
Wie kultiviert man Erdnüsse, um Erdnüsse zu ernten?
Tipps zum Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten von Erdnüssen
Inhaltsverzeichnis
Wer an Erdnüsse denkt, denkt an gesellige Abende mit Freunden oder einen schnellen Snack beim Spiel. Doch hinter diesen kleinen, knackigen Samen verbirgt sich eine erstaunliche, robuste… und wirklich sympathische Pflanze für den Garten! Ja, die Erdnuss (Arachis hypogaea), weit davon entfernt, nur für warme und ferne Länder reserviert zu sein, kann auch in unseren Hobbygärten ihren Platz finden, vorausgesetzt, man beachtet einige Anbau- und Pflegemaßnahmen. Es ist sogar eine erstaunliche Pflanze, die in der Luft blüht, bevor sie ihre Früchte in den Boden eingräbt. Eine Pflanze, die am Ende ihr Gewicht in Erdnüssen wert ist!
Entdecken Sie, wie man Erdnüsse sät, pflegt und erntet, diese merkwürdige Hülsenfrucht, die je nach Region im Freiland oder im Topf angebaut werden kann.
Was genau ist die Erdnuss?
Hobbygärtner mit einem Faible für botanische Kuriositäten werden von dieser ungewöhnlichen Pflanze, der Erdnuss (Arachis hypogaea), magisch angezogen. Es handelt sich um eine einjährige oder mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Fabaceae (ehemals Hülsenfrüchtler), die ursprünglich aus Südamerika, genauer gesagt aus Mexiko, stammt. Trotz ihres exotischen Aussehens und ihrer weiten Verbreitung in Afrika kann die Erdnuss, die für ihre ölhaltigen Samen geschätzt wird, auch in unseren Breiten problemlos angebaut werden.
Je nach Sorte bildet die Erdnuss einen buschigen Wuchs von 30 bis 70 cm Höhe, mit kriechendem und wolkigem Wuchs. Das gefiederte Laub ist in 4 bis 6 eiförmige Fiederblättchen unterteilt. Die Blüte der Erdnuss, die von Mai bis August dauert, ist typisch für Fabaceae, also schmetterlingsblütig, und leuchtend gelb bis orange.

Laub und Blüten der Erdnuss
Bis hierher nichts Besonderes bei der Erdnuss. Doch die Tatsache, dass die Erdnuss eine geokarpe Pflanze ist, macht sie zu einer außergewöhnlichen Pflanze. Tatsächlich werden die Früchte der Erdnuss unterirdisch gebildet. Und das Vergraben geschieht völlig natürlich. Konkret bedeutet das: Nach der Bestäubung welken die Blüten und entwickeln einen Gynophor oder Pseudostängel, der sich unter dem befruchteten Eierstock in Richtung Boden ausstreckt. Dann entwickeln sich in etwa 5 cm Tiefe längliche Schoten mit einer faserigen Schale, die die ölhaltigen Samen enthalten – unsere berühmten Erdnüsse, die zur Aperitivo-Zeit so beliebt sind.
Es ist erwähnenswert, dass die Erdnuss eine gute Gefährtin im Garten und eine hervorragende Gründüngung ist, da sie – wie alle Fabaceae – die Fähigkeit hat, atmosphärischen Stickstoff zu binden und an den Boden abzugeben.
Wo, wann und wie Erdnusssamen säen?
Die Erdnuss ist eine subtropische krautige Pflanze, die Wärme benötigt. Zum Keimen brauchen die Samen eine Temperatur zwischen 22 und 25 °C, daher erfolgt die Aussaat im Haus.
Wann Erdnusssamen säen?
Die Aussaat von Erdnusssamen erfolgt im März an einem warmen, hellen und warmen Ort, wie einem Wintergarten, hinter einem Fenster oder in einem Gewächshaus, wenn die Temperatur dort hoch genug ist. Diese Aussaat kann bis Mai fortgesetzt werden. Die Samen keimen etwa 8 bis 10 Tage nach der Aussaat.
Wie sät man sie?
Um die Keimung zu fördern, ist es wichtig, die Samen aus ihrer faserigen Schale zu lösen und gegebenenfalls die rötliche Haut, die sie umgibt, zu entfernen. Anschließend lassen Sie die Samen über Nacht in warmem Wasser einweichen.
- Füllen Sie Becher mit Aussaaterde
- Die Erdnusssamen etwa 2 cm tief einsetzen (je nach Größe Ihrer Becher können Sie 2 bis 3 Samen pro Behälter verwenden). Idealerweise können Sie biologisch abbaubare Becher verwenden, um das spätere Umpflanzen zu erleichtern
- Mit einer dünnen Schicht Blumenerde bedecken und ganz leicht mit den Fingerspitzen andrücken
- Mit einer Sprühflasche gießen.
Während der gesamten Keimdauer sollte das Substrat feucht, aber nicht zu nass gehalten werden. Gießen Sie daher regelmäßig mit einer Sprühflasche, aber vermeiden Sie es, das Substrat zu durchnässen.
Sobald die ersten Blätter erscheinen, stellen Sie die Becher an einen hellen Ort und gießen Sie, indem Sie das Substrat zwischenzeitlich austrocknen lassen. Sobald die Frostgefahr endgültig vorbei ist, können die Keimlinge ins Freiland umgepflanzt werden.
Wo, wann und wie pflanzt man die Erdnuss?
Die von Ihnen selbst im Haus ausgesäten oder als Becher gekauften Erdnusspflanzen werden entweder direkt in die Erde in Regionen mit langen, heißen Sommern oder anderswo in Töpfen gepflanzt. Diese Pflanzung erfolgt Mitte Mai.
Der Anbau von Erdnüssen im Freiland
Da die Ernte der Erdnüsse zwischen September und Oktober, manchmal sogar November stattfindet, ist der Anbau im Freiland nur in Regionen mit mildem Klima und langen, sehr heißen Sommern möglich. Die Erdnuss ist nämlich bereits ab 0 °C frostempfindlich.
Die Erdnuss ist anspruchslos, benötigt jedoch einen lockeren, tiefgründigen, fruchtbaren und gut durchlässigen Boden. Bei der Pflanzung wird eine Kompostgabe empfohlen. Zudem ist es wichtig, den sonnigsten und vor kalten Winden geschützten Platz im Garten zu wählen.
Die Erdnusspflanzen werden mit einem Abstand von 30 cm in alle Richtungen verpflanzt. Diese Verpflanzung erfolgt vorsichtig, da die Pflanzen empfindlich sind. Achten Sie darauf, die Blätter nicht zu vergraben.

Junger Erdnuss-Keimling
Der Anbau von Erdnüssen im Topf
In Regionen mit weniger beständigen und weniger heißen Sommern wird die Pflanzung im Topf empfohlen. Wählen Sie einen ausreichend breiten Topf mit mindestens 30 cm Durchmesser, damit sich die Gynophoren entwickeln können. Dieser Topf sollte mit einem lockeren und nährstoffreichen Substrat gefüllt sein, bestehend aus einer Mischung von Blumenerde, etwas Sand und Gartenerde. Vergessen Sie nicht die Blähtonkugeln, Kies oder Lavagestein am Topfboden, um die Drainage zu gewährleisten.
Dieser Topf wird draußen an einem sonnigen und geschützten Platz aufgestellt, sobald die Temperaturen es zulassen.
Welche Pflege ist notwendig, um Erdnüsse zu erhalten?
Die Pflege ist regelmäßig, aber einfach durchzuführen:
- Regelmäßig, aber nicht zu viel gießen, bis die Früchte eingegraben sind. Danach das Gießen bis zur Ernte einstellen.
- Die Pflanzen anhäufeln, wenn sie 20 cm hoch sind. Wenn Erdnüsse im Topf angebaut werden, reicht es aus, etwas Erde auf das Substrat zu geben.
- Regelmäßig hacken, bis die Früchte eingegraben sind.
- Mulchen, aber erst, wenn die Gynophoren den Boden erreicht haben.
- Eine Düngung ist nicht notwendig.
Sobald die Temperaturen sinken, müssen Erdnüsse im Topf warm ins Haus geholt werden, da schon der geringste Frost für sie tödlich sein kann. Erdnüsse sollten an einem hellen, gut belüfteten Ort stehen. Denn im Innenbereich können Erdnüsse empfindlich auf Milben reagieren. Im Freiland sind es die Wühlmäuse, vor denen man sich in Acht nehmen muss. Wenn Ihr Grundstück von diesen kleinen Nagetieren bewohnt wird, ist es ratsam, ein etwa zehn Zentimeter tiefes Drahtgitter um die Pflanzen zu vergraben. Erdnüsse sind auch anfällig für Pilzkrankheiten, allerdings nur, wenn der Boden zu feucht und schlecht drainiert ist.
Die Ernte und Lagerung von Erdnüssen
Die Ernte erfolgt, sobald das Laub verwelkt ist, also zwischen September und November, je nach Aussaatdatum und Wärme. Erdnüsse, die im Topf angebaut werden, sind deutlich weniger ertragreich. Im Freiland werden Erdnüsse mit einer Grabegabel geerntet. Die braunen und runzligen Schoten sollten bei trockenem Wetter eine Tag lang auf dem Boden nachtrocknen.

Die Ernte von Erdnüssen
Anschließend lassen Sie die Samen 3 bis 4 Tage trocknen. Dieses Trocknen kann auch während 10 Minuten im warmen Ofen erfolgen. Sie lassen sich bis zu 6 Monate in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
- Abonnieren Sie
- Inhaltsverzeichnis

Kommentare