Die Minze ist eine aromatische mehrjährige Pflanze mit sehr duftendem und essbarem Laub, die Gärtnern bestens bekannt ist. Sie ist sehr einfach anzubauen, egal ob im Topf oder im Freiland, im Garten oder im Gemüsebeet.
Diese Pflanze lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren, indem man Triebe direkt von der gewählten Sorte abschneidet. Wir werden zwei einfache Methoden zur Vermehrung der Minze betrachten: die Stecklingsvermehrung in Wasser oder die Abdeckmethode.
Was ist ein Minzsteckling?
Um eine neue Pflanzenart zu erhalten, ist es nicht unbedingt notwendig, Samen zu säen oder eine bestehende Pflanze zu kaufen. Die Stecklingsvermehrung ist eine hervorragende Möglichkeit, eine neue Pflanze zu gewinnen. Es handelt sich um eine einfache und kostengünstige Vermehrungsmethode!
Das Stecklingsverfahren ermöglicht es also, eine Pflanze zu vermehren, um ein neues Individuum zu erhalten, indem ein Teil der Mutterpflanze (d.h. einer ausgewachsenen Pflanze) entnommen wird. Ein Minzsteckling ermöglicht es, eine neue Pflanze mit den gleichen genetischen Eigenschaften (Sorte, Geschmack, Geruch, Widerstandsfähigkeit...) zu erhalten.
Minzstecklinge in Wasser oder mit Abdeckmethode anfertigen
Wir werden zwei Methoden zur erfolgreichen Stecklingsvermehrung der Minze detailliert beschreiben: die Stecklingsvermehrung in Wasser und die Abdeckmethode.
Minztriebe für die Stecklingsvermehrung vorbereiten
Um die Minztriebe für die Stecklingsvermehrung zu entnehmen, benötigen Sie eine Schere, ein Messer oder eine Gartenschere. Die Klingen sollten scharf und zuvor mit 70°C Alkohol desinfiziert werden, um das Risiko einer Übertragung von Krankheiten oder Pilzen auf die empfindlichen Stecklinge zu vermeiden.



Ein sauberes und scharfes Werkzeug verwenden, um einen Minztrieb für die Stecklingsvermehrung abzuschneiden
- Wählen Sie an der Mutterpflanze junge Triebe aus, die noch nicht geblüht haben und etwa 10 cm lang sind. Sie eignen sich besser für die Stecklingsvermehrung und sind eher in der Lage, Wurzeln zu bilden. Schneiden Sie die ausgewählten Triebe unter dem Knoten ab, also der Stelle, an der ein Blatt ansetzt.
- Führen Sie das "Habillage" durch: Dabei werden von Hand die Blätter im unteren Teil des Triebs entfernt, wobei darauf zu achten ist, die Rinde nicht zu beschädigen. Dieser Schritt verhindert, dass die Blätter beim Stecklingsverfahren im Wasser eingetaucht oder im Topf vergraben werden, was Fäulnis und Krankheiten begünstigen würde.
- Schneiden Sie die verbleibenden Blätter zur Hälfte ab, um ein schnelles Austrocknen der Stecklinge durch Verdunstung zu vermeiden und damit sich die Pflanze auf die Bildung neuer Wurzeln konzentrieren kann.
Die verschiedenen Schritte zur Anfertigung eines Minzstecklings in Wasser
Die Stecklingsvermehrung der Minze in Wasser ist die einfachste und schnellste Methode. Sie erfordert nur wenig Material: Ein Glas, Wasser und Geduld genügen!
- Die entnommenen Minztriebe in ein Glas mit Wasser geben, idealerweise Regenwasser. Die verbleibenden Blätter am Trieb sollten das Wasser nicht berühren.
- Das Wasser alle 2 bis 3 Tage erneuern, damit es klar und sauber bleibt und keine Bakterienbildung begünstigt wird.
Die Minzstecklinge werden nach und nach ihre ersten Wurzeln im Wasser bilden, in der Regel innerhalb von 4 bis 6 Wochen.
Die Methode zur Stecklingsvermehrung der Minze mit Abdeckung
Für die Anfertigung eines Minzstecklings im Topf mit Abdeckung (um eine feuchte Atmosphäre um den Steckling zu erhalten) werden folgende Werkzeuge benötigt:
- Anzuchttöpfe oder durchlöcherte Töpfe
- ein Bleistift (oder Stäbchen)
- eine Haube (ein durchsichtiger Plastikbeutel wie ein Gefrierbeutel oder eine umgedrehte Plastikflasche, von der Sie zuvor den oberen Teil abgeschnitten haben, können geeignet sein)
- Erde, idealerweise spezielle Anzuchterde
Vorgehensweise für eine erfolgreiche Stecklingsvermehrung der Minze im Topf.
- Die Töpfe mit Erde füllen und das Substrat anfeuchten.
- Einen Minztrieb in jeden Topf setzen, wobei zuvor mit dem Bleistift ein Loch gemacht wird, um die empfindlichen Triebe nicht zu brechen.
- Die Erde mit den Fingern um den Trieb herum andrücken.
- Die Töpfe mit der Haube abdecken, um die Feuchtigkeit zu erhalten, bis sich Wurzeln gebildet haben.
- Die Töpfe an einen schattigen Platz stellen, idealerweise bei einer Temperatur von 20 bis 25°C, wenn möglich unter einem Frühbeet, im Gewächshaus oder Wintergarten.
- Gelegentlich lüften, um die Luft zirkulieren zu lassen und Schimmelbildung zu vermeiden.
Sie können Wurzelhormonpulver verwenden, bevor Sie die Triebe in die Töpfe setzen: Tauchen Sie die Triebe einfach in etwas Pulver und klopfen Sie dann den Überschuss ab. Diese Maßnahme fördert die Bildung von Wurzelhaaren (kleine Wurzeln), ist aber nicht unbedingt erforderlich, um einen Minzsteckling erfolgreich anzuziehen.
Die Minzwurzeln bilden sich durchschnittlich innerhalb von 4 bis 6 Wochen.
Wann sollte man Minzstecklinge anfertigen?
Die Stecklingsvermehrung der Minze erfolgt vorzugsweise im Frühjahr, im Mai oder Juni.
Zu dieser Zeit hat die Minze noch nicht geblüht und es ist einfacher, junge Triebe zu finden.
Es ist auch möglich, die Minze im Spätsommer, in den Monaten August-September, zu vermehren.
Was tun nach der Stecklingsvermehrung der Minze?
Die Stecklinge sollten ihren ersten Winter geschützt verbringen (unter einem Frühbeet, im Gewächshaus oder Wintergarten), bevor sie ins Freiland gepflanzt werden. Sie können die Pflanzen im nächsten Frühjahr ins Gartenbeet setzen, wenn der Boden erwärmt ist (etwa 10°C) und keine Frostgefahr mehr besteht.
Wissenswert: Die Minze entwickelt sich recht schnell und kann sogar invasiv werden! Wenn Sie Ihre neuen Pflanzen ins Freiland setzen möchten, wählen Sie daher den Standort sorgfältig aus. Ideal ist ein isolierter Bereich des Gartens, ein abgegrenztes Beet oder ein eingegrabener Topf.
Sie können auch die Minzpflanzen im Topf belassen (umtopfen, wenn die Pflanze beengt wirkt, z.B. wenn ihre Wurzeln aus den Löchern des Topfes herauswachsen). Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu gießen, ohne dass Wasser im Untersetzer stehen bleibt, was die Wurzeln faulen lassen könnte (nach 15 Minuten abgießen).
Wenn der Trieb Ihrer Minze schwarz wird, liegt die Ursache wahrscheinlich in übermäßigem Gießen.
Minzsorten zur Stecklingsvermehrung
Alle Minzsorten eignen sich für die Stecklingsvermehrung: Grüne Minze, Marokkanische Minze, Pfefferminze, Bergamotminze, Rundblättrige Minze...
Sie alle haben ihre eigenen Eigenschaften und vor allem einen einzigartigen Geschmack und Geruch. Zögern Sie daher nicht, verschiedene Sorten auszuprobieren und zu vermehren!
Weiterführende Informationen
- Alles über den Anbau von Minze
- Alle unsere Tipps für eine erfolgreiche Minze im Topf oder Balkonkasten
- Unser Ratgeber: Die unverzichtbaren Minzsorten
- Entdecken Sie andere leicht zu vermehrende Stauden
Kommentare