Die besten Sträucher für ozeanisches Klima und Küstenregionen

Die Herausforderungen von Gärten in ozeanischem Klima und Küstennähe

Das ozeanische Klima bietet weniger kontrastreiche Jahreszeiten als im Landesinneren. Die Winter sind feucht, bleiben aber relativ mild (in den letzten Jahren gab es selten Temperaturen unter -10°C). Die Sommer sind warm, aber in der Regel nicht so heiß wie an der Mittelmeerküste. Durch den Klimawandel tendieren diese Regionen immer mehr zu zwei Hauptjahreszeiten: der feuchten und der trockenen Jahreszeit. Dadurch sind die Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten geringer als in anderen Regionen. Das ist ein klarer Vorteil, um etwas frostempfindliche Pflanzen direkt ins Freiland setzen zu können, aber sie müssen auch mit Hitze und potenziellem Wassermangel im Sommer zurechtkommen.

In Gebieten mit ausgeprägtem ozeanischem Klima (in Küstennähe) müssen diese Gärten verschiedenen Herausforderungen standhalten:

• den salzhaltigen Wind (Gischt), der dazu neigt, Pflanzen auszutrocknen oder sogar zu verbrennen;
• die starken Böen während der Stürme, die Pflanzen schwächen oder brechen können;
• die intensive Sonne, die im Sommer sehr heiß sein kann;
• den oft drainierenden, aber armen und sandigen Boden, dem organische Substanz und Fruchtbarkeit fehlen;
• den in der Regel sauren pH-Wert;
• den im Winter bei starken Regenfällen oft wassergesättigten Boden.

Gärten an der Meeresküste sind besonderen Wetterbedingungen, Luftfeuchtigkeit und Böden ausgesetzt

Wie lassen sich Sträucher in einem Küstengarten kombinieren?

Die Herausforderungen von Gärten im ozeanischen Klima und an der Küste sind recht ausgeprägt. Doch es gibt natürlich eine Vegetation, die perfekt an diese Zonen angepasst ist.

Sträucher sind unverzichtbar, um den Garten zu strukturieren und zu gestalten. Es gibt viele Arten, die sich allen Vorlieben und Räumen anpassen. Vielseitig einsetzbar, eignen sie sich für Beete, Hecken, Rabatten, Steingärten, Hänge oder Kübel. Es handelt sich in der Regel um Pflanzen, die mehrere Jahre halten und wenig Pflege benötigen. Ihre Blüte kann zu fast jeder Jahreszeit erfolgen. Durch geschickte Auswahl können Sie das ganze Jahr über einen lebendigen Garten genießen. Auch ihr Laub ist oft ein Zierde. Einige vermehren sich sogar spontan durch Marcottage, Drageonen oder Aussaat.

In Gärten mit ozeanischem Klima und an der Küste werden sie mit anderen Pflanzen kombiniert, die ähnliche Bedingungen vertragen.

1. Die mediterranen Stauden. Erigeron, Bärenohr, Delosperma, Wolfsmilch, Dianthus, Schmucklilien usw.
2. Die aromatischen Pflanzen wie Rosmarin, Salbei, Thymian, Silbriges Heiligenkraut oder Currypflanzen, die für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt sind.
3. Die Ziergräser für trockene Böden, wie Federgras, Segge, Schaf-Schwingel, Amourette, Lampenputzergras, Ruten-Hirse usw. Phormium, obwohl eine Staude, hat ebenfalls ein grasartiges Aussehen und eignet sich perfekt für die Küste.
4. Bäume, die salzige und trocknende Winde vertragen. Dazu gehören einige Nadelbäume wie Kiefern oder die Monterey-Zypresse, aber auch Palmen, Eukalyptus oder die Stein-Eiche.
5. Obstbäume. Feige, Ölbaum, Jujube, Westlicher Erdbeerbaum, Granatapfelbaum oder Sanddorn gedeihen gut im ozeanischen Klima.
6. Kletterpflanzen. Die Pandoree, der Korallenstrauch, die Drillingsblume oder die Prunkwinde aus Indien.

Denken Sie auch an heimische oder eingewöhnte Pflanzen. Sie sind von Natur aus für die Bedingungen vor Ort geschaffen und an die lokale Biodiversität angepasst. An der Küste sind dies Yuccas, Italienische Strohblume, Heidekraut, Stechginster, Ginster, Zistrosen, Westliche Erdbeerbäume, Klebsame, Sommertamarisken oder Ölweiden.

Westlicher Erdbeerbaum, Delosperma, Cycas revoluta, Podranea und Phormium

Kübelgeeignete Sträucher für ozeanisches Klima

Für die Kultur im Kübel eignen sich am besten Sträucher, die an Küstenbedingungen angepasst sind und dabei eine kompakte Wuchsform behalten. Entscheiden Sie sich für Sorten, die nicht höher als 2 bis 2,50 Meter werden.

Dazu zählen insbesondere die zwergwüchsige Orangenblume, Rote Glanzmispeln wie ’Little Red Robin’, kleine Ölweiden, Hydrangea macrophylla, Loropetalum oder Chinesische Kräuselmyrten für Kübel.

Hortensie, Lagerstroemia indica ‚Petite Canaille‘ und Loropetalum

Küstenklima-Sträucher für sonnige Exposition

In sonnigen Küstengärten müssen Sträucher oft Trockenheit vertragen können, auch wenn diese weniger intensiv ist als im Mittelmeerraum. Hier können Sie bedenkenlos zu Roten Glanzmispeln, Ölweiden, der Besenheide, Säckelblumen, Klebsamen, Andensträuchern oder Japanischen Pfaffenhütchen greifen.

Klebsame (Pittosporum tobira), Andenstrauch ‚Apple Blossom‘ und Besenheide

Schattenverträgliche Sträucher für ozeanisches Klima

An schattigen Standorten können Sie auch problemlos Sträucher anbauen, die sich für ozeanische Bedingungen eignen. Wenden Sie sich dafür beispielsweise an Heidekrautsträucher, die den sauren pH-Wert der Atlantikküstengärten lieben. Dies gilt insbesondere für Hydrangea macrophylla, Kamelien und Rhododendren.

Erwähnt seien auch die Schleimbeeren mit ihrer unauffälligen Winterblüte oder die Fuchsien, von denen viele Sorten rustikal genug sind, um die Küstenwinter zu überstehen.

Fuchsie, Rhododendron und Hortensienkugel

Die Sträucher des ozeanischen Klimas mit farbigem Laub

Viele Sträucher aus ozeanischem Klima und Küstenregionen sind ausdauernd und bieten somit ein Blattwerk, das den Vorteil hat, zu jeder Jahreszeit dekorativ zu sein. Die Winter sind dort tatsächlich mild genug, damit sie ihre Blätter behalten. Zudem ermöglichen die ledrigen Blätter, die sie bilden können, eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen sommerliche Trockenheit und Sonne.

Einige dieser Sträucher haben jedoch auch besonders Zierblätter, sei es in ihrer Form oder ihrer Farbe. Dies ist natürlich bei der Roten Glanzmispel der Fall, die für die leuchtenden Farben ihrer Blätter sehr geschätzt wird. Erwähnen wir auch den wunderschönen Japanischen Ahorn mit seinen bemerkenswerten roten Blättern. Für einen Lichtakzent entscheiden Sie sich für den Physocarpus opulifolius ‘Lucky Devil’, der goldene Blätter bietet, die sich im Herbst orange verfärben. Beim Pseudopanax lessonii ‘Goldfinger’ zeigt das gezähnte und eingeschnittene Blattwerk im Frühling eine goldgelbe Farbe, die sehr dekorativ ist.

Panaschierte Blätter sind ebenfalls weit verbreitet, insbesondere beim Euonymus fortunei ‘Emerald Gaiety’, der Elaeagnus ebbingei ‘Limelight’ oder dem Syringa vulgaris ‘Aucubaefolia’. Für eine zusätzliche originelle Note entscheiden Sie sich für die Schopfmyrte ‘Magic dragon’, einen neuseeländischen, frostempfindlichen Strauch (Rustikalität ca. -4°C), der jedoch aufgrund seiner purpurroten, mit Creme und Rosa gestreiften Blätter sehr schön ist.

Für dunkles Blattwerk, das viel Charme und Kontraste bringt, denken Sie an die Loropetalum chinense ‘Black Pearl’ oder die Hydrangea macrophylla ‘Julisa’. Erwähnen wir auch die Lagerstroemia indica ‘Black Solitaire Best Red’, mit ihrem fast schwarzen Blattwerk.

Pseudopanax lessonii ‚Goldfinger‘, Dodonea und Physocarpus ‚Lucky Devil‘

Duftende Sträucher für ozeanisches Klima

Möchten Sie zusätzlich eine duftende Blüte in Ihrem Garten, auf Ihrer Terrasse oder Ihrem Balkon in ozeanischem Klima genießen? Kein Problem! Beginnen wir mit den Magnolien und Sorten wie ‘White Caviar’, deren Blüte im späten Frühling und frühen Sommer einen Duft nach reifer Banane verströmt.

Die Seidelbaste sind ebenfalls bekannt für ihre stark duftende Blüte mit floralen, süßen und würzigen Aromen, wie bei ‘Spring Beauty’.

Erwähnen wir dann die Osmanthus, kleine ausdauernde Bäume, die für ihre jasmin-duftende Blüte geschätzt werden.

Vergessen wir nicht die duftenden Klebsame, sowie die Beales Mahonie, die den Winter mit ihren sonnigen und wohlriechenden Blütentrauben verzaubern und hungrige Bestäuberinsekten erfreuen.

Schließlich sollten Sie im Herbst die duftende Blüte der Herbstblühenden Kamelie nicht verpassen.

Klebsame tobira, Osmanthus delavayi ‚Perfume of Nature‘ und Herbstblühende Kamelie

Wie pflegt man Sträucher im ozeanischen Klima?

Um die Pflege dieser Sträucher aus ozeanischem Klima zu erleichtern, können einige zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

1. Brechen Sie den Wind um die Intensität der Böen zu reduzieren, indem Sie beispielsweise vegetative Barrieren oder feste Einrichtungen (Schilfmatten, Palisaden, Heidekrautbündel usw.) installieren. Versuchen Sie jedoch nicht, den Wind vollständig zu stoppen, sondern ihn zu filtern, um seine Geschwindigkeit zu verringern und Wirbel oder abgelenkte Böen zu vermeiden.
2. Bevorzugen Sie dichte Pflanzungen, selbst wenn Sie später Sträucher, die es vertragen, versetzen müssen, sobald sie gut entwickelt sind. Die Pflanzen schützen sich so gegenseitig.
3. Selbst wenn Sie trockenheitsresistente Sträucher wählen, müssen Sie diese in den ersten beiden Anbaujahren unbedingt gießen, damit sie ihr Wurzelsystem tief entwickeln können. Dies ermöglicht ihnen später, autark zu sein.
4. Denken Sie daran, organische Mulchmaterialien um die Sträucher herum auszubreiten. Dies begrenzt die natürliche Verdunstung und hält die Feuchtigkeit länger. Diese Maßnahme verhindert auch, dass Sonne und Wind den Boden austrocknen oder Regen Krusten bildet, was die Wasseraufnahme verlangsamt (Verdichtungseffekt).
5. Bei windbedingten Schäden schneiden Sie die beschädigten Zweige ab und helfen Sie der Pflanze, sich zu erholen, indem Sie eine geeignete Düngergabe verabreichen, um das Wachstum anzuregen.