Kalanchoe: Pflege und Kultivierung

Kalanchoe: Pflege und Kultivierung

Inhaltsverzeichnis

Geändert der Sonntag, 11. Mai 2025  durch Olivier 11 min.

Der Kalanchoë in wenigen Worten

  • Das Kalanchoë ist eine pflegeleichte Sukkulente, ideal für Innenräume dank ihres fleischigen Laubs und ihrer farbenfrohen Blüte.
  • Es liebt Licht, ein gut drainierendes Substrat und mäßiges Gießen, um übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden.
  • Die Vermehrung ist einfach durch Stecklinge oder bei einigen Arten durch Keimlinge möglich.
  • Dekorativ passt es zu jedem Stil, von Bohème bis modern, je nach Wahl des Topfes.
  • Obwohl robust, kann es bei schlechter Drainage anfällig für Wurzelfäule sein.
Schwierigkeit

Das Wort unseres Experten

Das Kalanchoe, ein prominentes Mitglied der Familie der Crassulaceae, ist eine sukkulente Pflanze, die wegen ihrer einfachen Pflege und manchmal prächtigen Blüte geschätzt wird. Ursprünglich aus den trockenen Regionen Afrikas und Madagaskars stammend, passt sie sich perfekt für die Zimmerkultur an, dank ihrer fleischigen Blätter, die Wasser speichern. In einer großen Anzahl von Arten und Sorten erhältlich, vom flaumigen Laub des Kalanchoe tomentosa bis zu den breiten Rosetten des Kalanchoe thyrsiflora, überzeugt sie sowohl durch ihre Ästhetik als auch durch ihre Robustheit. Doch wenn man von „Kalanchoe“ spricht, denkt man sofort an Kalanchoe blossfeldiana, die beliebteste Art mit ihren lebhaften Blüten (rot, rosa, gelb, orange…) und ihrer langanhaltenden Blüte.

Leicht zu kultivieren, schätzt das Kalanchoe ein gut drainierendes Substrat und eine helle Exposition, ohne übermäßige Feuchtigkeit. Mäßiges Gießen, bei dem die Erde zwischen den Wassergaben austrocknen darf, reicht aus, um ihre Gesundheit zu gewährleisten. Um die Blüte zu fördern, kann im Frühjahr und Sommer ein geeigneter Dünger hinzugefügt werden. Einige Arten lassen sich leicht durch Stecklinge oder durch die Keimlinge vermehren, die auf den Blättern entstehen, wie beim Kalanchoe daigremontiana.

In puncto Dekoration passt diese vielseitige Sukkulente in alle Stile von Innenräumen, vom minimalistischen bis zum bohemien. Ein Tontopf unterstreicht ihre natürlichen Farbtöne, während ein farbenfroher Keramikbehälter einen modernen Akzent setzt.

Kalanchoe von Blossfeld mit halbgefüllter rosa Blüte

Die halbgefüllte rosa Blüte einer Sorte von Kalanchoe von Blossfeld.

Botanisch und Beschreibung

Steckbrief

  • Lateinischer Name Kalanchoe sp.
  • Gebräuchlicher Name Kalanchoe, Kalanchoë
  • Blüte November bis Februar
  • Höhe bis zu 1,50 m
  • Exposition hell, ohne direkte Sonne
  • Art des Bodens leicht, gut drainierend
  • Winterhärte frostempfindlich

Die Kalanchoen gehören zur großen Familie der Crassulaceae, bekannt für ihre sukkulenten Kakteen, die an trockene Umgebungen angepasst sind. Ihr Gattungsname Kalanchoe leitet sich von einer lateinischen Transkription eines chinesischen Wortes ab, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Fähigkeit einiger Arten, sich spontan durch Stecklinge oder Keimlinge zu vermehren, die auf ihren Blättern wachsen.

Auf Deutsch werden diese Pflanzen allgemein als Kalanchoen bezeichnet, aber auch als Glücksblumen oder Goethe-Pflanzen, aufgrund des Interesses des Dichters und Wissenschaftlers an ihrer erstaunlichen Vermehrungsweise. In ihrer natürlichen Umgebung entwickeln sie sich hauptsächlich in den warmen und trockenen Regionen Afrikas und Madagaskars sowie in einigen Teilen Asiens. Ihre Fähigkeit, Wasser in ihren fleischigen Blättern zu speichern, und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit machen sie zu Meistern der Anpassung.

Wenn sie als Zimmerpflanzen so beliebt sind, dann vor allem wegen ihrer üppigen und farbenfrohen Blüte, die mehrere Wochen anhalten kann, insbesondere beim Kalanchoe blossfeldiana oder Flammendes Käthchen, der in Gartencentern am weitesten verbreiteten Art, die in verschiedenen Blütenfarben (rot, orange, gelb, weiß, violett…) und sogar mit gefüllten Blüten erhältlich ist. Ihre Pflegeleichtigkeit spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle: Kalanchoen vertragen vergessene Wassergaben und gedeihen in hellen Umgebungen, ohne viel Aufmerksamkeit zu benötigen.

Kalanchoe blossfeldiana in verschiedenen Farben

Das klassische Flammende Käthchen gibt es in verschiedenen Farben.

Zu den beliebtesten Arten und Sorten in Kultur gehören der Kalanchoe beharensis ‚Oak Leaf‘, mit spektakulärem Laub, das an samtige Eichenblätter erinnert, und der Kalanchoe beharensis ‚Fang‘, erkennbar an seinen gezähnten Blättern mit kleinen Auswüchsen. Der Kalanchoe marmorata, mit seinen großen marmorierten Blättern, verleiht Innenräumen eine grafische Note, während der Kalanchoe oricula mit seinen dicken, rundlichen Blättern in Ohrform besticht. Der Kalanchoe thyrsiflora, manchmal mit dem Kalanchoe luciae verwechselt, zeichnet sich durch seine Rosetten aus breiten Blättern mit roten Rändern aus, die unter intensivem Licht spektakuläre Farbtöne annehmen.

Wussten Sie schon?: Der Name Bryophyllum wurde früher für einige Kalanchoe-Arten verwendet, insbesondere für solche, die in der Lage sind, Keimlinge an den Rändern ihrer Blätter zu bilden, wie das Kalanchoe daigremontiana oder das Kalanchoe pinnata. Dieser Name leitet sich vom Griechischen bryo (keimen) und phyllon (Blatt) ab, in Anspielung auf diese einzigartige vegetative Vermehrungsfähigkeit. Heute haben Botaniker diese Arten in die Gattung Kalanchoe integriert, obwohl die alte Bezeichnung von einigen Gärtnern noch verwendet wird.

Junge Keimlinge entwickeln sich am Rand eines Blattes von Kalanchoe daigremontiana

Junge Keimlinge, die sich am Rand eines Blattes von Kalanchoe daigremontiana entwickeln

Kalanchoen weisen eine große morphologische Vielfalt auf, von kleinen krautigen Pflanzen bis hin zu echten sukkulenten Sträuchern. Ihr Wuchs variiert je nach Art: Einige, wie der Kalanchoe thyrsiflora, bilden eine kompakte Rosette mit dicken, spiralig angeordneten Blättern, während andere, wie der Kalanchoe beharensis (z.B. die Sorte ‚Subnuda‘), mehrere Meter hoch werden können mit einem aufrechteren, verzweigten Wuchs.

Das Wurzelsystem ist in der Regel flach, angepasst an die drainierenden und nährstoffarmen Böden ihres natürlichen Lebensraums. Diese faserigen und relativ empfindlichen Wurzeln ermöglichen es ihnen, Wasser nach den seltenen Regenfällen schnell aufzunehmen, machen sie aber empfindlich gegenüber zu viel Feuchtigkeit. Bei einigen Arten, wie dem Kalanchoe pinnata, können sich sogar Adventivwurzeln an den Stängeln und am Boden liegenden Blättern bilden, was ihre Ausbreitung erleichtert.

Der Stamm, wenn vorhanden, ist oft an der Basis holzig und wird zu den Spitzen hin sukkulenter. Die Zweige, falls vorhanden, sind fleischig und brüchig, wie beim Kalanchoe tomentosa, einer Art mit buschigem Wuchs, deren Stängel mit zunehmendem Alter verholzen. Bei strauchförmigen Arten wie dem Kalanchoe beharensis speichern die dicken Stängel Wasser und weisen manchmal eine knorrige Struktur mit einer sich leicht schuppenden Rinde auf.

Nahaufnahme des samtigen Laubs eines Kalanchoe tomentosa

Man erkennt deutlich das samtige Laub dieses Kalanchoe tomentosa

Das Laub ist in der Regel fleischig, mit einer dicken Cuticula bedeckt, die die Verdunstung reduziert, und nimmt sehr unterschiedliche Formen an. Der Kalanchoe tomentosa beispielsweise hat längliche, samtige Blätter, die mit einem dicken silbrigen Flaum bedeckt sind und an den Rändern kleine braune Flecken aufweisen. Im Gegensatz dazu bildet der Kalanchoe daigremontiana lanzettliche Blätter mit gezähnten Rändern, an denen sich zahlreiche Keimlinge bilden, die sich lösen und bewurzeln können.

Die Blüte der Kalanchoen ist spektakulär und lang anhaltend, oft im Winter oder Frühjahr, mit Infloreszenzen in Rispen oder Trugdolden. Der Kalanchoe blossfeldiana, der bekannteste, ist besonders für seine kleinen Blüten in dichten Büscheln geschätzt, während der Kalanchoe thyrsiflora einen hohen Blütenstand mit gelblichen, urnenförmigen Blüten entwickelt.

Zu beachten ist, dass das Flammende Käthchen kurze Tage benötigt, um zu blühen, weshalb es in unseren Wohnräumen eher im Winter blüht. Gärtnereien setzen die Pflanzen jedoch künstlich kurzen Tagen aus, um das ganze Jahr über blühende Pflanzen anbieten zu können.

Nach der Blüte ist die Fruchtbildung relativ unscheinbar. Die Früchte sind Kapseln, die sehr feine Samen enthalten, die durch Wind oder Wasser verbreitet werden. Dennoch werden die meisten Kalanchoen hauptsächlich durch Stecklinge oder durch Keimlinge vermehrt, die sich auf ihren Blättern entwickeln, wie es bei den Arten der Untergattung Bryophyllum der Fall ist (siehe oben), was ihre schnelle Ausbreitung in der Natur und in Kultur erleichtert.

Achtung!: Alle Kalanchoen sind giftig, insbesondere für Tiere. Sie können Vergiftungen verursachen, die das Nerven- und Muskelsystem beeinträchtigen. Die verantwortlichen Substanzen, sogenannte Bufadienolide, gehören zur gleichen Familie wie die Cardenolide, steroidale Verbindungen mit herzstärkender Wirkung.

Wann und wie pflanzt man eine Kalanchoë im Topf?

Wann sollte man einen Kaktus pflanzen?

Der beste Zeitpunkt, um einen Kaktus zu pflanzen, ist im Frühjahr, wenn die Pflanze in ihre aktive Wachstumsphase eintritt. Es ist auch möglich, ihn im Sommer zu pflanzen, aber man sollte Perioden mit extremer Hitze vermeiden, die die Pflanze direkt nach dem Umtopfen stressen könnten.

Wo sollte man einen Kaktus aufstellen?

Der Kaktus ist eine lichtliebende Pflanze. Er sollte an einem hellen Standort platziert werden, idealerweise in der Nähe eines nach Süden oder Westen ausgerichteten Fensters. Allerdings kann während des Sommers die direkte Exposition gegenüber den Sonnenstrahlen zur Mittagszeit die Blätter verbrennen, besonders bei Arten mit flaumigem Laub wie Kalanchoe tomentosa. Im Winter ist eine direktere Exposition empfehlenswert, um den Lichtmangel auszugleichen.

Was die Temperatur betrifft, schätzt der Kaktus eine Umgebung zwischen 15 und 25 °C. Er kann kurzzeitig niedrigere Temperaturen (bis zu 10 °C) vertragen, aber darunter verlangsamt sich sein Wachstum stark und er könnte Schaden nehmen. Er ist sehr frostempfindlich, weshalb er in Regionen mit kalten Wintern als Zimmerpflanze kultiviert wird.

Die Luftfeuchtigkeit sollte moderat sein. Eine zu feuchte Umgebung begünstigt die Entwicklung von Pilzkrankheiten und Wurzelfäule. Es ist besser, den Topf nicht im Badezimmer oder in der Nähe eines Luftbefeuchters zu platzieren.

Kalanchoe blossfeldiana mit gelben Blüten im Topf

Ein heller und warmer Ort genügt, um Kakteen glücklich zu machen

Welchen Topf wählen?

Der Topf sollte folgende Eigenschaften haben:

  • Löcher im Boden für eine gute Drainage und um Wasseransammlungen zu vermeiden.
  • Mit einem etwas größeren Durchmesser als der Wurzelballen (etwa 2 bis 3 cm mehr), da ein zu großer Topf zu viel Feuchtigkeit speichert.
  • Am besten aus Terrakotta, da dieses poröse Material die Verdunstung von Wasser fördert und das Risiko von Fäulnis verringert. Ein Plastiktopf ist auch möglich, erfordert jedoch mehr Aufmerksamkeit beim Gießen.

Welches Substrat verwenden?

Der Kaktus benötigt ein gut drainierendes Substrat. Eine ideale Mischung wäre:

  • 2/3 Kakteenerde oder eine aufgelockerte Universalerde.
  • 1/3 grober Sand oder Perlite, um die Drainage weiter zu verbessern.
  • Einige Tonkugeln oder Kieselsteine am Topfboden, um Staunässe zu vermeiden.

Wie pflanzt man einen Kaktus im Topf?

  1. Den Topf mit dem Substrat füllen: Die Blumenerde einfüllen und genug Platz für den Wurzelballen lassen.
  2. Die Pflanze vorsichtig austopfen: Den Originaltopf leicht klopfen, um die Wurzeln zu lösen, ohne sie zu brechen. Falls sie zu eng sind, sie leicht mit den Fingern entwirren.
  3. Den Kaktus in die Mitte des neuen Topfes setzen: Die Höhe so anpassen, dass die Basis der Blätter knapp über dem Substrat bleibt.
  4. Mit Blumenerde auffüllen: Den Bereich um den Wurzelballen füllen, ohne zu fest zu drücken, damit die Luft zirkulieren kann.
  5. Leicht gießen: Das Substrat mit einer Gießkanne mit feinem Auslauf befeuchten, ohne die Erde zu durchnässen. Das erste Gießen sollte moderat sein, da sich die Wurzeln an ihre neue Umgebung anpassen müssen.
  6. Die Pflanze an ihren endgültigen Standort stellen: An einen hellen Ort, aber ohne intensive direkte Sonneneinstrahlung in den ersten Tagen.

Das Umtopfen des Kaktus

Ein Kaktus sollte alle 2 bis 3 Jahre umgetopft werden, im Frühjahr, wenn seine Wurzeln den Topf vollständig ausfüllen oder die Pflanze weniger kräftig erscheint. Der Vorgang ähnelt der Erstbepflanzung, wobei darauf zu achten ist, einen etwas größeren Topf und frisches Substrat zu wählen. Wenn die Pflanze zu groß und unausgeglichen wird, ist dies auch eine Gelegenheit, sie leicht zu schneiden, um ihr eine harmonische Form zurückzugeben.

Anbau und Pflege von Kalanchoe

Kalanchoes sind pflegeleichte Pflanzen, solange ihre spezifischen Bedürfnisse in Bezug auf Bewässerung, Düngung und Exposition erfüllt werden. Ihre sukkulente Natur ermöglicht es ihnen, gelegentliches Gießen zu überstehen, doch einige Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig, um sie gesund zu halten und ihre Blüte zu verlängern.

Bewässerung: Die richtige Balance finden

Der Kalanchoe benötigt mäßiges Gießen, da seine fleischigen Blätter Wasser speichern. Die goldene Regel ist, das Substrat tiefgründig austrocknen zu lassen zwischen den Wassergaben. In der Wachstumsphase (Frühling-Sommer) reicht ein Gießen alle 10 bis 15 Tage, während im Winter auf einmal monatlich reduziert werden kann.

Das Gießen sollte stets an der Basis der Pflanze erfolgen, wobei die Blätter nicht benetzt werden sollten, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Staunässe ist der Feind des Kalanchoes: Die Untersetzer sollten nach jedem Gießen geleert werden und niemals sollte Wasser im Topf stehen bleiben. Im Zweifelsfall ist weniger Gießen besser als zu viel.

Düngung: Wachstum und Blüte fördern

Um die Blüte und das Wachstum anzuregen, ist eine leichte Düngergabe empfehlenswert. Während des Frühlings und Sommers kann ein Flüssigdünger für Blühpflanzen (in diesem Fall halb dosiert) oder Kakteen alle 3 bis 4 Wochen hinzugefügt werden. Im Herbst und Winter sollte die Düngung eingestellt werden, damit die Pflanze in die Ruhephase eintreten kann.

Achtung, zu viel Dünger kann der Pflanze schaden! Daher ist es besser, einen stickstoffarmen (N), aber phosphor- (P) und kaliumreichen (K) Dünger zu verwenden, um eine schöne Blüte zu unterstützen.

Schnitt: Ein optionaler, aber manchmal nützlicher Schritt

Ein Schnitt ist für einen Kalanchoe nicht zwingend notwendig, aber er kann vorteilhaft sein, um eine neue Blüte anzuregen und eine kompakte Form zu erhalten. Nach der Blüte können Sie die verblühten Blütenstände abschneiden, um zu verhindern, dass die Pflanze unnötig Energie in die Bildung von Samen steckt.

Wenn die Pflanze zu groß wird oder an der Basis verkahlt, können Sie die Triebspitzen kürzen, um die Verzweigung zu fördern und einen dichteren Wuchs zu erzielen. Einige Arten wie Kalanchoe tomentosa oder Kalanchoe beharensis haben von Natur aus einen buschigen Wuchs und benötigen keinen regelmäßigen Schnitt.

Vorsichtsmaßnahmen zur Problemvermeidung

  • Achtung vor zu viel Feuchtigkeit: Dies ist die Haupttodesursache bei Kalanchoes. Ein zu nasses Substrat kann zu Wurzelfäule und Pilzkrankheiten führen.
  • Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung: Zu viel direkte Sonne im Sommer kann zu Blattverbrennungen führen, besonders bei Sorten mit flaumigem Laub wie Kalanchoe tomentosa.
  • Schützen Sie vor Zugluft und Kälte: Temperaturen unter 10 °C können das Wachstum stark verlangsamen und zu einer Gelbfärbung der Blätter führen.
Umtopfen eines Kalanchoes

Der klassische Kalanchoe ist eine pflegeleichte Pflanze, ideal für Anfänger

Mögliche Parasiten und Krankheiten beim Kalanchoe

Die häufigsten Parasiten

  • Die Schmierläuse : Diese kleinen, weißen und watteartigen Parasiten haften sich an die Stängel und die Unterseite der Blätter, ernähren sich vom Pflanzensaft und schwächen die Pflanze. Sie treten oft bei zu trockener Luft auf. Um sie zu entfernen, kann man sie manuell mit einem in 70° Alkohol getränkten Wattebausch abwischen oder eine Lösung aus Schmierseife und Wasser sprühen.
  • Die Blattläuse : Weniger häufig, befallen sie junge Triebe und Blütenknospen, verformen sie und verhindern die Blüte. Ein starker Wasserstrahl oder eine Behandlung mit Schmierseife reicht meist aus, um sie zu beseitigen.
  • Die Spinnmilben : Diese mikroskopisch kleinen Milben vermehren sich bei heißem und trockenem Wetter und hinterlassen ein graues Blattwerk und manchmal feine Gespinste. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und das Besprühen der Blätter mit Wasser (ohne Übermaß) kann ihr Auftreten begrenzen. Bei Befall ist eine Behandlung mit Brennnesseljauche oder Schmierseife wirksam.

Häufige Krankheiten

  • Wurzelfäule : Dies ist das häufigste Problem, verursacht durch übermäßiges Gießen oder schlechte Drainage. Die Blätter werden weich, vergilben und fallen schließlich ab. Die einzige Lösung besteht darin, das Gießen einzustellen, die Pflanze in ein trockenes und gut drainiertes Substrat umzutopfen und gegebenenfalls die betroffenen Wurzeln abzuschneiden.
  • Mehltau : Diese Pilzkrankheit äußert sich durch einen weißen, mehligen Belag auf den Blättern, verursacht durch übermäßige Feuchtigkeit und mangelnde Belüftung. Die Pflanze sollte isoliert und mit einem natürlichen Fungizid wie verdünnter Milch behandelt werden.
  • Blattflecken : Sie können durch Pilze oder Bakterien verursacht werden, oft in Verbindung mit Wasserspritzern auf dem Blattwerk. Vermeiden Sie das Gießen von oben und entfernen Sie betroffene Blätter.

Durch gute Belüftung, Vermeidung von übermäßiger Feuchtigkeit und regelmäßige Kontrolle des Zustands der Blätter kann das Risiko von Parasitenbefall und Krankheiten bei Kalanchoen erheblich reduziert werden.

Wie kann man Kalanchoen vermehren?

Kalanchoes lassen sich leicht vermehren und bieten verschiedene Methoden, um neue Pflanzen zu gewinnen. Je nach Art kann man Stecklinge von Stängeln oder Blättern verwenden, Ablehnung teilen oder sich die Eigenschaft bestimmter Sorten wie Kalanchoe daigremontiana zunutze machen, die sich über Keimlinge vermehren.

Stängelstecklinge: Die einfachste und effektivste Methode

Die Stecklingsvermehrung ist die am häufigsten verwendete Technik zur Vermehrung von Kalanchoes, insbesondere bei Arten wie Kalanchoe blossfeldiana, Kalanchoe tomentosa oder Kalanchoe beharensis.

  1. Steckling schneiden: Wählen Sie einen gesunden, nicht blühenden Stängel und schneiden Sie ein 5 bis 10 cm langes Segment mit einer sauberen und scharfen Gartenschere ab.
  2. Trocknen lassen: Lassen Sie den Steckling während 24 bis 48 Stunden an einem trockenen und schattigen Ort „trocknen“. Dieser Schritt ist unerlässlich, um Fäulnis nach dem Einpflanzen zu vermeiden.
  3. Steckling einpflanzen: Füllen Sie einen kleinen Topf mit einem leichten und drainierenden Substrat (Mischung aus Kakteenerde und Perlit/Sand) und setzen Sie den Steckling leicht in die Erde ein.
  4. Leicht gießen: Befeuchten Sie den Boden leicht, ohne ihn zu durchnässen. In den ersten Wochen sollte die Pflanze an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort stehen.
  5. Bewurzelung beobachten: Innerhalb von 2 bis 3 Wochen sollten Wurzeln erscheinen. Sobald der Kalanchoe gut bewurzelt ist, kann er wie eine erwachsene Pflanze behandelt werden.

Blattstecklinge: Eine langsamere, aber interessante Methode

Einige Arten wie Kalanchoe tomentosa oder Kalanchoe thyrsiflora können durch Blattstecklinge vermehrt werden. Dazu einfach ein gesundes Blatt abtrennen, einige Tage trocknen lassen und dann auf ein leicht feuchtes, drainierendes Substrat legen. Nach einigen Wochen bilden sich kleine Wurzeln und eine neue Rosette an der Basis des Blattes.

Teilung von Ablehnung: Für Arten, die Drageonen bilden

Einige Sorten wie Kalanchoe thyrsiflora bilden Ablehnung an der Basis der Mutterpflanze. Diese können vorsichtig getrennt und einzeln eingepflanzt werden.

  1. Die Mutterpflanze vorsichtig ausgraben und Ablehnung mit bereits vorhandenen Wurzeln identifizieren.
  2. Den Ablehnung mit einem sterilisierten Messer sauber abtrennen.
  3. In ein drainierendes Substrat einpflanzen und leicht gießen.

Vermehrung durch Keimlinge: Eine Besonderheit der Bryophyllum

Arten, die früher der Gattung Bryophyllum (heute ein Untergattung) zugeordnet wurden, wie Kalanchoe daigremontiana oder Kalanchoe pinnata, vermehren sich selbstständig durch kleine Keimlinge, die an den Blatträndern wachsen. Diese Mini-Pflanzen fallen natürlich ab und bewurzeln sich selbst im Boden. Um die Vermehrung zu beschleunigen, können diese Keimlinge aufgenommen und direkt in einen Topf mit leichtem Substrat eingepflanzt werden.

Keimling von Kalanchoe daigremontiana und Kalanchoe-Steckling

Links: Die jungen Keimlinge von Kalanchoe daigremontiana fallen auf das Substrat und bewurzeln sich. Rechts: Ein frisch bewurzelter Kalanchoe-Steckling.

Wie kann man eine Kalanchoé in unseren Innenräumen in Szene setzen?

Kalanchoes passen sich problemlos vielen Einrichtungsstilen an. Zudem machen ihre Anpassungsfähigkeit an helle Umgebungen und ihre pflegeleichte Natur sie zu idealen Pflanzen für Wohnzimmer, Schlafzimmer oder sogar Büros.

In welcher Art von Räumen fühlen sich Kalanchoes wohl?

  • Moderner und minimalistischer Stil: Mit ihren skulpturalen Formen und leuchtenden Farben harmonieren Kalanchoes hervorragend mit puristischen Einrichtungen mit geraden Linien und neutralen Tönen. Ein Kalanchoe thyrsiflora mit seinen breiten Blättern und roten Rändern wirkt perfekt auf einem hellen Holzregal oder einem weißen Schreibtisch.
  • Boheme- und Natur-Ambiente: Für ein gemütliches Interieur mit rohen Materialien (Rattan, Holz, Leinen) schaffen Kalanchoes, insbesondere Kalanchoe beharensis, mit ihrem samtigen Laub und ungewöhnlichen Formen eine schöne Harmonie. Auf einem Holztisch platziert oder in Makramee aufgehängt, betonen sie den natürlichen und entspannten Charakter der Deko.
  • Vintage- oder Industrie-Deko: In einem Retro- oder Industrie-inspirierten Interieur verleiht ein Kalanchoe in gealterten Töpfen aus Terrakotta oder patiniertem Metall eine pflanzliche Note, während die rohe Ästhetik erhalten bleibt. Ein Kalanchoe tomentosa mit seinem flaumigen Laub und schokoladenbraunen Rändern kommt auf einem Metallregal oder einem dunklen Holzsideboard besonders gut zur Geltung.
  • Tropisches oder exotisches Ambiente: Die Kombination eines Kalanchoes mit anderen Pflanzen wie Monstera, Palmen oder Philodendren ermöglicht die Gestaltung eines Mini-Dschungels im Innenraum. Sorten wie Kalanchoe marmorata mit marmorierten Blättern oder Kalanchoe oricula mit kompaktem Wuchs fügen sich perfekt in eine üppige Pflanzendekoration ein. Kalanchoes lassen sich auch gut mit Pflanzen kombinieren, die ähnliche Pflege benötigen: Agaven, Haworthien, Aloen, Crassulas…

Welcher Topf unterstreicht ihre Wirkung am besten?

Die Wahl des Topfes beeinflusst die Ästhetik des Kalanchoes stark. Je nach gewünschtem Stil:

  • Aus roher Terrakotta: Ideal für einen authentischen und natürlichen Effekt. Dieses Material unterstreicht die Schönheit der Kalanchoes und reguliert gleichzeitig die Substratfeuchtigkeit. Perfekt für boheme oder mediterrane Einrichtungen.
  • Aus farbiger oder texturierter Keramik: Um einen modernen oder poppigen Raum zu beleben, betont ein Topf in leuchtenden Farben (Gelb, Rot, Blau) oder mit grafischen Mustern die Schönheit der farbenfrohen Blüten des Kalanchoe blossfeldiana.
  • Aus Silber-Weide oder Naturfaser: Für einen gemütlichen und warmen Effekt verleiht ein Übertopf aus Rattan oder Wasserhyazinthe eine boheme Note, ideal für Kalanchoes mit weichen Formen wie Kalanchoe tomentosa.

Kalanchoe-Arrangement im Topf mit anderen Kakteen

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