technik ist nur für Himbeeren mit wenigen Ruten (4 oder 5) geeignet, da sonst die Belüftung und Lichteinwirkung zu eingeschränkt wären.