Wie kultiviert man einen Orangenbaum im Freiland oder im Topf?

Wie kultiviert man einen Orangenbaum im Freiland oder im Topf?

Pflanzung, Pflege, Krankheits- und Parasitenbekämpfung... alles Wissenswerte über den Anbau von Orangenbäumen

Inhaltsverzeichnis

Erstellt der Freitag, 4. Juli 2025  durch Pascale 6 min.

Der Orangenbaum (Citrus sinensis), auch Süßorange genannt, gehört zur Familie der Rutaceae. Er entstand aus alten Hybridisierungen zwischen Mittelmeer-Mandarinen und Pampelmusen, die ursprünglich aus Südostasien stammen. Eng verbunden mit der Süße und der warmen Farbe seiner Früchte, hat der Orangenbaum die Welt über die Seidenstraße, Eroberungen und Kolonialisierung bereist. Seit Jahrhunderten im Mittelmeerraum im Freiland angebaut, hat er seinen Platz in Obstgärten oder privaten Gärten gefunden. Anderswo ist der Anbau in großen Kübeln notwendig.

Entdecken Sie alle unsere Tipps, um einen Orangenbaum im Freiland oder im Kübel zu pflanzen, zu kultivieren und zu pflegen, um schöne Ernten zu erzielen.

Schwierigkeit

Welche Orangensorte soll man wählen?

Man unterscheidet drei Arten von Orangen, die jeweils für einen spezifischen Verwendungszweck geeignet sind:

  • Navel-Orangen mit großen, kernlosen, saftigen und aromatischen Früchten. Die Sorte ’Washington’ ist sicherlich die bekannteste.
  • Saftorangen.
  • Blutorangen mit einem mehr oder weniger ausgeprägten roten Kern, je nach Kultivar.

Wenn der Orangenbaum wegen seines glänzenden Laubs und seiner stark duftenden Blüte geschätzt wird, gibt es auch Orangenbäume mit Zierfrüchten. So ist der Orangenbaum ‘Corrugata’, das Ergebnis einer Hybridisierung zwischen der Hybride Orange und der Hybride Orange, durch seine Orangen mit gewellter Schale dekorativ.

Pflanzung und Pflege des Orangenbaums

Der erstaunliche Orangenbaum ‘Corrugata’

Die im Handel erhältlichen Orangenbäume sind meist auf Unterlagen wie den Hybride Orange oder Bitterorange (Citrus aurantium) oder den Dreiblättrigen Orangenbaum (Poncirus trifoliata) gepfropft. Diese Unterlagen verleihen ihm eine höhere Rustikalität, eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und eine Anpassung an verschiedene Bodentypen.

Pflanzung von Orangenbäumen im Freiland: Wo, wann und wie?

Der Orangenbaum ist nur wenig rustikal und zeigt sich relativ widerstandsfähig bis zu -5 bis -7 °C. Daher wird er im Freiland in einem großen Teil der mediterranen Küstenregion mit milden und warmen Wintern angebaut, aber er passt sich auch perfekt für eine Kübelkultur an.

Wo pflanzen?

Es ist unbedingt erforderlich, einen sonnigen, aber nicht zu heißen Standort zu wählen, der vor Wind und kalten Zugluft geschützt ist. Da er keine salzhaltige Meeresluft verträgt, eignen sich Gärten in Meeresnähe kaum für ihn.

Er gedeiht zudem in einem lockeren, gut durchlässigen und frischen Boden, reich an Humus. Er fürchtet besonders tonhaltige oder schlecht drainierte Böden, die im Winter Feuchtigkeit speichern. Ebenso meidet er zu kalkhaltige oder zu saure Böden.

Im Freiland kommt der Orangenbaum mit guter Gartenerde zurecht, die mit Kompost angereichert und mit Sand oder Puzzolan versetzt wird, um die Drainage zu gewährleisten.

wie kultiviert man einen Orangenbaum im Freiland?

Der Orangenbaum liebt nährstoffreiche, durchlässige und frische Böden

Wann pflanzen?

Eine Pflanzung im Frühling, zwischen April und Mai, ist zu bevorzugen. Außerhalb von Frost- oder Trockenperioden.

Wie pflanzen?

  • Graben Sie ein Loch, das zwei- bis dreimal so breit ist wie der Wurzelballen.
  • Sorgen Sie für eine gute Drainage, indem Sie Kies oder Blähton auf den Grund des Lochs geben.
  • Tauchen Sie den Wurzelballen in einen Eimer Wasser, um ihn zu rehydrieren.
  • Verbessern Sie den Boden mit Kompost oder reifem Mist, gemischt mit der ausgehobenen Erde.
  • Setzen Sie den Wurzelballen auf Bodenniveau, ohne die Pfropfstelle zu vergraben.
  • Füllen Sie das Loch, drücken Sie leicht an, um Luftblasen zu vermeiden, und gießen Sie reichlich, um den Wurzelkontakt zu gewährleisten.
  • Mulchen Sie mit organischem Mulch.

Die Pflanzung im Topf: wo, wann und wie?

In Regionen mit kälteren Wintern sollte der Orangenbaum im Topf oder Kübel gepflanzt werden. So findet er seinen Platz auf einem Balkon oder einer Terrasse, in einem Hof oder einem Patio, morgens sonnig und während der heißesten Stunden teilweise schattig. Windige Standorte sollten vermieden werden. Im Winter zieht er in einen Wintergarten, ein kühles Gewächshaus oder einen Wintergarten um.

Welcher Topf und welches Substrat sind die richtige Wahl?

Es sollte ein durchlässiger Topf gewählt werden, weder zu groß noch zu klein, nur leicht größer als der Wurzelballen. Um die Drainage zu verbessern, legen Sie eine Schicht aus Tonscherben oder grobem Kies auf den Topfboden.

Das Substrat besteht aus 1/3 Gartenerde, 1/3 spezieller Zitrusfrüchte-Blumenerde, 1/3 grobem Sand, dem gut verrotteter Kompost hinzugefügt wird.

Wann sollte man im Topf pflanzen?

Idealerweise erfolgt die Pflanzung von März bis Mai, um Frost zu vermeiden, da der Orangenbaum dann direkt ins Freie gestellt werden kann.

Orangenbaum im Topf kultivieren

Die Kultivierung eines Orangenbaums im Topf ist anspruchsvoll, aber durchaus möglich

Wie pflanzt oder topft man einen Orangenbaum um?

  • Nach der Wahl eines durchlässigen Topfes legen Sie die Drainageschicht (grobe Kiesel, Tonscherben) auf den Boden.
  • Tauch den Wurzelballen in einen Eimer, um ihn zu rehydrieren.
  • Füllen Sie den Topf zur Hälfte mit dem Substrat.
  • Lösen Sie leicht die Wurzeln des Wurzelballens.
  • Platzieren Sie den Wurzelballen etwa 2 cm vom Rand entfernt, achten Sie darauf, die Pfropfstelle nicht zu vergraben.
  • Füllen Sie den Topf mit dem restlichen Substrat und drücken Sie vorsichtig an.
  • Gießen Sie reichlich, um den Wurzelballen gut zu durchfeuchten.
  • Legen Sie eine organische Mulchschicht um den Fuß Ihres Orangenbaums.

Welche Pflege braucht ein Orangenbaum?

Wie der Zitronenbaum und der Grapefruitbaum gehört der Orangenbaum zu den Zitrusfrüchten, die viel Wasser und Dünger benötigen. Daher ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich, um eine gute Fruchtbildung zu gewährleisten.

Die Bewässerung des Orangenbaums

Im Freiland sollte ein Orangenbaum im Frühling und Sommer regelmäßig, aber nicht übermäßig gegossen werden. Lassen Sie die Oberfläche zwischen den Wassergaben immer etwas austrocknen. Im Winter reichen die natürlichen Niederschläge meist aus.

In Topfkultur ist ein Orangenbaum anspruchsvoller. Zwischen März und Oktober erfolgt die Bewässerung 3- bis 7-mal pro Woche, je nach Temperatur. Im Hochsommer ist tägliches Gießen empfehlenswert, besonders bei großer Hitze. Im Winter reicht eine wöchentliche Bewässerung aus. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, und leeren Sie den Untersetzer oder Übertopf.

Verwenden Sie zum Gießen kalkfreies Wasser mit Raumtemperatur. Regenwasser ist ideal.

Die Düngung des Orangenbaums

Für Orangenbäume im Freiland kann im Frühling und Herbst Kompost zugeführt werden.

In Topfkultur ist die Düngung besonders wichtig, da das Substrat schnell erschöpft ist. Von März bis Oktober sollte alle drei Wochen ein flüssiger Spezialdünger für Zitrusfrüchte verabreicht werden oder alle sechs Monate ein Langzeitdünger für Zitrusfrüchte.

Der Schnitt des Orangenbaums

Im Frühling können Sie mit einer Schere oder einem Gartenschere einen leichten Schnitt der neuen Triebe vornehmen, um die schöne runde Form zu erhalten und die Blüte sowie Fruchtbildung zu fördern. Nutzen Sie die Gelegenheit, um abgestorbenes Holz, schlecht platzierte oder beschädigte Zweige sowie Wassertriebe zu entfernen.

Das Umtopfen des Orangenbaums

Das Umtopfen erfolgt etwa alle 2 bis 3 Jahre, zwischen April und Juni oder am Ende des Sommers für ältere Bäume. Wenn der Orangenbaum aufgrund seiner Größe nicht mehr umgetopft werden kann, genügt ein Austausch der oberen 10 cm Substrat.

Der Winterschutz

Im Freiland vertragen Orangenbäume kurzzeitig Temperaturen bis zu -7 °C. Sie bleiben jedoch sehr frostempfindlich. Daher ist es in Regionen mit Grenzerträgen ratsam, einen Überwinterungsschleier zu verwenden und den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Laub zu mulchen.

Topfpflanzen sollten in einem hellen, unbeheizten Raum (5 bis 10 °C) wie einem Wintergarten, Gewächshaus oder einer Veranda überwintert werden.

Die Bekämpfung von Krankheiten und Parasiten

Die Schildläuse und die Blattläuse sind relativ häufig auf Orangenbäumen, sowohl im Freiland als auch im Topf. Eine Lösung aus Schmierseife (5 Esslöffel auf einen Liter Wasser) ist eine wirksame und natürliche Behandlung. Diese sollte bei Bedarf wöchentlich wiederholt werden. Die Roten Spinnen können sich ebenfalls auf dem Laub des Orangenbaums ansiedeln. Das Besprühen oder das Abbrausen des Laubs kann ihre Präsenz reduzieren.

Bei den Krankheiten kann sich der Rußtau aufgrund des Befalls durch Schildläuse oder Blattläuse entwickeln. Es ist wichtig, diese Schädlinge zu bekämpfen, um das Auftreten dieses schwarzen Belags zu verhindern, der die Photosynthese blockiert. Andere Pilzkrankheiten können auftreten, oft wenn die Kulturbedingungen nicht optimal sind.

Mehr erfahren: Orangenbaum: Wie erkennt und behandelt man Krankheiten und Parasiten?

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